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Marken- und Produktpositionierung - TU Berlin

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Die vorgestellten Positionierungsmodelle, die sich auf klassische Positionierungsannahmen stützen,<br />

haben, gemessen am heutigen Wissen über Images <strong>und</strong> Konsumentenverhalten, gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Schwächen. Die Vorstellung, dass alle Wettbewerbsmarken nach denselben Kriterien beurteilt<br />

werden, entspricht nicht der Praxis des Marketing. Tatsächlich profilieren sich Wettbewerber oft<br />

auf ganz unterschiedlichen Dimensionen. Der eine versucht eine technische Innovation, der andere<br />

konditioniert seine Marke mit erotischen Emotionen, der dritte stellt den Preis heraus usw. Von<br />

einem gemeinsamen Imageraum im Wettbewerb kann in einem solchen Markt nicht die Rede sein.<br />

Wie unter 1.3 als "Positioning" beschrieben, wird der starke Wettbewerb homogener <strong>Marken</strong><br />

unterlaufen, indem die <strong>Marken</strong> psychisch vom Wettbewerb weg in eigenständige Dimensionen<br />

hinein bewegt werden.<br />

Herkömmliche Positionierungsmodelle können diese USPs nicht abbilden, weil die betreffende<br />

Imagedimension für keine andere oder nur für einige wenige andere <strong>Marken</strong> relevant ist. Die<br />

Wettbewerbsbeziehungen lassen sich jetzt nicht mehr durch einfache Distanzen im euklidischen<br />

Raum veranschaulichen. Der Wettbewerbs-Image-Struktur-Analyse (WISA) liegt ein<br />

realitätsnäheres <strong>und</strong> strategierelevanteres Konzept zur Analyse vernetzter Wettbewerbsverhältnisse<br />

zu Gr<strong>und</strong>e (TROMMSDORFF 2000, S. 347 f.; TROMMSDORFF/PAULSSEN 1999, S. 1085 f.).<br />

WISA versucht, den Bedarf an vernetzter Information für komplexe strategische Entscheidungen zu<br />

erfüllen. Dabei treten folgende Anforderungen auf:<br />

• Positioning: Image-Wettbewerbspotenziale werden nicht auf allen Imagedimensionen zugleich<br />

aufgebaut, sondern auf einer oder auf wenigen Dimensionen, die im Rahmen der Strategie dazu<br />

bestimmt wurden. Im Extremfall muss das Modell die eindimensionale <strong>Marken</strong>profilierung auf<br />

einer eigenen, einzigartigen Dimension valide abbilden können.<br />

• Wettbewerbsorientierung: Auf den ersten Blick beziehen auch traditionelle<br />

Positionierungsstudien den Wettbewerb mit ein, weil Wettbewerbermarken mitpositioniert<br />

werden. Es wird aber nicht abgebildet wie sich der Wettbewerb über Imagekampagnen<br />

abspielt. Für die strategische Planung muss über globale Wettbewerbsrelationen hinaus im<br />

einzelnen bekannt sein, welche Beziehungen zwischen bestimmten Wettbewerber-<br />

Imagemerkmalen bestehen <strong>und</strong> wie sie zur Stärkung der eigenen Wettbewerbsposition<br />

verändert werden können.<br />

• Differenzierung: Klassische Positionierungsmodelle unterstellen, dass eine Imagedimension bei<br />

allen <strong>Marken</strong> dieselbe Relevanz hat. Statt dieser unrealistischen Annahme werden bei einer<br />

WISA alle relevanten Wettbewerbseffekte einzeln analysiert <strong>und</strong> somit in ihrer wechselseitig<br />

differenzierten Bedeutung erfasst.<br />

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