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Marken- und Produktpositionierung - TU Berlin

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Von der Positionierung als Abbildung eines Marktes ist die Positionierung im Sinne von<br />

Imagegestaltung zu unterscheiden. Anlass dazu kann die Planung einer neuen Marke sein oder die<br />

wettbewerbsstrategische Veränderung der bisherigen Position der Marke. Wenn eine solche<br />

Veränderung praktisch auf einen neuen Start hinausläuft, spricht die Praxis auch vom Relaunch der<br />

Marke.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzliche strategische Alternativen der Neu- oder Repositionierung einer Marke liefern die<br />

beiden Hauptziele der Imagepositionierung: (1) Möglichst nahe ins Zentrum der Idealvorstellungen<br />

der Konsumenten bzw. eines starken Marktsegments (Marktpotenzialziel), (2) möglichst weit weg<br />

von den Positionen der Wettbewerber (Differenzierungsziel). Das Differenzierungsziel kann (2a) im<br />

Rahmen des vorliegenden Imageraumes verfolgt werden, indem man die Marke auf einer oder<br />

mehreren wettbewerbsbedeutsamen Dimensionen "wegpositioniert", aber man kann (2b) die Marke<br />

auch auf einer ganz anderen Dimension profilieren <strong>und</strong> sich damit aus dem Imageraum<br />

"herauspositionieren".<br />

Nach PUNJ <strong>und</strong> MOON (2002, S. 275) sollte eine Positionierung in zwei Phasen ablaufen. In Phase<br />

eins, der Assoziationsphase, steht die Frage, wie die eigene Marke im Set der für die Zielgruppe<br />

subjektiv überhaupt in Betracht kommenden <strong>Marken</strong> (Consideration Set) etabliert werden kann.<br />

Dies kann dadurch geschehen, dass man die eigene mit der führenden Marke in der Kategorie<br />

vergleicht <strong>und</strong> sich mit ihr verbindet (assoziiert). Erst in der folgenden Phase, bei erfolgreicher<br />

Platzierung im Consideration Set, folgt die Differenzierung. Hierbei muss die eigene Marke von<br />

den zuvor verwendeten Hilfsmarken wieder getrennt werden, um ein einzigartiges Image im Set zu<br />

erhalten.<br />

In der Assoziationsphase kann man zwei Positionierungsoptionen unterscheiden, die auf der<br />

psychologischen Kategorisierungstheorie beruhen. Das Abstraktionsmodell (Option A) schlägt vor,<br />

die Alleinstellungsmerkmale der <strong>Marken</strong> im Consideration Set zu entnehmen <strong>und</strong> daraus ein<br />

abstrahiertes neues Produkt als Vergleichsprodukt zu bilden. Das kann unter Umständen auch die<br />

Position des idealen Produktes sein. Beim Exemplarmodell (Option E) wird die beste Marke aus<br />

dem Set als Referenzmarke direkt verwendet. PUNJ <strong>und</strong> MOON (2002, S. 278 ff.) leiten empirisch<br />

fünf Bedingungen ab, nach denen die Wahl einer der beiden Optionen zu treffen ist.<br />

1. Wenn ein Produktmarkt auf der Basis eines generischen Bedürfnisses definiert ist, dann ist<br />

die Abstraktionsoption (A) der Exemplaroption (E) vorzuziehen.<br />

2. Wenn ein starker Marktführer/Wettbewerber im Markt ist, dann kommt (E) vor (A), auch<br />

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