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Marken- und Produktpositionierung - TU Berlin

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Gr<strong>und</strong>sätzlich beruhen die Annahmen über das <strong>Marken</strong>wahlverhalten der Konsumenten auf dem<br />

probabilistischen Ansatz. Der langfristige Marktanteil wird aus den Erstkaufwahrscheinlichkeiten<br />

<strong>und</strong> den Wiederkaufwahrscheinlichkeiten berechnet. Zur Ermittlung dieser Wahrscheinlichkeiten<br />

werden in der Testphase zwei Markträume erhoben. Während der erste Raum auf den Daten vor<br />

<strong>Marken</strong>verwendung basiert, werden die Daten für den zweiten Raum nach der Verwendung, also<br />

beim Wiederkauf, erhoben. Dabei ergibt sich die Erstkaufwahrscheinlichkeit aus der Distanz der<br />

Position des Neuproduktes zur Idealmarke im ersten Marktraummodell, multipliziert mit dem<br />

geplanten Werbedruck <strong>und</strong> der geplanten Distributionsquote. Die Wiederholkaufwahrscheinlichkeit<br />

ergibt sich aus der Wahrscheinlichkeit, beim vorangegangenen Kauf einer Wettbewerbsmarke als<br />

nächstes das Neuprodukt zu kaufen (pwn) <strong>und</strong> der Wahrscheinlichkeit das Neuprodukt nach Kauf<br />

wieder zu kaufen (pnn).<br />

Mit Hilfe von Markoff-Prozessen wird aus den ermittelten Kaufwahrscheinlichkeiten der<br />

langfristige Marktanteil für die neue Marke berechnet. Als problematisch erweisen sich die<br />

restriktiven Annahmen der Markoff-Prozesse (SCHOBERT 1979, S. 103), die zumindest teilweise<br />

durch zwei Erhebungen zu verschiedenen Zeitpunkten überw<strong>und</strong>en werden. Dadurch wird der<br />

Vergleich der geplanten mit den nach Verwendung erreichten Positionen ermöglicht. So kann die<br />

Effektivität der Marketingkonzepte <strong>und</strong> die Zufriedenheit mit der Marke ermittelt werden. Durch<br />

Online-Computersimulation lassen sich verschiedene Neuproduktkonzepte im Hinblick auf den<br />

daraus resultierenden Marktanteil überprüfen.<br />

3.2. PROPOSAS<br />

PROPOSAS ist ein 1977 von ALBERS <strong>und</strong> BROCKHOFF entwickeltes <strong>und</strong> 1989 erweitertes<br />

Modell, das die gewinnoptimale Position eines Neuproduktes ermitteln soll. Das Modell hat als<br />

Zielkriterium Gewinn- statt Absatzmaximierung, da zum einen der Preis einer Marke für<br />

Konsumenten eine präferenzbildende Produkteigenschaft darstellt, zum anderen die Produktions-<br />

<strong>und</strong> Vertriebskosten von der Position der Marke im Positionierungsraum abhängen. Deshalb<br />

werden Erlöse <strong>und</strong> zurechenbare Kosten berücksichtigt. Ausgangspunkt von PROPOSAS ist ein<br />

mittels MDS aus Ähnlichkeitsdaten ermittelter Marktraum, in dem die existierenden <strong>Marken</strong> <strong>und</strong><br />

die Idealmarken der Konsumenten abgebildet werden.<br />

In einem ersten Schritt wird in diesem subjektiven Wahrnehmungsraum der Konsumenten die<br />

absatzmaximale Position für ein Neuprodukt bestimmt. Das <strong>Marken</strong>wahlverhalten wird bei<br />

PROPOSAS mit dem single choice-Ansatz erklärt, das Distanzmodell ist die Euklidische Metrik.<br />

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