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Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

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<strong>Bekanntmachung</strong> <strong>910</strong> - Seite - 68 -<br />

Fall-Kontroll-Studie:<br />

Das Ziel von Fall-Kontroll-Studien ist es, die Bedeutung von Risikofaktoren (siehe<br />

dort) für die Entstehung von Krankheiten quantitativ <strong>zu</strong> ermitteln. Die logische Basis<br />

für Fall-Kontroll-Studien ergibt sich aus der Überlegung, dass ein Risikofaktor, der<br />

die Entstehung einer Krankheit begünstigt, bei Patienten mit dieser Krankheit vor<br />

Krankheitsbeginn häufiger vorhanden gewesen sein muss als in einer Vergleichsgruppe<br />

von Nicht-Erkrankten. Da bei Fall-Kontroll-Studien die Recherchen erst nach<br />

eingetretener Erkrankung einsetzen, also in die Vergangenheit gerichtet sind, gehören<br />

die Fall-Kontroll-Studien <strong>zu</strong> den retrospektiven Studienformen. Das Ergebnis einer<br />

Fall-Kontroll-Studie ist die sogenannte Odds Ratio (siehe dort), eine<br />

Verhältniszahl, die angibt, um wie viele Male häufiger die Erkrankung bei vorhandenem<br />

Risikofaktor auftritt als ohne. Eine Odds Ratio unter 1.0 würde ein erniedrigtes<br />

Risiko anzeigen, ein Wert über 1.0 ein erhöhtes. Eine Odds Ratio von 1.5 entspricht<br />

einer Risiko-Erhöhung um 50 Prozent. Zur Bewertung der Relevanz einer Odds Ratio<br />

ist allerdings die Berechnung eines <strong>zu</strong>gehörigen Konfidenz-Intervalls (siehe dort) unerlässlich.<br />

In eine Kohorte eingebettete Fall-Kontroll-Studie: Dieses Design stellt einen Sonderfall<br />

der Fall-Kontroll-Studie dar, welches in der Arbeitsepidemiologie häufig vorkommt.<br />

Alle Fälle aus einer Kohorte werden mit einem <strong>zu</strong>fälligen Sample der <strong>zu</strong>m<br />

Zeitpunkt der Falldiagnose nicht erkrankten Kontrollpersonen aus derselben Kohorte<br />

verglichen (‚incidence density sampling’), wodurch die optimalen Bedingungen einer<br />

inzidenten <strong>und</strong> vollständigen Fallrekrutierung sowie die <strong>zu</strong>fällige Auswahl nicht erkrankter<br />

Personen aus derselben Be<strong>zu</strong>gspopulation erfüllt werden.<br />

First-Pass-Effekt:<br />

Stoffe, die über den Verdauungstrakt aufgenommen werden, gelangen nach Resorption<br />

über die Pfortader in die Leber. Bei ihrer ersten Leberpassage („first pass“) können<br />

sie teilweise in erheblichem Umfang verstoffwechselt werden, so dass nur noch<br />

ein Bruchteil der Ausgangssubstanz die anderen Organe erreicht.<br />

Gamma-Funktion:<br />

Spezielle mathematische Funktion, aus der sich eine kontinuierliche Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

(Gamma-Verteilung) ableitet.<br />

Gavage:<br />

Verabreichung einer Substanz mittels Schl<strong>und</strong>sonde.<br />

Gentoxisch:<br />

Toxisch für das Genom; schädigende Wirkung auf das genetische Material in Zellen.<br />

Ein Oberbegriff, der neben der Induktion von Gen-, Chromosomen- oder Genommutationen<br />

auch solche Effekte umfasst, die in Indikatortests (z. B. SOS-Chromotest,<br />

Comet Assay) nachgewiesen werden. Diese Wirkungen können direkt, durch den<br />

Ausgangsstoff, oder indirekt, durch Stoffwechselprodukte, ausgelöst werden. Gentoxische<br />

Substanzen können Mutationen <strong>und</strong> Tumoren auslösen.<br />

- Ausschuss für Gefahrstoffe - AGS-Geschäftsführung - BAuA - www.baua.de -

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