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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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C Ergebnisse<br />

C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />

C 2.2 Wirkungen auf den Boden<br />

C 2.2.1.7 Schwermetallgehalte<br />

E<strong>in</strong> wesentliches Anliegen e<strong>in</strong>er nachhaltigen <strong>Kompostanwendung</strong> ist es, die damit verbundenen<br />

unvermeidliche Schwermetallzufuhr so ger<strong>in</strong>g wie möglich zu halten, um im S<strong>in</strong>ne des vorsorgenden<br />

Bodenschutzes e<strong>in</strong>e Verschlechterung <strong>der</strong> geogen gegebenen Schwermetallsituation<br />

<strong>der</strong> Ackerböden unbed<strong>in</strong>gt zu vermeiden. Die Kompost-Anwendungsversuche boten e<strong>in</strong>e<br />

gute Gelegenheit, diese Frage quantitativ zu überprüfen und damit das Risiko e<strong>in</strong>er möglichen<br />

Schwermetallkontam<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Böden objektiv zu beurteilen.<br />

Zur Verfahrensweise:<br />

Seit 1995 wurden auf allen Versuchsstandorten <strong>in</strong> größeren Abständen und seit 2000 bis zum Versuchsabschluss<br />

2006 jährlich sämtliche Versuchsvarianten auf die Schwermetall-Gesamtgehalte des Bodens<br />

(SM-Gehalte) untersucht. In den e<strong>in</strong>zelnen Versuchsjahren waren dabei meist deutliche Schwankungen<br />

<strong>der</strong> 4 Wie<strong>der</strong>holungen/ Versuchsvariante zu verzeichnen, die auf die Probenahme (Boden<strong>in</strong>homogenitäten)<br />

zurückzuführen und nicht vermeidbar s<strong>in</strong>d. Um belastbare, von kurzfristigen Abweichungen<br />

e<strong>in</strong>zelner Versuchsjahre möglichst unabhängige Tendenzen abzuleiten, wurden deshalb jeweils die Varianten-Mittelwerte<br />

<strong>der</strong> letzten Fruchtfolgerotation 2004 - 2006 <strong>der</strong> Versuche herangezogen. Diese Daten<br />

vermitteln e<strong>in</strong> realistisches und von außergewöhnlichen Schwankungen bere<strong>in</strong>igtes Bild darüber, wie<br />

sich die SM-Gehalte des Bodens nach jährlichen Kompostgaben über Zeiträume von 9 bzw. 12 Jahren<br />

entwickelt haben.<br />

Die komprimierten Ergebnisse zu den Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> SM-Gehalte im Versuchszeitraum zeigt<br />

Abbildung 26 (E<strong>in</strong>zelergebnisse <strong>der</strong> Versuchsstandorte vgl. Anhang 1, Tabellen 1-06 bis 6-06).<br />

Zum Verständnis <strong>der</strong> Abbildung:<br />

Die Balken <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Graphiken stellen jeweils die Anhebungen bzw. auch Absenkungen <strong>der</strong> SM-<br />

Gehalte <strong>der</strong> fünf Versuchsstandorte mit steigenden Kompostgaben (l<strong>in</strong>ks – 5, Mitte – 10, rechts - 20 t/ha<br />

TM) nach 9 bzw. 12 Versuchsjahren im Vergleich zu den absoluten Basisgehalten <strong>der</strong> Varianten ohne<br />

Kompost (Stufe K0) dar, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Legende oberhalb <strong>der</strong> Graphiken angegeben werden. Wenn Balken<br />

fehlen (häufig bei 5 t/ha TM), war im Versuchszeitraum ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung zu verzeichnen (Wert 0). Die<br />

Streubreite <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelwerte (jeweils l<strong>in</strong>ks dargestellt) gibt stets die mittlere Streuung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelwerte (35<br />

% bis 75 % aller E<strong>in</strong>zelwerte) um den Variantenmittelwert an. Sie ermöglicht es e<strong>in</strong>zuschätzen, ob e<strong>in</strong>e<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> SM-Gehalte <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> <strong>Kompostanwendung</strong> objektiv stattgefunden hat<br />

bzw. ob die Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Streuung liegt und damit nicht gesichert ist.<br />

Die Ergebnisse und ihre Bewertung:<br />

Die SM-Gehalte <strong>der</strong> Böden haben sich - mit Ausnahme von Cu und Zn - auf allen Versuchsstandorten<br />

im Versuchszeitraum von 9 bzw. 12 Jahren durch die regelmäßige <strong>Kompostanwendung</strong><br />

nicht verän<strong>der</strong>t.<br />

Das trifft ohne E<strong>in</strong>schränkung auf die unerwünschten Schwermetalle Pb, Cd, Cr, Ni und Hg für<br />

alle Kompoststufen, auch die überhöhte Gabe von jährlich 20 t/ha TM (!) zu. Die Pb-Gehalte<br />

weisen erst ab <strong>der</strong> Kompoststufe K2 aufwärts m<strong>in</strong>imale, noch <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Streuung liegende<br />

Anhebungen von 1 – 2 mg/kg auf. Die Cd-Gehalte schwanken durchweg ger<strong>in</strong>gfügig um den<br />

Nullpunkt. Die Cr- und Ni-Gehalte zeigen sogar bei höheren Kompostgaben negative Abweichungen<br />

vom Basiswert ohne Kompost, die aber, angesichts <strong>der</strong> Streubreite <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelwerte,<br />

nur als Streuung und nicht als Absenkung zu bewerten s<strong>in</strong>d. Die Hg-Gehalte bleiben unverän<strong>der</strong>t<br />

bzw. steigen nur m<strong>in</strong>imal um 0,01 mg/kg an, deutlich unterhalb <strong>der</strong> angegeben Streubreite.

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