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Marken- und Produktpositionierung - TU Berlin

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Die indirekte Datenerhebung ist schwieriger, zeitaufwändiger <strong>und</strong> teurer: Die auf Ähnlichkeitsdaten<br />

(oder anderen vergleichenden Urteilen) basierenden Verfahren erfordern den Vergleich von<br />

mindestens sieben <strong>Marken</strong>. Abgesehen von dem Zeit- <strong>und</strong> Kostenaufwand übersteigt diese Anzahl<br />

der <strong>Marken</strong> oftmals das Consideration Set der Befragten. Es werden dann <strong>Marken</strong> bewertet, die<br />

subjektiv gar nicht relevant sind. Ein weiteres Problem der dekompositionellen Verfahren liegt in<br />

der Interpretation der Dimensionen. Das kann jedoch durch zusätzliche kompositionelle Verfahren<br />

(siehe 2.3.2, MDS mit Property Fitting) überw<strong>und</strong>en werden.<br />

Faktorenanalyse <br />

Multidimensionale<br />

Skalierung<br />

Conjoint-<br />

Analyse<br />

Verfahren Input Datenniveau Vorteile Nachteile<br />

komponierend Eigenschaftsbeurteilungen<br />

dekomponieren<br />

d<br />

dekomponieren<br />

d<br />

Ähnlichkeits-,<br />

Präferenz-,<br />

Verwechsl.-,<br />

Substituierbrk.daten<br />

mindestens<br />

quasi<br />

Intervallniveau<br />

mindestens<br />

binäres<br />

Ordinalniveau<br />

Rangwerte mindestens<br />

Ordinalniveau<br />

Tabelle 1: Vergleich wichtiger Statistikmethoden für die Positionierung<br />

3. Positionierungsmodelle<br />

• einfach in der<br />

Anwendung<br />

• Dimensionen<br />

interpretiert<br />

• kein Detailwissen<br />

über <strong>Marken</strong><br />

erforderlich<br />

• wie menschl.<br />

Wahrnehmung<br />

• auch fiktive<br />

<strong>Marken</strong> zu<br />

beurteilen, daher<br />

innovationsgeneigt<br />

• vorheriges Wissen<br />

über die <strong>Marken</strong> <strong>und</strong><br />

Eigenschaften<br />

erforderlich<br />

• mindestens sieben<br />

<strong>Marken</strong><br />

• Wissen über die<br />

Eigenschaften<br />

notwendig<br />

• unrealistische<br />

<strong>Marken</strong> möglich<br />

Bevor einige ausgewählte Modelle vorgestellt werden, soll ein kurzer Überblick über größere<br />

Etappen in der Geschichte der Positionierungsmodelle gegeben werden. Die ersten Modelle<br />

basierten auf Cluster-, Diskriminanz- <strong>und</strong> Faktorenanalysen. Heute nehmen Positionierungsmodelle<br />

auf Basis der Multidimensionalen Skalierung <strong>und</strong> der Conjoint-Analyse die wichtigste Stellung ein.<br />

Die Entwicklung begann Anfang der 70er Jahre mit einer Vielzahl neuer MDS-Algorithmen.<br />

Typische Vertreter sind INDSCAL, COSPA, KYST, MULTISCAL <strong>und</strong> ALSCAL. Einer der ersten<br />

Conjoint-Algorithmen für derartige Anwendungen war ZIPMAP.<br />

Als prominenten Vertreter der ersten Modellgeneration stellen wir PERCEPTOR von URBAN<br />

(1975) dar (3.1). Aus den ersten Ansätzen ergaben sich zwei gr<strong>und</strong>sätzliche Diskussionspunkte: Die<br />

Annahmen bei der Berechnung der Kaufwahrscheinlichkeiten <strong>und</strong> die Gewinnmaximierung bei der<br />

Suche nach der optimalen <strong>Marken</strong>position. Diese Diskussion wurde in mehreren neuen Modellen<br />

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