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Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

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Beispiel Butadien<br />

<strong>Bekanntmachung</strong> <strong>910</strong> - Seite - 88 -<br />

(Gr<strong>und</strong>lage: AGW-Begründung/Positionspapier des Arbeitskreises „Grenzwerte<br />

<strong>und</strong> Einstufungen für CM-Stoffe“ (AK CM) im UA III des AGS <strong>zu</strong> 1,3-Butadien)<br />

1. Systematische Literatursuche<br />

Der Bewertung voraus geht eine strukturierte systematische Literatursuche. Folgende<br />

Studien <strong>zu</strong>r industriellen BD-Exposition <strong>und</strong> dem Risiko einer Krebserkrankung<br />

wurden identifiziert:<br />

Für eine nordamerikanische Kohorte von Arbeitern in der Kunstgummi-Produktion<br />

liegen zahlreiche publizierte Ergebnisse mit detaillierten Expositionsschät<strong>zu</strong>ngen unter<br />

Angabe der absoluten Butadienkonzentration vor. Diese beziehen sich auf unterschiedliche<br />

Follow-up-Zeitpunkte der Kohorte bzw. wurden mit unterschiedlichen<br />

Quantifizierungskonzepten der Exposition bzw. unterschiedlichen statistischen Methoden<br />

berechnet. Für den Umgang mit Butadien ist die Mortalität an bestimmten<br />

Tumoren des lymphatischen bzw. hämatopoetischen Systems erhöht.<br />

Daneben wurden Studien in der Produktion des Butadien-Monomers durchgeführt,<br />

für die jedoch keine Absolutangaben <strong>zu</strong>r Exposition (d.h. ppm oder mg/m 3 ) veröffentlicht<br />

wurden. Diese Studien können deshalb nicht für die Aufstellung von Expositions-<br />

Risiko-Beziehungen herangezogen werden.<br />

Zwei Publikationen mit einem aktuellen Follow-up der Kohorte in der Kunstgummi-<br />

Produktion, die <strong>zu</strong>dem eine aktualisierte <strong>und</strong> verbesserte Job-Expositions-Matrix<br />

(JEM) für die Expositionsquantifizierung <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e gelegt haben, können als die relevantesten<br />

Auswertungen dieser Kohorte angesehen werden. Sie werden deshalb<br />

bevor<strong>zu</strong>gt bei der Expositionsabschät<strong>zu</strong>ng berücksichtigt (Graff et al., 2005; Cheng<br />

et al., 2007). Die eine Publikation berechnet das Risiko mittels einer Poisson-<br />

Regression, die zweite Hazard-Rate Ratios mittels Cox-Proportional-Hazards-<br />

Regression. Bei Graff sind die Expositionskategorien in Quartile der Exposition unter<br />

den Exponierten eingeteilt¸ bei Cheng in Dezile.<br />

Zur Ermittlung von Grenzwerten sollten alle Artikel, die unterschiedliche statistischen<br />

Methoden bzw. verschiedene Expositionsmodelle beschreiben, getrennt ausgewertet<br />

<strong>und</strong> kritisch diskutiert werden. Auf eine Meta-Analyse wird verzichtet.<br />

2. Berücksichtigung der Zielparameter<br />

In den ausgewählten Kohortenstudien war die Mortalität an bestimmten Tumoren des<br />

lymphatischen bzw. hämatopoetischen Systems erhöht. Die deutlichsten Erhöhungen<br />

lassen sich auswerten, wenn die Todesfälle mit den verschiedenen Leukämieformen<br />

<strong>zu</strong> „alle Leukämien“ bzw. <strong>zu</strong> „Leukämie“ <strong>zu</strong>sammengefasst werden. Daten <strong>zu</strong><br />

vorgezogenen Endpunkten anhand biologischer Marker wurden in den Studien nicht<br />

veröffentlicht.<br />

Der Einfachheit halber beschränkt sich die folgende Darstellung <strong>zu</strong>r Berechnung der<br />

Risikozahl auf die Studie von Graff et al. (2005).<br />

- Ausschuss für Gefahrstoffe - AGS-Geschäftsführung - BAuA - www.baua.de -

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