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Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

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<strong>Bekanntmachung</strong> <strong>910</strong> - Seite - 30 -<br />

same cell type, usually within a single tissue or organ, are considered separately and<br />

are combined when scientifically defensible” (Eine konkrete Auflistung, wann Zusammenordnungen<br />

vorgenommen werden können, wird in McConnell et al. gegeben).<br />

Es wird also nicht das Prinzip vertreten, die Gesamtzahl der tumortragenden Tiere,<br />

gleich welcher Tumorlokalisation, auf<strong>zu</strong>addieren.<br />

Manche ältere Studien waren auch so angelegt, dass nur verdächtige Zielorgane<br />

ausgewertet wurden. Entsprechend selektive Studien können dennoch für die Risikoquantifizierung<br />

herangezogen werden, wenn sie kanzerogene Wirkungen erkennen<br />

lassen. Mehrfach-Tumoren (Multiplizität) werden üblicherweise <strong>zu</strong>sätzlich<br />

berichtet, wenn sie beobachtet werden.<br />

(8) Liegen in einem Organ/Gewebe mehrere Tumortypen vor, so ist in der Regel<br />

eine gemeinsame Betrachtung <strong>zu</strong> wählen. In begründeten Einzelfällen (z. B. Humanrelevanz<br />

nur eines Tumortyps) ist jedoch eine getrennte Betrachtung angezeigt.<br />

(9) Liegen in einem Organ gutartige <strong>und</strong> bösartige Tumoren vor, so wird deren Inzidenz<br />

in der Regel addiert. Eine Addition verschiedener Tumortypen in einem Tier<br />

erfolgt jedoch nicht, da sonst eine Überschreitung der Gesamtinzidenz (bezogen auf<br />

das Organ > 100 Prozent) eintreten kann. Liegen Hinweise darauf vor, dass z. B.<br />

eine Malignisierung eines gutartigen Tumors beim Menschen unwahrscheinlich ist,<br />

kann begründet auf eine entsprechende Addition verzichtet werden.<br />

3.2 Auswahl eines „point of departure“<br />

(1) Der „point of departure“ (POD; ein Ausgangspunkt für weitere Schritte der Risikoabschät<strong>zu</strong>ng)<br />

ist eine definierte Expositionshöhe mit Risiko<strong>zu</strong>ordnung auf der<br />

Konzentrations-Risiko-Funktion für eine Substanz. Der POD liegt auf oder nahe bei<br />

der Expositionshöhe (Konzentrationsbereich), <strong>zu</strong> der aus epidemiologischen oder<br />

aus tierexperimentellen Beobachtungen Daten über das Auftreten von Krebshäufigkeiten<br />

vorliegen. Für den POD wird das Risiko als Krebsinzidenz in Prozent der <strong>zu</strong>gehörigen<br />

Konzentration (mg/m 3 ) gegenübergestellt. Der POD ist ein normalisierter<br />

Wert. Unter „Normalisierung“ ist die Umrechnung auf Lebens(arbeits-)zeitexposition<br />

(siehe Nummer 4.3), die Pfad-<strong>zu</strong>-Pfad-Extrapolation auf den Inhalationspfad (siehe<br />

Nummer 4.2) <strong>und</strong> die Berücksichtigung der Hintergr<strong>und</strong>inzidenz (siehe Nummer 3.4)<br />

in der vorgegebenen Weise <strong>zu</strong> verstehen. Der POD dient als Startpunkt für eine Extrapolation<br />

oder <strong>zu</strong> Vergleichszwecken; somit ist der T25 je nach Vergleichsebene<br />

bereits als Humanäquivalent an<strong>zu</strong>geben (hT25) oder auf der Ebene des Tierexperiments<br />

<strong>zu</strong> nutzen. Die Randbedingungen der Anwendung eines T25 sind jeweils präzise<br />

aus<strong>zu</strong>weisen.<br />

(2) Bei hinreichender Qualität der Beobachtungsdaten ist der POD als „Benchmark-<br />

Konzentration“ bzw. Benchmark-Dosis aus<strong>zu</strong>weisen. Dabei ist der zentrale Schätzwert<br />

(BMD) <strong>und</strong> nicht der 95-Prozent-Vertrauensbereich (BMDL)7 heran<strong>zu</strong>ziehen.8<br />

Der POD dient als Startpunkt für eine Extrapolation oder <strong>zu</strong> Vergleichszwecken; somit<br />

ist die Benchmark-Dosis je nach Vergleichsebene bereits als Humanäquivalent<br />

7 Begrifflichkeit <strong>zu</strong>m Benchmarkverfahren vgl. EPA, 2000<br />

8 Im Folgenden wird übergreifend von BMD („Benchmarkdosis“) oder BMDL gesprochen, auch<br />

wenn es sich in diesem Falle um Luftkonzentrationen (BMC, BMCL) handelt.<br />

- Ausschuss für Gefahrstoffe - AGS-Geschäftsführung - BAuA - www.baua.de -

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