Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft
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C Ergebnisse<br />
C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />
C 2.1 Zufuhren<br />
C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />
C 2.1 Zufuhren<br />
C 2.1.1 Wertgebende Inhaltsstoffe<br />
C 2.1.1.1 Organische Substanz und basisch wirksame Substanz<br />
Mit jährlichen Kompostgaben von 10 t/ha TM gemäß Stufe K2 wurden im Mittel aller Versuchsstandorte<br />
erhebliche Mengen an organischer Substanz von jährlich 4,9 t/ha (Spannweite 3,6 -<br />
6,5 t/ha TM) ausgebracht (vgl. Abbildung 10, E<strong>in</strong>zelergebnisse vgl. Anhang 1, Tabellen 1-03 bis<br />
5-03). Der Anteil dieser Zufuhr an reproduzierbarem organischen Kohlenstoff für die Humusbildung<br />
im Boden entspricht im Mittel 28 etwa 1,3 - 1,7 t/ha. Mit diesem Beitrag wird - wie schon<br />
die Übersichtsuntersuchungen gezeigt haben (vgl. Punkt C 1.1.2.1 und Abbildung 5) - die Reproduktion<br />
<strong>der</strong> organischen Substanz des Bodens <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel m<strong>in</strong>destens gewährleistet bzw.<br />
<strong>der</strong> Humusgehalt sogar allmählich angehoben (vgl. Punkt C 2.2.1.2). Sehr hohe Kompostgaben,<br />
wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stufe K 3 verabreicht, übersteigen damit den Bedarf des Bodens erheblich, sie<br />
s<strong>in</strong>d nur für Sanierungen humusarmer Böden relevant.<br />
Mit den Kompostgaben wurden nicht unerhebliche Kalkgaben (BWS) verabreicht, im Mittel <strong>der</strong><br />
Standorte jährlich 5 dt/ha CaO (große Spannweite von 3,1 - 7,0 dt/ha CaO). Sie tragen maßgeblich<br />
zur Stabilisierung des pH-Wertes des Bodens bei und entsprechen etwa e<strong>in</strong>er Erhaltungskalkung<br />
(vgl. Punkt C 2.2.1.1).<br />
C 2.1.1.2 Nährstoffe<br />
Die Nährstoffzufuhren mit jährlichen Kompostgaben von 10 t/ha TM (vgl. Abbildung 11, E<strong>in</strong>zelergebnisse<br />
vgl. Anhang 1, Tabellen 1-03 bis 5-03) bewegten sich im Mittel aller Versuche auf<br />
höherem Niveau als im Mittel <strong>der</strong> Übersichtsuntersuchungen für Komposte (vgl. Abbildung 7).<br />
Dabei kamen auf den Standorten mit Silomais(S.Mais)-Fruchtfolge (Stockach, Ellwangen, Heidenheim),<br />
bed<strong>in</strong>gt durch die dort anfallenden nährstoffreichen Komposte, erheblich höhere<br />
Frachten an Stickstoff, Phosphor und Kalium auf den Boden als auf den Standorten mit Körnermais(K.Mais)-Fruchtfolge<br />
(Forchheim, Weierbach).<br />
Gemäß Dünge-Verordnung ist für e<strong>in</strong>en nachhaltigen Komposte<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflanzenproduktion<br />
e<strong>in</strong>e mittel- und langfristig möglichst ausgeglichene Nährstoffbilanz maßgebend. Die Versuche<br />
bieten dazu e<strong>in</strong> deutlich differenziertes Bild (vgl. Abbildung 12):<br />
Niedrige Kompostgaben von jährlich 5 t/ha TM (Stufe K 1) könnten den Nährstoffbedarf per<br />
Saldo nur bei Magnesium decken. Bei allen übrigen Nährstoffen besteht stets e<strong>in</strong> Negativsaldo,<br />
ausgeprägt bei <strong>der</strong> entzugsstarken S.Mais-Fruchtfolge.<br />
28 bezogen auf e<strong>in</strong>en mittleren Anteil von 51 % <strong>in</strong> <strong>der</strong> organischen Kompostsubstanz, vgl. BGK (2005)