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Es werde Licht!
Zur Sichtbarkeit von Yachten bei Nacht
In Anbetracht der heutigen Schiffsgeschwindigkeiten,
sind alle Yachten bei
Nacht unterbeleuchtet. Die in Regel 22
der KVR vorgeschriebenen Tragweiten
der Lichter stammen offenkundig aus einer
Zeit, als es auf den Meeren gemächlicher
zuging.
Auf Schiffen über 50 Meter Länge muss
das Topplicht bekanntlich 6 Seemeilen
weit tragen, die anderen Lichter 3 Seemeilen.
Angenommen ein solches Schiff
läuft, was durchaus realistisch ist, 20
Knoten, so dauert es vom Insichtkommen
des Topplichts bis zum Erreichen
der Beobachtungsposition 18 Minuten,
vom Insichtkommen eines anderen
Lichts 9 Minuten. Das ist eine Zeitspanne,
die für jede Yacht ausreichen sollte,
um für sich einen sicheren Kurs zu bestimmen.
Beispiel: Dreifarbenlaterne aus der Brückensicht
Mai 2012
Wenn gehörig Ausguck gegangen wird,
ist das auch eine Zeitspanne, in der ein
Handelsschiff die erforderlichen Manöver
fahren kann. Diese Zeitspanne steht
einem möglichen Kollisionsgegner aber
bei der Begegnung mit Yachten nicht zur
Verfügung, denn Yachten werden wegen
ihrer schwächeren Lichter optisch erst viel
später wahrgenommen. Wenn auf einem
Fahrzeug von weniger als 12 Metern Länge
Lichter von 2 Seemeilen Tragweite gefahren
werden, ergibt sich eine Zeitspanne
von nur noch 6 Minuten, ohne Berücksichtigung
der addierten Annäherungsgeschwindigkeiten.
Damit kommt man
für die erforderlichen Manöver in einen
Bereich, der kritisch zu werden beginnt.
Unverständlich ist deshalb, dass für Fahrzeuge
von weniger als 12 Meter Länge
sogar Seitenlichter zugelassen sind, deren
Tragweite lediglich 1 Seemeile beträgt.
Ein Fahrzeug in sicherer Entfernung am Horizont? Falsch: Ein Segler dicht vor dem Bug!
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