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Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

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<strong>Bekanntmachung</strong> <strong>910</strong> - Seite - 37 -<br />

ist sinnvoll, wenn die Demonstration eines frühen klinischen Effektes als Warnsignal<br />

an<strong>zu</strong>sehen ist.<br />

(Warnsignale können die Einführung von Schutzmaßnahmen rechtfertigen.)<br />

(3) Für die Berechnung der Risikozahl kann folgendermaßen vorgegangen werden:<br />

- Ein Punktschätzer für jede Expositionskategorie (z. B. Median, geometrisches<br />

Mittel) ist die bevor<strong>zu</strong>gte Angabe für die Risikoableitung.<br />

- Ist lediglich eine Expositionsrange berichtet worden (z. B. 1-9 ppm-Jahre), so<br />

kann für die Berechnung alternativ die Klassenmitte (hier 5 ppm-Jahre) <strong>zu</strong><br />

Gr<strong>und</strong>e gelegt werden. Konzentrationsangaben in mg/m 3 sollten in stoffspezifische<br />

ppm umgerechnet werden. Für diese Berechnung <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e gelegt werden<br />

dabei 240 Arbeitstage/Jahr <strong>und</strong> ein Atemvolumen von z. B. 10 m 3 pro<br />

Arbeitstag, der mit acht St<strong>und</strong>en veranschlagt wird (das Atemvolumen ist abhängig<br />

von der Arbeitsbelastung, 10 m 3 betrifft z. B. eine leichte bis moderate<br />

Anstrengung)<br />

(vgl. van Wijngaarden <strong>und</strong> Hertz-Picciotto (2004) bzw. Kap. 4.5 des Leitfadens).<br />

- Die kumulierten Konzentrationsangaben in ppm-Jahren sind danach auf den<br />

Langzeit-Mittelwert nach 40 Jahren um<strong>zu</strong>rechnen.<br />

- Je nach Datenlage sind unmittelbar absolute Risikomaße (z. B. kumulatives<br />

Risiko) oder – wenn diese nicht berichtet wurden – Maße des Relativen Risikos<br />

<strong>zu</strong>r Exposition in Beziehung <strong>zu</strong> setzen. In der Regel werden Maße wie SMR,<br />

SIR, RR oder OR vorliegen. Zur Berechnung des Lebenszeitrisikos der Exponierten<br />

können diese relativen Risikoerhöhungen mit einem Schätzwert für das<br />

Lebenszeitrisiko der Vergleichsgruppe, z. B. der Allgemeinbevölkerung, multipliziert<br />

werden, sofern nicht die ausführliche Sterbetafelmethode verwendet wird.<br />

- Das für die Expositionsspannweite berichtete Risikomaß (RR/SIR etc.) kann mit<br />

dem kumulierten Expositionswert in einer Regressionsanalyse korreliert werden,<br />

was eine Extrapolation in den Hoch- bzw. Niedrigrisikobereich <strong>und</strong> Aussagen<br />

<strong>zu</strong>m Risiko pro Unit-Anstieg (1 ppm) der Exposition ermöglicht. Somit kann<br />

das Lebenszeitrisiko in Abhängigkeit von einer gegebenen Expositionshöhe<br />

bzw. einem angenommenen Arbeitsplatzgrenzwert geschätzt werden.<br />

- Nach Subtraktion des Risikos der Nicht-Exponierten (z. B. Allgemeinbevölkerung)<br />

wird ein Schätzwert des expositionsbezogenen Exzess-Risikos erhalten.<br />

- Einschränkungen der Aussagekraft der Ergebnisse sind <strong>zu</strong> diskutieren.<br />

Es wird somit ein Vorgehen analog <strong>zu</strong> Roller et al. (2006) <strong>und</strong> Goldbohm et al.<br />

(2006) vorgeschlagen.<br />

Einschränkungen der Aussagekraft der Ergebnisse sind z. B. Bias, mögliches<br />

residuelles Confo<strong>und</strong>ing, Misklassifikation usw. Die Verwendung von Risikoschätzern,<br />

die für Confo<strong>und</strong>ereffekte adjustiert wurden, ist an<strong>zu</strong>streben. Wegen<br />

der Modellabhängigkeit der Adjustierung <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Abschät<strong>zu</strong>ng der Stärke eines<br />

möglichen Confo<strong>und</strong>ing, sollten Berechnungen adjustierter vs. nicht adjustierter<br />

Risiken möglichst einander gegenübergestellt werden.<br />

Inkonsistente oder nicht vorhandene Dosis-Effektbeziehungen können in epidemiologischen<br />

Studien häufig beobachtet werden. Aber auch in den Fällen, in<br />

denen Studienergebnisse lediglich das Vorhandensein eines Ursache-<br />

- Ausschuss für Gefahrstoffe - AGS-Geschäftsführung - BAuA - www.baua.de -

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