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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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62<br />

C Ergebnisse<br />

C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />

C 2.2 Wirkungen auf den Boden<br />

Turnus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel zuverlässig gewährleistet werden kann. Das trifft durchweg für die unerwünschten<br />

Schwermetalle Pb, Cd, Cr, Ni und Hg zu, die die Grenzfrachten deutlich unterschreiten.<br />

Bei Zn und vor allem bei Cu s<strong>in</strong>d höhere Ausschöpfungsraten bis zum Erreichen des<br />

Grenzwertes möglich. Auf Grund ihrer Son<strong>der</strong>rolle als gleichzeitig essenzielle Spurennährstoffe<br />

s<strong>in</strong>d sie jedoch tolerierbar, solange geogene H<strong>in</strong>tergrundwerte bzw. Bodengrenzwerte lt. Bioabfall-Verordnung<br />

unterschritten werden. Überhöhte Kompostgaben, wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kompoststufe K3<br />

= jährlich 20 t/ha TM, führen gehäuft zu Grenzwertüberschreitungen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel durch die<br />

begrenzenden Schwermetalle Cu und Zn. Sie s<strong>in</strong>d deshalb aus Gründen des Bodenschutzes<br />

nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen 30 akzeptabel.<br />

Organische Schadstoffe<br />

E<strong>in</strong>e ausführliche Bewertung <strong>der</strong> Gehalte an PCB und PCDD/F <strong>der</strong> <strong>in</strong> den Versuchen e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Komposte erfolgte schon unter Punkt C 1.2.2 (E<strong>in</strong>zelwerte vgl. Anhang 1,Tabellen 1-03<br />

bis 5-03). Die Gehalte bewegten sich überwiegend im sehr niedrigen Gehaltsbereich, nur wenig<br />

oberhalb <strong>der</strong> ubiquitären Bodenbelastung. Sie bilden nach aktueller Kenntnis für die <strong>Kompostanwendung</strong><br />

ke<strong>in</strong> Problem. E<strong>in</strong>e Frachtenbetrachtung wurde auf Grund <strong>der</strong> niedrigen Gehalte<br />

und <strong>der</strong> damit verbundenen hohen Streuung als nicht s<strong>in</strong>nvoll angesehen und daher nicht<br />

durchgeführt (Ergebnisse zur Bodenuntersuchung vgl. Punkt C 2.2.1.8).<br />

C 2.2 Wirkungen auf den Boden<br />

C 2.2.1 Bodenchemische Wirkungen<br />

Für die Beurteilung <strong>der</strong> nachfolgenden Bodenparameter wurden Untersuchungsergebnisse <strong>der</strong> Kompost-<br />

Anwendungsversuche aus den Jahren 1995 - 2006 (Orte Forchheim, Weierbach und Stockach) sowie<br />

1998 - 2006 (Orte Ellwangen und Heidenheim) herangezogen.<br />

Da die Analysen-Ergebnisse <strong>der</strong> Bodenproben <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Jahren aus verschiedenen Gründen<br />

(Schwankungen durch die Probenahme, <strong>in</strong>homogene Kompostverteilung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ackerkrume, jahreszeitlich<br />

schwankende Bodenbed<strong>in</strong>gungen u.a.) bestimmten, objektiv bed<strong>in</strong>gten Streuungen unterliegen,<br />

wurden zur Ableitung belastbarer allgeme<strong>in</strong>er Trends <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel Mittelwerte von Fruchtfolge-<br />

Rotationen (3 Jahre) gebildet. Die nachfolgenden Ergebnisdarstellungen und -beurteilungen beziehen<br />

sich, sofern nicht an<strong>der</strong>weitig ausgewiesen, stets auf diese Mittelwerte.<br />

C 2.2.1.1 pH-Wert<br />

Der pH-Wert des Bodens wurde durch regelmäßige Kompostgaben im Versuchsverlauf allmählich<br />

angehoben (E<strong>in</strong>zelergebnisse vgl. Anh. 1., Tabellen 1-05 - 6-05, Blatt pH). Im Mittel aller<br />

Versuchsstandorte (ohne Standort Weierbach 31 ) stieg <strong>der</strong> pH-Wert nach 12jähriger Laufzeit<br />

(Versuche Forchheim und Stockach) bzw. 9jähriger Laufzeit (Versuche Ellwangen und Heidenheim),<br />

ausgehend von e<strong>in</strong>em Basis-pH ohne Kompost zu Versuchsbeg<strong>in</strong>n von etwa 6,0 - 6,1,<br />

30 z.B. bei hohem Bedarf an Biomasse und Nährstoffen zur Sanierung von Böden. In solchen Fällen<br />

Auswahl von Komposten mit beson<strong>der</strong>s niedriger Schwermetallbelastung.<br />

31 Der Standort Weierbach weist auf Grund des hohen Kalkanteils des Bodens e<strong>in</strong>en Basis-pH von 7,4<br />

auf. E<strong>in</strong>e weitere pH-Anhebung war unter diesen schwach alkalischen Bed<strong>in</strong>gungen durch die relativ<br />

ger<strong>in</strong>ge Kalkzufuhr mit den Kompostgaben (4,7 dt/ha CaO mit 10 t/ha TM Kompost) nicht möglich.

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