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Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

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<strong>Bekanntmachung</strong> <strong>910</strong> - Seite - 89 -<br />

3. Berechnung der Risikozahl<br />

Die folgende Darstellung beschränkt sich auf zwei individuelle Expositionsszenarien:<br />

kumulierte ppm-Jahre <strong>und</strong> ppm-Jahre aufgr<strong>und</strong> von Expositionsintensitäten von max.<br />

100 ppm.<br />

- Tab. 1 zeigt die Expositionsbereiche <strong>und</strong> da<strong>zu</strong> errechneten Risikoschätzer aus<br />

Graff et al. Bei Graff sind die Expositionskategorien in Quartile der Exposition<br />

unter den Exponierten eingeteilt. Da kein Mediane bzw. geometrisches Mittel für<br />

die einzelnen Expositionskategorien angegeben ist, wird die Klassenmitte der<br />

untersuchten Expositionskategorien <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e gelegt.<br />

- Klassenmitte geteilt durch die Dauer der Exposition von 35 Arbeitsjahren11 liefert<br />

den Langzeitmittelwert der Exposition in ppm. Die Klassenmitte für die<br />

höchste Expositionskategorie wurde geschätzt.<br />

- Die Langzeitmittelwerte werden gegen das Relative Risiko in einem Scatterplot<br />

aufgetragen <strong>und</strong> es wird eine lineare Regressionsgerade berechnet, deren<br />

Steigung den Risikoanstieg pro Expositionsunit (ppm BD) ausdrückt (siehe Abb.<br />

1 für die Graff-Studie). Je nach Expositionsmodell ergeben sich Steigungskoeffizienten<br />

für das Relative Risiko von 0,16 bzw. 0,31 pro ppm nach 35-jähriger<br />

Arbeitsplatzexposition. Die Steigungskoeffizienten der Geraden in Abb. 1a<br />

sprechen für die Zuordnung eines Verdoppelungsrisikos (RR=2) bei einem<br />

Langzeit-Mittelwert von 5 ppm über einen Zeitraum von 35 bis 40 Jahren (was<br />

einer kumulativen Exposition von r<strong>und</strong> 200 ppm-Jahren entspricht). Der Steigungskoeffizient<br />

von Expositionen kleiner gleich 100 ppm ist mit 0,31 pro ppm<br />

größer als bei Berücksichtigung aller Expositionswerte (siehe Abb. 1b).<br />

- Um diese Information in eine Aussage <strong>zu</strong>m absoluten Lebenszeitrisiko um<strong>zu</strong>wandeln,<br />

ist Information <strong>zu</strong>m Basisrisiko (Hintergr<strong>und</strong>risiko) erforderlich. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Mortalität an Leukämie <strong>und</strong> an allen Ursachen bei der männlichen<br />

Allgemeinbevölkerung in den USA <strong>und</strong> in anderen Industriestaaten lässt sich<br />

von einem Lebenszeit-Hintergr<strong>und</strong>risiko für Leukämie in Höhe von einem Prozent<br />

ausgehen (Roller et al., 2006). Dies bedeutet, dass die Steigungskoeffizienten<br />

des Relativen Risikos von 0,16 <strong>und</strong> 0,31 pro ppm einem Anstieg des<br />

absoluten Risikos von 0,16 bzw. 0,31 Prozent pro ppm BD entsprechen. Der<br />

untere der beiden Werte bedeutet ger<strong>und</strong>et ein Exzess-Lebenszeitrisiko in Höhe<br />

von 0,2 Prozent (2 <strong>zu</strong> 1000) nach einer 35-jährigen Arbeitsplatzexposition<br />

gegenüber einem Langzeitmittelwert von 1 ppm. Entsprechende Zuordnungen<br />

von Exposition <strong>und</strong> Risikozahl gemäß dem linearen Modell sind in Tabelle 2 für<br />

verschiedene Expositionsszenarien enthalten.<br />

4. Abweichende Expositionsmodelle <strong>und</strong> potenzielle Bias<br />

- Zur Risikoabschät<strong>zu</strong>ng wurden in den Originalpublikationen verschiedene Modelle<br />

berechnet: das hier dargestellte „Single Agent“-Modell, welches nur die<br />

Exposition gegenüber BD (adjustiert für Alter <strong>und</strong> Zeit seit Beschäftigungsbeginn)<br />

berücksichtigt bzw. ein multiple Agent Modell, welches mögliches Confo<strong>und</strong>ing<br />

durch andere Arbeitsstoffe <strong>und</strong> allgemeine Confo<strong>und</strong>er, wie Styrol <strong>und</strong><br />

11 In der Auswertung des AK CM wurde der Be<strong>zu</strong>gszeitraum von 35 Arbeitsjahren gewählt, gemäß<br />

Leitfaden sollten bei <strong>zu</strong>künftigen Auswertungen 40 Jahre verwendet werden. Im Falle des Butadien<br />

besteht nach R<strong>und</strong>ung des Ergebnisses keine wesentliche Abweichung.<br />

- Ausschuss für Gefahrstoffe - AGS-Geschäftsführung - BAuA - www.baua.de -

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