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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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C Ergebnisse<br />

C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />

C 2.2 Wirkungen auf den Boden<br />

hebungen <strong>der</strong> N-Gesamtgehalte geführt (vgl. Abbildung 18 und Anhang 1, Tabellen 1-05 bis<br />

6-05, Blatt N-Gesamt). Im Mittel aller Standorte wurde <strong>der</strong> N-Gesamtgehalt im Boden durch die<br />

jährlichen Kompostgaben von 5, 10 bzw. 20 t/ha TM im Vergleich zur Kontrollvariante ohne<br />

Kompost um etwa 0,02, 0,04 bzw. 0,07 % angehoben. Bei den drei Versuchen mit S.Mais-<br />

Fruchtfolge fiel <strong>der</strong> Anstieg im Mittel mit 0,03, 0,05 bzw. 0,10 % noch höher aus. Je 5 t/ha TM<br />

des jährlich verabreichten Kompostes war damit e<strong>in</strong>e Anhebung des N-Gesamtgehaltes im<br />

Versuchszeitraum von 9 bzw. 12 Jahren von etwa 0,02 % verbunden. Die weitgehend l<strong>in</strong>eare<br />

Beziehung zwischen den gestaffelten Kompostgaben und den N-Gesamtgehalten am Versuchsende<br />

war dabei überwiegend statistisch gesichert (vgl. Anhang 2, Teil 1).<br />

Auf allen Versuchsstandorten besteht e<strong>in</strong>e Beziehung zwischen N-Gesamtgehalt und <strong>der</strong> N-<br />

Menge, die im Versuchszeitraum mit den gestaffelten Kompostgaben <strong>in</strong>sgesamt zugeführt<br />

worden ist (vgl. Abbildung 19). Im Mittel aller Versuche (siehe Trendl<strong>in</strong>iengleichung) wurde mit<br />

e<strong>in</strong>er N-Zufuhr von <strong>in</strong>sgesamt 500 kg/ha N e<strong>in</strong>e Anhebung des N-Gesamtgehaltes um 0,01 %<br />

erreicht. Das ist - ausgehend davon, dass e<strong>in</strong>e Zunahme des N-Gesamtgehaltes im Ackerboden<br />

von 0,01 % rechnerisch im Mittel e<strong>in</strong>er N-Menge von etwa 350 kg/ha entspricht 35 - als e<strong>in</strong>e<br />

für Praxisverhältnisse recht gute Übere<strong>in</strong>stimmung 36 zu bewerten.<br />

Ähnlich wie beim Humusgehalt waren zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Standorten Unterschiede zu<br />

verzeichnen, die vorrangig durch die differenzierte N-Zufuhr mit den Kompostgaben im Versuchszeitraum<br />

zu erklären s<strong>in</strong>d:<br />

Während auf Standorten mit 12jähriger Laufzeit, wie Forchheim und Weiherbach, relativ ger<strong>in</strong>ge<br />

Anstiege des N-Gesamtgehaltes zu beobachten waren (auf dem sandigen Boden Forchheim<br />

bed<strong>in</strong>gt durch die hohe Bodenaktivität und entsprechend höhere N-Umsetzung sowie<br />

durch Auswaschung), bewirkten die hohen jährlichen N-Zufuhren mit Kompost auf den Standorten<br />

Ellwangen und Heidenheim trotz kürzerer Versuchsdauer die höchsten Anhebungen. Die<br />

höchste N-Zufuhr von etwa 3.300 kg/ha auf dem Versuch Stockach zeitigte nur ähnliche Anstiege<br />

wie bei Ellwangen und Heidenheim auf niedrigerem Niveau <strong>der</strong> N-Zufuhr. Ursache dürfte<br />

auch hier <strong>der</strong> hohe N-Umsatz und <strong>der</strong> längere Versuchszeitraum se<strong>in</strong> 37 .<br />

Zusammenfassend zeigten die Kompost-Anwendungsversuche anschaulich, dass regelmäßige<br />

Kompostgaben zu messbaren Anhebungen des N-Gesamtgehalte im Boden führen und<br />

damit neben <strong>der</strong> Humusbilanz auch den N-Gesamtpool (<strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Bodenart etwa<br />

3.000 - 6.000 kg/ha N) mittelfristig positiv bee<strong>in</strong>flussen. Da nur relativ ger<strong>in</strong>ge Anteile <strong>der</strong> N-<br />

Zufuhr mit Komposten düngewirksam werden (vgl. Punkt C 2.4.1), ist die Zunahme des N-<br />

Pools zu beobachten, um zu hohe N-Positivsalden zu vermeiden.<br />

35 bezogen auf e<strong>in</strong> mittleres Bodengewicht von 3.500 t/ha.<br />

36 Die Differenz von 150 kg/ha ist durch anteiligen Pflanzenentzug (<strong>der</strong> N-Entzug wird nur zu etwa 5 %<br />

aus Kompost gedeckt) und ger<strong>in</strong>ge Auswaschungsverluste zu erklären.<br />

37 Die Anhebungsraten wi<strong>der</strong>spiegeln - ähnlich wie beim Humusgehalt - e<strong>in</strong>en Gleichgewichtszustand,<br />

wie er sich im Boden im Versuchszeitraum nach <strong>in</strong>tensiver Bewirtschaftung, d.h. vollständiger Abfuhr<br />

<strong>der</strong> Ernteprodukte (Korn, S.Mais und Stroh), e<strong>in</strong>gestellt hat. Bei weniger <strong>in</strong>tensiver Bewirtschaftung<br />

s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>g höhere N-Anreicherungen zu erwarten.<br />

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