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Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

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<strong>Bekanntmachung</strong> <strong>910</strong> - Seite - 29 -<br />

- Bei der Abwägung, ob eine quantitative Übertragbarkeit angenommen wird, ist<br />

das <strong>zu</strong> unterstellende Wirkprofil (siehe Nummer 2) ein<strong>zu</strong>beziehen:<br />

- Liegen sowohl Tumorinzidenzen an<br />

1. Lokalisationen mit fraglicher Humanrelevanz <strong>und</strong>/oder fraglicher quantitativer<br />

Übertragbarkeit vor <strong>und</strong> an<br />

2. Lokalisationen mit eindeutigerer quantitativer Übertragbarkeit, so ist letzteren<br />

in der Regel der Vor<strong>zu</strong>g bei der Risikoquantifizierung <strong>zu</strong> geben.<br />

Eine ausführlichere Diskussion <strong>zu</strong>m Hintergr<strong>und</strong> dieser Differenzierung befindet<br />

sich in Anhang 10.3 dieses Leitfadens (mit Literaturhinweisen).<br />

(7) Die Tumorinzidenzen in den verschiedenen Organen, die unter Abs. 5 <strong>und</strong> 6<br />

ausgewählt wurden, sind in der Regel getrennt <strong>zu</strong> quantifizieren <strong>und</strong> vergleichend<br />

gegenüber<strong>zu</strong>stellen. Die Risikoquantifizierung erfolgt im Standardfall mit derjenigen<br />

Tumorlokalisation mit der niedrigsten T25, d. h. eine Dosis oder Konzentration, bei<br />

der bei 25 Prozent der Tiere Krebs auftritt. Dabei wird die unterschiedliche Hintergr<strong>und</strong>rate<br />

bei der T25-Berechnung berücksichtigt. In Einzelfällen ist es jedoch geboten,<br />

auch verschiedene Tumorlokalisationen <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>fassen (Beispiel: Asbest –<br />

Mesotheliome, Lungentumoren). Im Falle, dass eine solche Zusammenfassung vorgenommen<br />

wird, ist die Maßgeblichkeit der Gesamtinzidenz für die Risikoquantifizierung<br />

<strong>zu</strong> begründen.<br />

Bei T25-Verfahren wird ausgehend von einer Konzentration mit signifikant erhöhter<br />

Tumorinzidenz durch lineare Interpolation<br />

1. unter Berücksichtigung der Hintergr<strong>und</strong>inzidenz,<br />

2. gegebenenfalls unter Korrektur einer nicht lebenslangen Versuchsdauer, <strong>und</strong><br />

3. unter Annahme einer vollständigen Resorption eine Dosis ermittelt, bei der die<br />

Inzidenz für diesen Tumor im Tierversuch 25 Prozent bei lebenslanger Exposition<br />

beträgt (vgl. auch Glossar).<br />

Mit der Berechnung von T25 oder BMD für mehrere Tumorlokalisationen, Geschlechter<br />

sowie mit <strong>und</strong> ohne gutartige Tumoren soll ermöglicht werden, in späteren Schritten<br />

parallel von mehreren „points of departure“ (siehe Nummer 3.2) aus <strong>und</strong><br />

verknüpft mit einer differenzierten mechanistischen Diskussion in den Niedrigrisikobereich<br />

<strong>zu</strong> extrapolieren. Aggregationen (Zusammenfassungen von Bef<strong>und</strong>en) sind<br />

insbesondere dann sinnvoll, wenn die Frage der Differenzierung verschiedener Dosis-Wirkungsbeziehungen<br />

(z. B. wegen der Homogenität der beobachteten Reaktionen)<br />

nicht im Vordergr<strong>und</strong> steht. So kann es sinnvoll sein, die Bef<strong>und</strong>e bei einer<br />

einheitlichen Wirkungsweise eines Kanzerogens in verschiedenen Organen auch<br />

über verschiedene Tumorlokalisationen <strong>zu</strong> aggregieren. Im TGD der EU wird ausgeführt:<br />

„For a substance inducing more than one type of tumours, the determination of<br />

a dose-descriptor value is from each relevant tumour type rather than from the number<br />

of tumour bearing animals. If several relevant data sets on tumour-incidences are<br />

available, dose descriptors values should be derived for all these.” (EC 2006, Abschnitt<br />

4.14.2.3). Verschiedene Hintergr<strong>und</strong>raten von Tumoren in verschiedenen Organen<br />

sprechen gegen eine Aggregation mehrerer Tumorlokalisationen.<br />

Für eine differenziertere Betrachtung der Möglichkeiten <strong>zu</strong>r Zusammenordnung von<br />

Tumoren für die Krebsrisikoberechnung argumentieren McConnell et al. (1986). EPA<br />

interpretiert diese Auswertung: „The incidence of benign and malignant lesions of the<br />

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