Klinik-Dialog Ausgabe 2/2010 - Caritasklinik St. Theresia

Klinik-Dialog Ausgabe 2/2010 - Caritasklinik St. Theresia Klinik-Dialog Ausgabe 2/2010 - Caritasklinik St. Theresia

krankenhausdudweiler
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OhnE RAu(s)ch gEhT Es Auch sChüler Der mariensChule besuChten am montag, 28. Juni 2010, Den alkohol- unD rauCherPräVentionstag Der Caritasklinik st. theresia Wie gefährlich sind Zigaretten und Alkohol? Welche Krankheiten verursachen sie, und wie kann man sich als Jugendlicher vor Gruppenzwang und manipulativer Werbung schützen? Mit Fragen rund um das Thema Rauchen und Alkoholtrinken beschäftigten sich am Montag vier siebte Klassen der Marienschule. Gemeinsam mit ihren Lehrern besuchten sie den Präventionstag, den die Caritasklinik St. Theresia bereits seit vielen Jahren veranstaltet. Altersgerechte Fachvorträge, Mitmachaktionen und Gespräche mit Krebspatienten standen auf dem Programm. „Unser Ziel ist es, den Jugendlichen bewusst zu machen, wie ungesund Zigaretten und alkoholische Getränke wirklich sind“, erklärt der Psychologe Charles Kimelman. 4 Die meisten Heranwachsenden verfügten nur über ein „Halbwissen“ und unterschätzten die Gesundheitsschäden, die mit dem Konsum von Suchtstoffen verbunden seien. Entsprechend groß war bei vielen Schülern das Erstaunen über die Zahlen, die Kimelman in seinem Vortrag nannte: 42.000 Menschen sterben pro Jahr an den Folgen des Alkoholkonsums, 300 Tote pro Tag gehen auf das Konto der Tabakindustrie. „Dass so viele sterben, wusste ich nicht“, sagt Rike. Auf Partys im Freundeskreis sei Alkohol kein Thema, erzählt die 13-Jährige. Andere jedoch haben bereits Erfahrungen mit Alkohol oder Zigaretten gemacht. „Am besten, ihr fangt gar nicht erst damit an“, rät Kimelman. Denn das Suchtpotential sei hoch. So gelänge es laut Statistik nur jedem zehnten „aufhörwilligen“ Raucher, sich von den Zigaretten frei zu machen. Was zunächst vielleicht cool und erwachsen scheint, ist in Wirklichkeit alles andere als verlockend, erfuhren die Schüler von Detlef Landert und Alfons Schmitt. Beide haben geraucht und sind an Kehlkopfkrebs erkrankt. Nun können sie nur noch mit technischen Hilfsmitteln sprechen. „Kehlkopfkrebs gibt es bei Nichtrauchern so gut wie nicht“, weiß HNO-Ärztin Dr. Jeannette Lehmann, die die Jugendlichen über „Tumore im Kopfbereich“ informierte. Auch das Herz-Kreislauf-System nimmt durch den Konsum von Suchtstoffen schweren Schaden, erklärte der Kardiologe Dr. Christian Stodden. Um Chemotherapie und andere Methoden der Krebsbehandlung ging es im Vortrag von Prof. Dr. Axel Matzdorff, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie in der Caritasklinik. Nicht nur lebensgefährliche Krankheiten, auch tödliche Unfälle gehen auf das Konto des Alkohols. So kam etwa ein 13-Jähriger ums Leben, als er betrunken Auto fuhr, erzählte Stefan Schmedes, der Leiter der Rettungswache vom Malteser Hilfsdienst. Auch die üblen Folgen des in Mode gekommenen „Koma-Saufens“ führte er seinen Zuhörern mit drastischen Worten vor Augen. Doch was soll man tun, wenn man sich als Jugendlicher berauschende Gefühle wünscht? Gemeinsam mit Psychologin Christine Müller machten sich die Schüler auf die Suche nach „Gesunden Glücksbringern“ und wurden schnell fündig: Sport machen, ein Musikinstrument spielen, im Chor singen, Freunde treffen, lesen und shoppen sind einige der Dinge, die Jugendlichen Glücksmomente bescheren. Für die Freundinnen Anika, Marie und Meike ist klar: „Musik ist viel besser als Alkohol. Es ist toll, zusammen auf der Bühne zu stehen, das schweißt zusammen.“ Text: Alexandra Raetzer, Foto: Susanne Moll Klaus J. Heller und Dr. Hanspeter Georgi kuRATORIum DER cARITAskLInIk sT. ThEREsIA nImmT DIE ARbEIT Auf Prominente aus wirtsChaft, wissensChaft unD kultur engagieren siCh ehrenamtliCh in Dem neuen gremium – klaus J. heller zum ersten VorsitzenDen gewählt Das im April gegründete Kuratorium der Caritasklinik St. Theresia hat den Diplom-Kaufmann Klaus J. Heller zum ersten Vorsitzenden gewählt. Als Geschäftsführer leitete Klaus J. Heller bis zu seinem Ruhestand die Peter Groß Bau GmbH. Zweiter Vorsitzender des Kuratoriums ist der frühere saarländische Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter Georgi. Außerdem engagieren sich in dem ehrenamtlichen Gremium Dagmar Schlingmann, Generalintendantin des Saarländischen Staatstheaters, Prof. Dr. Wolfgang Cornetz, Rektor der Hochschule für Wirtschaft und Technik Saar (HTW), Thomas Bruch, Geschäftsführer der Brauerei Bruch GmbH, und Prof. Dr. med. Joachim Preiss, Chefarzt a. D. der Klinik für Hämatologie und Onkologie der Caritasklinik St. Theresia. „Wir freuen uns sehr auf den Austausch mit den Mitgliedern des Kuratoriums, die sich als Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für die Caritasklinik St. Theresia engagieren“, sagt Edgar Mertes, der Kaufmännische Direktor der Caritasklinik St. Theresia. Die Caritasklinik erhoffe sich von den Mitgliedern des Kuratoriums Unterstützung und inspirierende Anregungen. Der Blick von außen sei hilfreich, um „Betriebsblindheit“ zu vermeiden und krankenhausspezifische Fragestellungen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln zu betrachten. „Deshalb legen wir Wert darauf, uns bei zentralen Fragen wie etwa der Krankenhausplanung nicht allein auf die interne Perspektive zu verlassen, sondern erfahrene Personen aus anderen gesellschaftlichen Bereichen in den Diskurs einzubeziehen“, so Mertes. Als ehrenamtliches Gremium hat das Kuratorium eine beratende Funktion und unterstützt das Direktorium der Klinik in Fragen der Medizin und Ökonomie. Darüber hinaus leistet das Kuratorium einen Beitrag zur Vernetzung der Caritasklinik mit wichtigen Institutionen auf lokaler und überregionaler Ebene. Auch gemeinsame Projekte, etwa im kulturellen Bereich, sind angedacht. „Gerade das Thema Kultur spielt im Heilungsprozess eine große Rolle“, betont Edgar Mertes. Aus diesem Grund komme der Kultur – etwa in Form von Konzerten und Ausstellungen – in der Caritasklinik bereits jetzt ein hoher Stellenwert zu. Beispiele hierfür sind etwa der Verein Orgelrast, die Patientenbücherei und Kunstausstellungen in Räumlichkeiten der Klinik. Mit Hilfe von Kuratoriumsmitglied Dagmar Schlingmann könnten in Sachen Kultur in der Klinik weitere Akzente gesetzt werden. Text: Alexandra Raetzer, Foto: Susanne Moll KliniK : Dialog 5

OhnE RAu(s)ch gEhT Es Auch<br />

sChüler Der mariensChule besuChten am montag, 28. Juni <strong>2010</strong>,<br />

Den alkohol- unD rauCherPräVentionstag Der <strong>Caritasklinik</strong> st. theresia<br />

Wie gefährlich sind Zigaretten und Alkohol? Welche<br />

Krankheiten verursachen sie, und wie kann man sich<br />

als Jugendlicher vor Gruppenzwang und manipulativer Werbung<br />

schützen? Mit Fragen rund um das Thema Rauchen und Alkoholtrinken<br />

beschäftigten sich am Montag vier siebte Klassen<br />

der Marienschule. Gemeinsam mit ihren Lehrern besuchten sie<br />

den Präventionstag, den die <strong>Caritasklinik</strong> <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> bereits<br />

seit vielen Jahren veranstaltet. Altersgerechte Fachvorträge,<br />

Mitmachaktionen und Gespräche mit Krebspatienten standen<br />

auf dem Programm.<br />

„Unser Ziel ist es, den Jugendlichen bewusst zu machen,<br />

wie ungesund Zigaretten und alkoholische Getränke wirklich<br />

sind“, erklärt der Psychologe Charles Kimelman.<br />

4<br />

Die meisten Heranwachsenden verfügten nur über ein „Halbwissen“<br />

und unterschätzten die Gesundheitsschäden,<br />

die mit dem Konsum von Suchtstoffen verbunden seien.<br />

Entsprechend groß war bei vielen Schülern das Erstaunen<br />

über die Zahlen, die Kimelman in seinem Vortrag<br />

nannte: 42.000 Menschen sterben pro Jahr an den<br />

Folgen des Alkoholkonsums, 300 Tote pro Tag<br />

gehen auf das Konto der Tabakindustrie.<br />

„Dass so viele sterben, wusste ich<br />

nicht“, sagt Rike. Auf Partys im<br />

Freundeskreis sei Alkohol kein<br />

Thema, erzählt die 13-Jährige.<br />

Andere jedoch haben<br />

bereits Erfahrungen mit<br />

Alkohol oder Zigaretten<br />

gemacht. „Am besten,<br />

ihr fangt gar nicht<br />

erst damit an“, rät<br />

Kimelman. Denn das<br />

Suchtpotential sei<br />

hoch. So gelänge es laut <strong>St</strong>atistik nur jedem zehnten „aufhörwilligen“<br />

Raucher, sich von den Zigaretten frei zu machen.<br />

Was zunächst vielleicht cool und erwachsen scheint, ist in Wirklichkeit<br />

alles andere als verlockend, erfuhren die Schüler von<br />

Detlef Landert und Alfons Schmitt. Beide haben geraucht und<br />

sind an Kehlkopfkrebs erkrankt. Nun können sie nur noch mit<br />

technischen Hilfsmitteln sprechen. „Kehlkopfkrebs gibt es bei<br />

Nichtrauchern so gut wie nicht“, weiß HNO-Ärztin Dr. Jeannette<br />

Lehmann, die die Jugendlichen über „Tumore im Kopfbereich“<br />

informierte. Auch das Herz-Kreislauf-System nimmt durch den<br />

Konsum von Suchtstoffen schweren Schaden, erklärte der<br />

Kardiologe Dr. Christian <strong>St</strong>odden.<br />

Um Chemotherapie und andere Methoden der Krebsbehandlung<br />

ging es im Vortrag von Prof. Dr. Axel Matzdorff, Chefarzt der<br />

<strong>Klinik</strong> für Hämatologie und Onkologie in der <strong>Caritasklinik</strong>. Nicht<br />

nur lebensgefährliche Krankheiten, auch tödliche Unfälle gehen<br />

auf das Konto des Alkohols. So kam etwa ein 13-Jähriger ums<br />

Leben, als er betrunken Auto fuhr, erzählte <strong>St</strong>efan Schmedes,<br />

der Leiter der Rettungswache vom Malteser Hilfsdienst. Auch<br />

die üblen Folgen des in Mode gekommenen „Koma-Saufens“<br />

führte er seinen Zuhörern mit drastischen Worten vor Augen.<br />

Doch was soll man tun, wenn man sich als Jugendlicher<br />

berauschende Gefühle wünscht? Gemeinsam mit Psychologin<br />

Christine Müller machten sich die Schüler auf die Suche nach<br />

„Gesunden Glücksbringern“ und wurden schnell fündig: Sport<br />

machen, ein Musikinstrument spielen, im Chor singen, Freunde<br />

treffen, lesen und shoppen sind einige der Dinge, die Jugendlichen<br />

Glücksmomente bescheren. Für die Freundinnen Anika,<br />

Marie und Meike ist klar: „Musik ist viel besser als Alkohol.<br />

Es ist toll, zusammen auf der Bühne zu stehen, das schweißt<br />

zusammen.“<br />

Text: Alexandra Raetzer, Foto: Susanne Moll<br />

Klaus J. Heller und Dr. Hanspeter Georgi<br />

kuRATORIum DER cARITAskLInIk sT. ThEREsIA<br />

nImmT DIE ARbEIT Auf<br />

Prominente aus wirtsChaft, wissensChaft unD kultur engagieren siCh ehrenamtliCh<br />

in Dem neuen gremium – klaus J. heller zum ersten VorsitzenDen gewählt<br />

Das im April gegründete Kuratorium der <strong>Caritasklinik</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Theresia</strong> hat den Diplom-Kaufmann Klaus J. Heller zum<br />

ersten Vorsitzenden gewählt. Als Geschäftsführer leitete Klaus<br />

J. Heller bis zu seinem Ruhestand die Peter Groß Bau GmbH.<br />

Zweiter Vorsitzender des Kuratoriums ist der frühere saarländische<br />

Wirtschaftsminister Dr. Hanspeter Georgi.<br />

Außerdem engagieren sich in dem ehrenamtlichen Gremium<br />

Dagmar Schlingmann, Generalintendantin des Saarländischen<br />

<strong>St</strong>aatstheaters, Prof. Dr. Wolfgang Cornetz, Rektor der Hochschule<br />

für Wirtschaft und Technik Saar (HTW), Thomas Bruch,<br />

Geschäftsführer der Brauerei Bruch GmbH, und Prof. Dr. med.<br />

Joachim Preiss, Chefarzt a. D. der <strong>Klinik</strong> für Hämatologie und<br />

Onkologie der <strong>Caritasklinik</strong> <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>.<br />

„Wir freuen uns sehr auf den Austausch mit den Mitgliedern<br />

des Kuratoriums, die sich als Persönlichkeiten des öffentlichen<br />

Lebens für die <strong>Caritasklinik</strong> <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> engagieren“, sagt<br />

Edgar Mertes, der Kaufmännische Direktor der <strong>Caritasklinik</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Theresia</strong>.<br />

Die <strong>Caritasklinik</strong> erhoffe sich von den Mitgliedern des Kuratoriums<br />

Unterstützung und inspirierende Anregungen. Der Blick<br />

von außen sei hilfreich, um „Betriebsblindheit“<br />

zu vermeiden und krankenhausspezifische Fragestellungen<br />

aus unterschiedlichsten Blickwinkeln zu betrachten. „Deshalb<br />

legen wir Wert darauf, uns bei zentralen Fragen wie etwa der<br />

Krankenhausplanung nicht allein auf die interne Perspektive<br />

zu verlassen, sondern erfahrene Personen aus anderen<br />

gesellschaftlichen Bereichen in den Diskurs einzubeziehen“,<br />

so Mertes.<br />

Als ehrenamtliches Gremium hat das Kuratorium eine beratende<br />

Funktion und unterstützt das Direktorium der <strong>Klinik</strong> in<br />

Fragen der Medizin und Ökonomie. Darüber hinaus leistet das<br />

Kuratorium einen Beitrag zur Vernetzung der <strong>Caritasklinik</strong> mit<br />

wichtigen Institutionen auf lokaler und überregionaler Ebene.<br />

Auch gemeinsame Projekte, etwa im kulturellen Bereich, sind<br />

angedacht. „Gerade das Thema Kultur spielt im Heilungsprozess<br />

eine große Rolle“, betont Edgar Mertes. Aus diesem<br />

Grund komme der Kultur – etwa in Form von Konzerten und<br />

Ausstellungen – in der <strong>Caritasklinik</strong> bereits jetzt ein hoher <strong>St</strong>ellenwert<br />

zu. Beispiele hierfür sind etwa der Verein Orgelrast,<br />

die Patientenbücherei und Kunstausstellungen in Räumlichkeiten<br />

der <strong>Klinik</strong>. Mit Hilfe von Kuratoriumsmitglied Dagmar<br />

Schlingmann könnten in Sachen Kultur in der <strong>Klinik</strong><br />

weitere Akzente gesetzt werden.<br />

Text: Alexandra Raetzer, Foto: Susanne Moll<br />

KliniK : <strong>Dialog</strong><br />

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