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Marken- und Produktpositionierung - TU Berlin

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Positionierungsräume, die existierende <strong>Marken</strong> aus der Sicht der Konsumenten darstellen, enthalten<br />

noch keine Bewertungsinformation. Diese können prinzipiell durch die Annahme eingeführt<br />

werden, dass große Distanzen zu einer Idealposition ungünstig sind, kleine dagegen günstig. Es<br />

besteht aber auch die Möglichkeit, in den Daten steckende Evaluation zur Abbildung von<br />

Bewertung im Modell zu verwenden. Präferenzurteile erlauben dies auf internem oder externem<br />

Weg. Intern: Die erhoben Präferenzurteile werden durch Multivariatenanalyse in einen<br />

gemeinsamen Präferenzraum (joint space) überführt, in dem die Merkmalsausprägungen <strong>und</strong><br />

Präferenzen der <strong>Marken</strong> zum Ausdruck kommen. Extern: Getrennt voneinander werden<br />

Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Präferenzdaten ermittelt. Zur grafischen Darstellung von Präferenzen dienen<br />

Ideal-Repräsentationen, nämlich der Idealvektor oder der Idealpunkt.<br />

Im Idealvektormodell lassen sich Präferenzen darstellen, bei denen man annehmen kann "je mehr<br />

von einem Imagemerkmal, desto besser". Präferenzvektoren geben die Richtung der<br />

Vorziehenswürdigkeit der Merkmalskombinationen an. Die Projektion der Marke auf diesen Vektor<br />

entspricht ihrem Einstellungswert, die Abstände zwischen diesen Werten entsprechen den<br />

Präferenzen. Beim Idealpunktmodell wird eine fiktive "ideale" Marke mit positioniert. Die<br />

Einstellungswerte der <strong>Marken</strong> ergeben sich aus ihrer Distanz zum Idealpunkt, die Präferenzwerte<br />

wiederum als Differenzen von Einstellungswerten. Im Falle der Verwendung der euklidischen<br />

Distanz stellen konzentrische Kreise (bzw. Kugeln) um den Idealpunkt "Isopräferenzkurven" dar:<br />

<strong>Marken</strong> auf diesen Kurven mögen die Konsumenten gleich gern. Es ist möglich, die Dimensionen<br />

unterschiedlich zu gewichten, falls ihnen für die Einstellungs- <strong>und</strong> Präferenzbildung<br />

unterschiedliche Bedeutung zukommt.<br />

2.2.3. Modelle mit zusätzlichen Annahmen über das <strong>Marken</strong>wahlverhalten<br />

Modellansätze, die über die Positionsbeschreibungen hinaus Annahmen über die Auswirkungen auf<br />

die <strong>Marken</strong>wahl explizieren, schließen die Lücke zwischen den psychischen <strong>und</strong> den ökonomischen<br />

Kriterien <strong>und</strong> erlauben dadurch den Schritt zur betriebswirtschaftlichen Optimierung der<br />

<strong>Produktpositionierung</strong>.<br />

ALBERS (1989, S. 196f) unterscheidet single choice- <strong>und</strong> probabilistic choice-Ansätze. Beim<br />

single choice-Modell (maximum utility- oder deterministisches Modell) wird unterstellt, dass der<br />

Konsument mit Sicherheit die Marke kauft, die seinem Idealpunkt am nächsten kommt.<br />

Probabilistic choice-Ansätze gehen davon aus, dass die Kaufwahrscheinlichkeit steigt, wenn die<br />

Distanz zum Idealpunkt sinkt, aber 100% Kaufwahrscheinlichkeit erst bei vollständiger<br />

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