28.04.2013 Aufrufe

Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Bekanntmachung</strong> <strong>910</strong> - Seite - 66 -<br />

Das Konzept beruht auf der Berechnung eines „margin of exposure“ (siehe dort). Als<br />

Be<strong>zu</strong>gspunkt auf der Dosis-Wirkungs-Kurve wird die Dosis ermittelt, die im Tierexperiment<br />

eine Tumorrate von 10 Prozent bewirkt (bei befriedigender Datenlage berechnet<br />

als BMDL, siehe dort). Liegt der „margin of exposure“ (also das Verhältnis<br />

zwischen über den Verdauungstrakt aufgenommener Dosis <strong>und</strong> BMDL10) bei 10 000<br />

oder höher, wird das Krebsrisiko für Konsumenten von belasteten Lebensmitteln als<br />

gering eingestuft <strong>und</strong> vorgeschlagen, diese Substanzen mit niedriger Priorität <strong>zu</strong> behandeln.<br />

Je weiter der „margin of exposure“ unter 10 000 liegt, desto dringlicher werden<br />

Minimierungsmaßnahmen.<br />

Enzyminduktion:<br />

Steigerung der Synthese von bestimmten Enzymen in den Zellen eines Gewebes.<br />

Werden Stoffwechselenzyme induziert, kann dies Auswirkung auf die Entgiftung oder<br />

Giftung aufgenommener Fremdstoffe haben.<br />

Epidemiologie:<br />

Epidemiologie ist die Untersuchung der Verteilung <strong>und</strong> der Ursachen von ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />

Zuständen oder Ereignissen in definierten Populationen (siehe dort)<br />

<strong>und</strong> die Anwendung der Ergebnisse derartiger Untersuchungen mit dem Ziel, Ges<strong>und</strong>heitsprobleme<br />

<strong>zu</strong> vermeiden. Unter „Untersuchung“ sind Beobachtungsstudien,<br />

Surveys, Hypothesentests, analytische <strong>und</strong> experimentelle Studien <strong>zu</strong> verstehen.<br />

„Verteilung“ beinhaltet die Auswertung von entsprechenden Daten nach Zeit, Ort <strong>und</strong><br />

Personengruppen. Unter „Ursachen“ sind alle physikalischen, biologischen, sozialen,<br />

kulturellen <strong>und</strong> verhaltensbedingten Faktoren <strong>zu</strong> verstehen, die einen Einfluss auf die<br />

Ges<strong>und</strong>heit haben können. „Ges<strong>und</strong>heitsbezogene Zustände oder Ereignisse“ umfassen<br />

Erkrankungen, Todesursachen, Verhaltensweisen wie z. B. Tabakkonsum,<br />

Reaktionen auf Präventionsmaßnahmen <strong>und</strong> die Bereitstellung <strong>und</strong> Nut<strong>zu</strong>ng von Ges<strong>und</strong>heitsdiensten.<br />

Unter „definierten Populationen“ sind Menschengruppen mit identifizierbaren<br />

Charakteristika (Alter, Geschlecht, Wohnort etc.) <strong>zu</strong> verstehen. Mit<br />

„Anwendung der Ergebnisse...“ wird explizit auf das Ziel von Epidemiologie, nämlich<br />

die Förderung, den Schutz <strong>und</strong> die Wiederherstellung von Ges<strong>und</strong>heit, hingewiesen<br />

(nach Last, 2001).<br />

Exzess-Risiko:<br />

Mehrdeutige Begriffsverwendung:<br />

1. Oft definiert als das <strong>zu</strong>sätzliche Erkrankungsrisiko unter Exponierten in Relation<br />

<strong>zu</strong>m Basisrisiko, auch relative Risikodifferenz (RD) genannt: RD=RR-1. Sie gibt<br />

die prozentuale Risikoerhöhung unter Exponierten an. Bei einem Relativen Risiko<br />

(RR) von z. B. 1,5 beträgt diese 50 Prozent, bei einem RR von 2,0 100<br />

Prozent <strong>und</strong> bei einem RR von 10 entsprechend 900 Prozent.<br />

- Ausschuss für Gefahrstoffe - AGS-Geschäftsführung - BAuA - www.baua.de -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!