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Bekanntmachung 910 "Bekanntmachung zu Risikowerten und ...

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<strong>Bekanntmachung</strong> <strong>910</strong> - Seite - 28 -<br />

(5) Liegen Tumore in mehreren Organen vor, so sind die Daten <strong>zu</strong> allen den Organen<br />

heran<strong>zu</strong>ziehen, bei denen eine statistisch <strong>und</strong>/oder biologisch erhöhte Tumorenzahl<br />

in einer Dosierung beobachtet wird, <strong>und</strong>/oder eine statistisch signifikante Dosis-<br />

Wirkungsbeziehung (ggf. auch nur als Trend) erkennbar ist.<br />

Es gibt eine Reihe typischer Tumorformen, die in bestimmten Nagerstämmen mit<br />

hoher, teilweise auch stark variabler Spontaninzidenz auftreten <strong>und</strong> deren Relevanz<br />

für den Menschen nicht feststeht (siehe Nummer 3.1 Abs. 6). Wenn deren Häufigkeit<br />

dosisabhängig gegenüber der aktuellen <strong>und</strong> der mittleren historischen Kontrolle erhöht<br />

ist, wird man in der Regel von einem expositionsbedingten Effekt sprechen.<br />

Zunächst ist <strong>zu</strong> prüfen, ob nicht auch andere Tumorformen aufgetreten sind, die keinesfalls<br />

der Spontanpathologie <strong>zu</strong>geordnet werden können <strong>und</strong> ob diese nicht bei<br />

noch niedrigerer Dosis <strong>und</strong>/oder in größerer Häufigkeit aufgetreten sind <strong>und</strong> allein<br />

schon aus diesem Gr<strong>und</strong>e als Berechnungsgr<strong>und</strong>lage vorgezogen werden sollten.<br />

(6) Die Berücksichtigung oder Nichtberücksichtigung bestimmter Tumorlokalisationen<br />

(ggf. mit Einschränkung auf bestimmte Tierspezies oder –stämme) stellt eine<br />

Einzelfallabwägung dar. Als Hinweise für die Frage der (qualitativen <strong>und</strong>/oder quantitativen)<br />

Übertragbarkeit auf den Menschen gelten:<br />

- Es ist keine (qualitative oder quantitative) Übertragbarkeit an<strong>zu</strong>nehmen: alpha-<br />

2u-globulinbedingte Nierentumoren der männlichen Ratte.<br />

- In der Regel nur qualitativ (nicht quantitativ) übertragbar, wenn auch <strong>zu</strong>gleich<br />

Gentoxizität vorliegt (in der Regel auch nicht qualitativ übertragbar, wenn keine<br />

Gentoxizität vorliegt): Lebertumoren nach PPARα-Rezeptor-Stimulation („Peroxisomenproliferation“),<br />

Leukämien bei Fischer-344-Ratte, Phäochromocytome,<br />

wenn diese nur bei männlicher F344-Ratte auftreten, Vormagentumoren <strong>und</strong><br />

Tumoren der Zymbal-, Harderschen Drüse sowie Klitoris- <strong>und</strong> Präputialdrüse,<br />

wenn außer an diesen Lokalisationen keine Tumoren in anderen Lokalisationen<br />

auftreten.<br />

Der rein qualitative Speziesvergleich ist für Einstufungen relevant, jedoch nicht<br />

für die hier betrachtete Ermittlung einer Expositions-Risiko-Beziehung <strong>und</strong> einer<br />

Konzentration in Be<strong>zu</strong>g auf eine bestimmte Risikozahl.<br />

- In der Regel quantitativ übertragbar, wenn <strong>zu</strong>gleich Gentoxizität vorliegt, jedoch<br />

mit erhöhter Unsicherheit (d. h. in der Regel nur qualitativ übertragbar, wenn<br />

keine Gentoxizität vorliegt): Leydigzelltumoren bei Nagern, Lebertumoren bei<br />

B6C3F1-Maus, Phäochromocytome bei F344-Ratte, wenn diese in beiden Geschlechtern<br />

auftreten (Differenzialdiagnostik <strong>zu</strong> – altersbedingten – Hyperplasien<br />

beachten, Daten <strong>zu</strong> weiblichem Tier für Quantifizierung geeigneter),<br />

Schilddrüsentumoren bei der Ratte, Vormagentumoren <strong>und</strong> Tumoren der Zymbal-,<br />

Harderschen Drüse sowie Klitoris- <strong>und</strong> Präputialdrüse, wenn außer an diesen<br />

Tumorlokalisationen <strong>zu</strong>gleich Tumoren in anderer Lokalisation auftreten.<br />

- Auch ohne Gentoxizität quantitativ in der Regel übertragbar, teilweise jedoch<br />

mit erheblichen Unsicherheiten: alle anderen Lokalisationen <strong>und</strong> Tumorarten,<br />

Tumoren bei anderen als den genannten Tierspezies oder -stämmen.<br />

- Bei der Abwägung, ob eine quantitative Übertragbarkeit angenommen wird, ist<br />

die (beobachtete oder <strong>zu</strong> unterstellende) Konzentration der Substanz am Zielorgan<br />

ein<strong>zu</strong>beziehen.<br />

- Ausschuss für Gefahrstoffe - AGS-Geschäftsführung - BAuA - www.baua.de -

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