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Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

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<strong>Bekanntmachung</strong> <strong>910</strong> - Seite - 36 -<br />

(1) Bei der Auswahl epidemiologischer Studien ist wie folgt vor<strong>zu</strong>gehen:<br />

- Die vorhandene Studienevidenz sollte mittels einer strukturierten, systematischen<br />

Literatursuche identifiziert <strong>und</strong> auf ihre Qualität <strong>und</strong> Eignung für die Risikobewertung<br />

geprüft werden. Prinzipien, die für die Auswahl von<br />

-<br />

arbeitsepidemiologischen Studien <strong>zu</strong>r Durchführung einer Meta-Analyse aufgestellt<br />

wurden, sollten hier berücksichtigt werden. Es ist im Einzelfall <strong>zu</strong> entscheiden,<br />

ob mehrere Studien für die Bewertung in einer Meta-Analyse <strong>zu</strong><br />

einem gepoolten Schätzer <strong>zu</strong>sammengefasst werden oder ob einzelne Studien<br />

separat bewertet werden, um eine Spannweite von möglichen Risikoszenarien<br />

angegeben <strong>zu</strong> können.<br />

Literatur: Blair et al., 1995; Roller et al., 2006, Kap. 5.2<br />

Generell sind analytische Studiendesigns mit individueller Expositionseinschät<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>zu</strong>r Risikobewertung aus<strong>zu</strong>wählen. Sowohl Kohorten- als auch Fall-<br />

Kontroll-Studien können dabei <strong>zu</strong>r Risikobewertung herangezogen werden.<br />

Die in der Arbeitsepidemiologie verwendeten beobachtenden Studiendesigns<br />

lassen sich nach absteigendem Evidenzgrad wie folgt ordnen:<br />

1. Kohortenstudie;<br />

2. Fall-Kontroll-Studie (FKS);<br />

3. Querschnittstudie (QS);<br />

4. Ökologische oder Korrelationsstudie (siehe auch Glossar).<br />

Quantitative Expositionsdaten stehen häufiger in Kohortenstudien <strong>zu</strong>r Verfügung,<br />

während Fall-Kontroll-Studien in der Regel eine bessere Berücksichtigung<br />

von Störeinflüssen (Confo<strong>und</strong>ing) gewährleisten (weitere Details <strong>zu</strong> den<br />

besonderen Stärken <strong>und</strong> Schwächen der Studiendesigns siehe Ahrens et al.,<br />

2008). In begründeten Ausnahmefällen, z. B. im Falle einer in eine Kohorte eingebetteten<br />

Fall-Kontroll-Studie mit spezifischeren oder genaueren Informationen<br />

<strong>zu</strong> Exposition <strong>und</strong>/oder Endpunkt, kann eine FKS besser für eine<br />

Abschät<strong>zu</strong>ng von Arbeitsplatzgrenzwerten geeignet sein, als die <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e liegende<br />

Kohortenstudie.<br />

(2) Bei der Berücksichtigung von Zielparametern ist wie folgt vor<strong>zu</strong>gehen:<br />

- Generell sind Maße mit Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>r Krebsinzidenz denen der Krebsmortalität<br />

vor<strong>zu</strong>ziehen, es sei denn, Inzidenz <strong>und</strong> Mortalität können aufgr<strong>und</strong> einer hohen<br />

Letalität der Erkrankung (wie z. B. beim Lungenkarzinom) als identisch angesehen<br />

werden.<br />

- Je feiner die betrachteten Endpunkte aufgegliedert werden, umso geringer ist<br />

die zahlenmäßige Beset<strong>zu</strong>ng der Strata. Es ist also im Einzelfall ab<strong>zu</strong>wägen, ob<br />

sich verschiedene Endpunkte sinnvoll kombinieren lassen, um die statistische<br />

Power <strong>zu</strong> erhöhen (d. h. Kombination verschiedener verwandter Tumorentitäten<br />

<strong>zu</strong> einer Gruppe), auch wenn sich kausale Faktoren im Einzelnen unterscheiden<br />

können, z. B. bei Leukämien <strong>und</strong> Lymphomen, Kopf-Hals-Tumoren usw.<br />

- Es ist im Einzelfall <strong>zu</strong> entscheiden, ob vorgezogene Endpunkte, wie z. B. biologische<br />

Marker, die als notwendige Vorstufe auf der Kausalkette <strong>zu</strong>r untersuchten<br />

Zielerkrankung angesehen werden können, als Surrogatparameter in die<br />

Bewertung der Studienlage aufgenommen werden können. Ihre Einbeziehung<br />

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