KYCD - Partner - Kreuzer Yacht Club Deutschland e.V.
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Editorial<br />
Blickt man auf die letzten fünf oder sechs Jahre zurück, kann man den<br />
Eindruck gewinnen, dass in der Wassersportwelt Beunruhigung über<br />
Fehlentwicklungen zum Dauerzustand wird. Eigentlich wollen wir alle<br />
doch nur in unserer Freizeit ungestört den Aufenthalt auf dem Wasser<br />
genießen. Aber das scheint nicht ohne weiteres möglich zu sein.<br />
Zuerst kam der abwegige Vorstoß Italiens bei der IMO, die generelle<br />
Ausweichpflicht der Sport- und Freizeitschifffahrt gegenüber der<br />
Berufsschifffahrt zu verlangen. Fast zur selben Zeit fühlten sich hierzulande<br />
Verbandsvertreter berufen, mit dem Schlagwort „Deregulierung“<br />
Etikettenschwindel zu betreiben und einen Registrierungszwang zu<br />
forcieren, der jeden Sportschiffer Geld gekostet und statt irgendeines<br />
Nutzens nur bürokratischen Aufwand verursacht hätte.<br />
Kaum war die, wie es in einer Segelzeitschrift hieß, „Agenda der Grausamkeiten“<br />
vom Tisch, wurden uns neue Probleme serviert:<br />
• Eine vom Verkehrsministerium angestrebte Klassifizierung der Bundeswasserstraßen,<br />
die die Existenz von Revieren gefährdet. Die bislang<br />
veröffentlichten Planungen werden derzeit zwar überarbeitet, das heißt<br />
für die Tideelbe oder andere Regionen, die für den kommerziellen<br />
Wassertourismus wenig Potential haben, aber nicht, dass Entwarnung<br />
gegeben werden könnte.<br />
• Kommerzielle Interessen bilden auch den Hintergrund für die jüngsten<br />
Beschlüsse des Bundestages. Das im Eiltempo gegen die Stimmen der<br />
Opposition verabschiedete Paket „Neue Impulse für die Sportschifffahrt“<br />
ist unausgegoren. Es enthält einerseits Ansätze, für Menschen,<br />
die auf das Wasser wollen, einfache und sichere Einstiegsmöglichkeiten<br />
zu schaffen. Und es enthält andererseits mit der Anhebung der<br />
Führerscheinfreigrenze auf 15 PS eine Regelung, die die Sicherheit und<br />
Leichtigkeit des Verkehrs gefährdet und die das vernünftige Miteinander<br />
von Handels- und Freizeitschifffahrt beeinträchtigen kann.<br />
Der <strong>KYCD</strong> hat seine Auffassungen in den kontrovers geführten Debatten<br />
über diese Themen zum Ausdruck gebracht. Seine Positionen werden<br />
allmählich stärker beachtet. Durch sein inzwischen umfangreiches<br />
Seminarangebot bietet er Wassersportlern zudem die Möglichkeit, sich<br />
gezielt weiter zu qualifizieren. Angesichts der wachsenden Anforderungen<br />
auf unseren Revieren, tragen wir mit unseren Lehrgängen dazu<br />
bei, dass Wassersportler weiterhin gute Seemannschaft betreiben.<br />
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