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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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C Ergebnisse<br />

C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />

C 2.2 Wirkungen auf den Boden<br />

C 2.2.1.4 Nm<strong>in</strong>-Gehalt<br />

E<strong>in</strong> möglicher Risikofaktor <strong>der</strong> regelmäßigen <strong>Kompostanwendung</strong>, <strong>der</strong> vor allem für den Boden-<br />

und Grundwasserschutz Bedeutung hat, ist das Ausmaß <strong>der</strong> N-M<strong>in</strong>eralisation <strong>der</strong> verabreichten<br />

organischen Substanz. Erste quantitative Aussagen dazu und auch e<strong>in</strong>e möglichst genaue<br />

Voraussage <strong>der</strong> N-Freisetzung aus den Kompostgaben, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> N-Düngebilanz anzurechnen<br />

ist, wurden schon im DBU-Projektbericht 2003 (ANONYM 2003A) veröffentlicht. Wesentliches<br />

Anliegen des Kompostabschlussprojektes war es, diese Resultate zu überprüfen<br />

und anhand <strong>der</strong> nun vorliegenden mittelfristigen Untersuchungen über 9 bzw. 12 Versuchsjahre<br />

zu validieren. Als geigneter Indikator dafür wurde <strong>der</strong> Nm<strong>in</strong>-Gehalt des Bodens 38 herangezogen.<br />

Er gibt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art „Momentaufnahme“ Auskunft über die aktuelle Situation des löslichen Stickstoffs<br />

zum jeweiligen Probenahmezeitpunkt.<br />

Zur Verfahrensweise:<br />

Um möglichst belastbare Daten über die im Jahresverlauf schwankenden Nm<strong>in</strong>-Gehalte zu gew<strong>in</strong>nen,<br />

wurden seit 1998 sämtliche Versuchsvarianten aller fünf Versuchsstandorte jährlich zu drei, für den<br />

Pflanzenbau maßgeblichen Term<strong>in</strong>en (Frühjahr vor Vegetationsbeg<strong>in</strong>n, nach <strong>der</strong> Ernte sowie im Spätherbst)<br />

auf ihren Nm<strong>in</strong>-Gehalt untersucht.<br />

Die große Zahl von Ergebnissen aus 9 Versuchsjahren (seit 1998 über 500 E<strong>in</strong>zelergebnisse) zeigte erwartungsgemäß<br />

e<strong>in</strong>e große Varianz, die durch den Witterungsverlauf, vor allem die Temperatur, die angebaute<br />

Fruchtart, die Düngung, die Kompostart und weitere Faktoren verursacht wurde. Um verallgeme<strong>in</strong>erungsfähige<br />

und belastbare, von kurzfristigen Abweichungen e<strong>in</strong>zelner Versuchsjahre möglichst<br />

unabhängige Tendenzen zu erarbeiten, wurden jeweils die Mittelwerte <strong>der</strong> letzten Fruchtfolgerotation<br />

2004 - 2006 <strong>der</strong> Versuche herangezogen. Diese Daten ergeben e<strong>in</strong> realistisches Bild darüber, wie sich<br />

die N-Freisetzung aus jährlichen Kompostgaben über Zeiträume von 9 bzw. 12 Jahren entwickelt hat. Zu<br />

den komprimierten Ergebnissen im Mittel aller Versuchsstandorte vgl. Abbildung 20 bis Abbildung 22<br />

sowie Anhang 1, Tabelle 6-07, zu den Ergebnisse <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Standorte vgl. Anhang 1, Tabelle 1-07<br />

bis 5-07.<br />

Zum Verständnis von Abbildung 20 bis Abbildung 22:<br />

Die Balken zeigen die Differenzen, d.h. Anhebungen (o<strong>der</strong> auch Absenkungen) <strong>der</strong> Nm<strong>in</strong>-Gehalte, die mit<br />

den gestaffelten jährlichen Kompostgaben im Vergleich zur Kontrolle ohne Kompost (Absolutwerte im<br />

Kasten darüber) zu den drei Probenahmeterm<strong>in</strong>en zu verzeichnen waren. Jede Abbildung zeigt dabei<br />

Ergebnisse bei e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> drei Stufen <strong>der</strong> N-Ergänzungsdüngung (N0 - ohne N-Düngung, N1 - N-Düngung<br />

von 50 % des Optimums, N2 - volle N-Düngung nach Pflanzenbedarf, vgl. auch Versuchsplan lt. Tabelle<br />

12).<br />

Zu den Ergebnissen im Mittel <strong>der</strong> Versuchsstandorte:<br />

Insgesamt waren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Endphase <strong>der</strong> Versuche, d.h. <strong>in</strong> den Jahren 2004 - 2006 nach <strong>in</strong>zwischen<br />

langjähriger <strong>Kompostanwendung</strong>, allmählich ansteigende Nm<strong>in</strong>-Gehalte im Boden zu beobachten,<br />

die über das Niveau <strong>der</strong> Ergebnisse bis zum Versuchsjahr 2002 (DBU-Bericht vgl.<br />

ANONYM 2003A) h<strong>in</strong>ausg<strong>in</strong>gen. Das entspricht <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Erfahrung, nach <strong>der</strong> durch die<br />

allmähliche Anhäufung von organischer Substanz im Boden, die sich auch <strong>in</strong> steigenden Humusgehalten<br />

nie<strong>der</strong>schlägt, und auch <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> dadurch erhöhten biologischen Aktivität des<br />

Bodens mit e<strong>in</strong>er allmählich zunehmenden Freisetzung von m<strong>in</strong>eralischem Stickstoff gerechnet<br />

38 Nm<strong>in</strong>-Gehalt - mit 0,0125 M CaCl2-Lösung extrahierbarer Nitratgehalt des Bodens. Bestimmung nach<br />

Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung Baden-Württemberg - SchALVO - .<br />

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