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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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C Ergebnisse<br />

C 1 Übersichtsuntersuchungen zu Inhaltsstoffen von Komposten<br />

C 1.2 Unerwünschte Stoffe<br />

Unter dem Gesichtspunkt, dass die Schwermetalle Cu und Zn gleichzeitig als essenzielle Spurennährstoffe<br />

<strong>der</strong> Pflanzenernährung fungieren, s<strong>in</strong>d erhöhte Frachten mit Kompostgaben nicht<br />

ausschließlich als Nachteil anzusehen. Im Gegenteil, auf Böden mit unzureichen<strong>der</strong> Cu- bzw.<br />

Zn-Versorgung s<strong>in</strong>d solche absolut ger<strong>in</strong>gen Frachten unterhalb regulärer Düngergaben, wie<br />

sie mit den Kompostgaben zugeführt werden, aus Gründen <strong>der</strong> optimalen Pflanzenernährung<br />

sogar erwünscht.<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d die gütegesicherten Komposte, ausgehend von <strong>der</strong> repräsentativen Übersichtsuntersuchung,<br />

überwiegend für e<strong>in</strong>e nachhaltige Verwertung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> geeignet.<br />

Sie erfüllen zum großen Teil das M<strong>in</strong>imierungsgebot, nach dem die zulässigen Grenzfrachten<br />

im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es wirksamen Bodenschutzes weitgehend zu unterschreiten s<strong>in</strong>d. Letztlich wird<br />

damit die Höhe <strong>der</strong> pflanzenbaulich optimalen Kompostgabe überwiegend durch die Nährstofffrachten<br />

und nur im Ausnahmefall durch die Schwermetallfrachten begrenzt.<br />

C 1.2.2 Organische Schadstoffe<br />

Da zu Versuchsbeg<strong>in</strong>n 1995 noch ke<strong>in</strong>e belastbaren Ergebnisse vorlagen, wurden im Rahmen<br />

des Projektes alle Komposte, die <strong>in</strong> den Kompost-Anwendungsversuchen e<strong>in</strong>gesetzt wurden,<br />

auf Polychlorierte Biphenyle (PCB) und Polychlorierte Dibenzodiox<strong>in</strong>e und -furane (PCDD/F)<br />

untersucht. Die begrenzte Stichprobe von 54 E<strong>in</strong>zelergebnissen erlaubt es, erste Aussagen<br />

über die o.g. Parameter zu treffen. Als Bewertungsgrundlage werden, mangels geeigneter<br />

Grenz- o<strong>der</strong> Bezugswerte 22 , die Orientierungswerte des ehemaligen Kompostierungserlasses<br />

Baden-Württemberg (BADEN-WÜRTTEMBERG 1994) herangezogen.<br />

Die Ergebnisse (vgl. Tabelle 20) zeigen (E<strong>in</strong>zelergebnisse <strong>der</strong> Versuchsstandorte vgl.<br />

Anhang 1, Tabellen 1/02 - 5/02), dass sich die PCB-Gehalte <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzten Komposte absolut<br />

auf e<strong>in</strong>em sehr niedrigen Niveau bewegen. Sie schöpfen den Orientierungswert für PCB von<br />

200 g/kg TM, <strong>der</strong> se<strong>in</strong>erseits sehr niedrig angesetzt worden ist (1/6 des Grenzwertes für Klärschlämme),<br />

im Mittel zu 23 % aus, mit e<strong>in</strong>er Spannweite <strong>der</strong> Komposte <strong>der</strong> Versuchsstandorte<br />

von 18 - 26 %. Nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fall (Versuch Stockach) wurde <strong>der</strong> Orientierungswert überschritten,<br />

<strong>in</strong> allen übrigen Fällen lag die Ausschöpfung bei maximal 66 %. Im E<strong>in</strong>klang mit e<strong>in</strong>er aktuellen<br />

Studie des Umweltbundesamtes (ANONYM 2005) ist festzustellen, dass sich die Belastung<br />

<strong>der</strong> Komposte mit PCB auf e<strong>in</strong>em absolut sehr niedrigen Gehaltesniveau bewegt und im<br />

Regelfall für die <strong>Kompostanwendung</strong> ke<strong>in</strong> Problem bildet.<br />

Die PCDD/F-Gehalte schöpfen den Orientierungswert von 17 ng I-TEQ/kg TM im Mittel aller<br />

Komposte zu 42 % aus, bei e<strong>in</strong>er Schwankungsbreite von 31 - 54 %. Im ungünstigen Fall (Maximum)<br />

beträgt die Ausschöpfung 80 %. Auch diese absolut sehr niedrigen Gehalte, die sich<br />

nur wenig oberhalb <strong>der</strong> ubiquitären Bodenbelastung von 5 ng I-TEQ/kg bewegen, s<strong>in</strong>d für die<br />

<strong>Kompostanwendung</strong> unproblematisch.<br />

22 Bioabfall-Verordnung: ke<strong>in</strong>e Grenzwerte für organische Schadstoffe vorgesehen.<br />

Grenzwerte Klärschlamm-Verordnung: auf Grund ihrer Höhe (Summe PCB - 1.200 g/kg TM,<br />

PCDD/F - 100 ng I-TEQ/kg TM) ungeeignet.<br />

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