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Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

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<strong>Bekanntmachung</strong> <strong>910</strong> - Seite - 38 -<br />

Effekt<strong>zu</strong>sammenhangs andeuten, können die Daten berücksichtigt werden.<br />

Abweichungen von einer erwarteten Dosis-Effektbeziehung <strong>und</strong> ihre möglichen<br />

Ursachen <strong>und</strong> Konsequenzen für die Risikoextrapolation sind <strong>zu</strong> diskutieren.<br />

Es ist <strong>zu</strong> bedenken, dass der vorgestellte Ansatz Variationen des Risikos zwischen<br />

Individuen aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher Suszeptibilität ignoriert. Die Übertragbarkeit<br />

der Ergebnisse auf andere Populationen muss in jedem Einzelfall<br />

evaluiert werden. Dabei sind auch mögliche Einschränkungen der Übertragbarkeit,<br />

z.B. bei Vorliegen eines Healthy Worker Effekts, <strong>zu</strong> berücksichtigen. Vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> einer Bewertung des Risikos von Arbeitsstoffen <strong>und</strong> der Festlegung<br />

von Grenzwerten <strong>zu</strong>r Verbesserung des Arbeitsschutzes sind diese Überlegungen<br />

jedoch von untergeordneter Natur.<br />

Bei semiquantitativen Expositionsangaben <strong>und</strong> sonst fehlenden epidemiologischen<br />

Daten kann versucht werden, ggf. durch Rückfrage bei den Autoren der<br />

Originalpublikationen Einstufungskriterien für Expositionsstufen <strong>zu</strong> ermitteln <strong>und</strong><br />

dadurch eine quantitative Expositionsbewertung vornehmen <strong>zu</strong> können.<br />

(4) Abweichungen vom Default sind in folgenden Fällen möglich:<br />

- Um die Konsistenz der Ergebnisse unter verschiedenen Vorausset<strong>zu</strong>ngen prüfen<br />

<strong>zu</strong> können, können von der kumulativen Exposition abweichende Expositionsmodelle<br />

(Intensität, Dauer, Expositionsspitzen, Wirkungsschwelle) je nach<br />

Wirkprinzip ebenfalls Berücksichtigung finden, falls entsprechende Schätzer in<br />

den bewerteten Artikeln dokumentiert wurden.<br />

- In Ermangelung einer adäquaten Studienlage kann im Ausnahmefall auf die<br />

Ergebnisse von Querschnitts- bzw. Korrelationsstudien <strong>zu</strong>rückgegriffen werden.<br />

Die Aussagekraft derartiger Studienergebnisse ist mit großem Vorbehalt <strong>und</strong><br />

unter ausführlicher Darstellung der Limitationen <strong>zu</strong> diskutieren. Querschnittstudien<br />

<strong>und</strong> ökologische Studien sollten in aller Regel bestenfalls als Ergän<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong><br />

tierexperimentellen Daten herangezogen werden.<br />

(5) Für die Extrapolation in den Niedrigrisikobereich wird auf das Vorgehen bei tierexperimentell-toxikologischen<br />

Daten verwiesen (siehe Nummer 5). Humandaten sollten<br />

nach Möglichkeit <strong>zu</strong>r Überprüfung der Plausibilität der Extrapolationsfaktoren bei<br />

der Übertragung von Tierexperimenten auf den Menschen herangezogen werden.<br />

4 Übertragung tierexperimenteller Daten auf den Menschen<br />

4.1 Berücksichtigung von Speziesdifferenzen<br />

(1) Für das Auftreten kanzerogener Wirkung wird bei der Ableitung von Risikozahlen<br />

in diesem Leitfaden in der Regel von gleicher Empfindlichkeit des Versuchstiers<br />

mit dem Menschen bei inhalativer Exposition ausgegangen. Diese Annahme ist nicht<br />

gut abgesichert; sie hat demnach bei nur beschränkter wissenschaftlicher Validierung<br />

Konventionscharakter.<br />

Roller et al. (2006) zeigten für eine Reihe von Kanzerogenen bei Inhalationsstudien<br />

eine eher höhere Empfindlichkeit des Menschen im Vergleich <strong>zu</strong>m Versuchstier. Die<br />

Autoren kamen damit <strong>zu</strong>r Schlussfolgerung: „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass<br />

eine Speziesextrapolation anhand der äquivalenten Exposition ohne besondere Be-<br />

- Ausschuss für Gefahrstoffe - AGS-Geschäftsführung - BAuA - www.baua.de -

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