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Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

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<strong>Bekanntmachung</strong> <strong>910</strong> - Seite - 83 -<br />

zytotoxische Wirkung auf die Niere maßgeblich <strong>zu</strong>m Krebsgeschehen beiträgt. Eine<br />

lokale gentoxische Wirkung in der Niere ist nicht aus<strong>zu</strong>schließen, so dass keine eindeutige<br />

Wirkschwelle für TRI ermittelt werden kann. Damit bietet sich TRI als Beispiel<br />

für Absatz 4 in Nummer 5.1 an. Die folgende Ausführung des Beispiels soll bei realen<br />

Daten jedoch nur den Rechenprozess erläutern, ohne den Anspruch auf eine weitergehende<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Diskussion der stoffspezifischen Informationen <strong>zu</strong> erheben.<br />

Zusätzlich neben den hier referierten Daten liegen umfangreiche weitere<br />

Studien <strong>zu</strong>m Wirkmechanismus, <strong>zu</strong>r Gentoxizität, <strong>zu</strong>r Nephrotoxizität, <strong>zu</strong>r Kanzerogenität<br />

in der Niere <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Kanzerogenität <strong>und</strong> Toxizität in anderen Organen vor, die<br />

jedoch nicht ausgeführt werden.<br />

Roller (2005) leitete auf Basis der deutschen Studien <strong>zu</strong> Nierenkrebs nach beruflicher<br />

Exposition gegenüber Trichlorethylen ein Exzess- Risiko von ca. 5Prozent bei<br />

einer Exposition gegenüber 100 ppm (mit Spitzen gegenüber 500 ppm) ab (18 Jahre<br />

Exposition, 2 h/d, 3 d/Wo. Spitzenexposition, sonst ca. 100 ppm). Insgesamt werden<br />

in der Berechnung 3000 ppm-Jahre Exposition <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e gelegt.<br />

- Expositionshöhe<br />

Für die Studien, bei denen in Deutschland erhöhte Nierenkrebsrisiken festgestellt<br />

wurden, wird <strong>zu</strong>mindest bei einem beträchtlichen Teil der Arbeitsplätze<br />

von sehr hohen Expositionen ausgegangen, die auch <strong>zu</strong> pränarkotischen Symptomen<br />

geführt haben. Daraus lässt sich schließen, dass Konzentrationen von<br />

200 ppm häufig überschritten wurden. Es wird angenommen, dass die Konzentrationen<br />

für 2 - 3 St<strong>und</strong>en an 2 - 3 Tagen pro Woche ungefähr 500 ppm betragen<br />

haben mögen. Für die Studie von Henschler et al. (1995) ist eine<br />

durchschnittliche Beschäftigungsdauer von ungefähr 18 Jahren an<strong>zu</strong>setzen.<br />

Geht man ferner davon aus, dass auch in der Zeit, in der keine Spitzenexpositionen<br />

erreicht wurden, noch TRI-Expositionen vorhanden waren, dann lässt sich<br />

folgende Exposition abschätzen:<br />

500 ppm, 2 h/d, 3 d/Wo., 18 Jahre<br />

plus 100 ppm, 6 h/d, 3 d/Wo., 18 Jahre<br />

plus 100 ppm, 8 h/d, 2 d/Wo., 18 Jahre.<br />

Insgesamt entspricht dieses Szenario einer regelmäßigen vollschichtigen Exposition<br />

für 18 Jahre gegenüber mindestens 100 ppm, wobei wiederholt in jeder<br />

Woche Expositionsspitzen von 500 ppm für längere Zeit auftraten. Ger<strong>und</strong>et ergibt<br />

sich rechnerisch für dieses Expositionsszenario ein Wert von 3000 ppm-<br />

Jahren für die kumulative Exposition.<br />

- Risiko<strong>zu</strong>ordnung (Exzess-Risiko)<br />

Die Erhöhungen des Nierenkrebsrisikos, die in den deutschen Studien <strong>zu</strong>r TRI-<br />

Exposition beobachtet wurden, variieren etwas in Abhängigkeit vom Untersuchungszeitraum<br />

<strong>und</strong> von der Definition des Merkmals „exponiert".<br />

Die Odds-Ratio-Werte (OR) in den Fall-Kontroll-Studien liegen meist statistisch<br />

signifikant im Bereich um 2 oder 3, wobei auch höhere Werte auftreten (z. B.<br />

„any exposure in metal degreasing" OR = 5,57 bei Brüning et al., 2003), das<br />

höchste OR wurde in der Studie von Vamvakas et al. (1998) mit 10,8 festgestellt.<br />

Für die Risikobewertung ist die Umrechnung der in den Studien genann-<br />

- Ausschuss für Gefahrstoffe - AGS-Geschäftsführung - BAuA - www.baua.de -

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