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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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A <strong>Nachhaltige</strong> <strong>Kompostanwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> - Kurzfassung des Projektberichtes<br />

A 4 <strong>Nachhaltige</strong> <strong>Kompostanwendung</strong> - Grundsätze und Anwendungsempfehlungen<br />

A 4.2 Anwendungsregeln<br />

durch die Kompostauflage dunklere Bodenoberfläche, dass sich <strong>der</strong> Oberboden bei zunehmen<strong>der</strong><br />

Sonnene<strong>in</strong>strahlung im Frühjahr schneller erwärmt und damit das Pflanzenwachstum<br />

beför<strong>der</strong>t. Aus diesem Grund wird dem Verordnungsgeber empfohlen, die für Kalkdünger bestehende<br />

Ausnahme vom Verbot <strong>der</strong> Aufbr<strong>in</strong>gung auf gefrorene und schneebedeckte Böden<br />

gemäß § 3 (5) Satz 2 Dünge-Verordnung auch auf Komposte auszudehnen.<br />

Unter den verfahrenstechnischen H<strong>in</strong>weisen zur <strong>Kompostanwendung</strong> stehen die Ausbr<strong>in</strong>gungs<strong>in</strong>tervalle<br />

im Vor<strong>der</strong>grund. In <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Praxis wird die kumulierte Ausbr<strong>in</strong>gung<br />

von bis zu 30 t/ha TM im 3jährigen Turnus aus Kosten- und Verfahrensgründen <strong>der</strong> Regelfall<br />

se<strong>in</strong>, weil sie niedrige Ausbr<strong>in</strong>gungskosten und vor allem die möglichst ger<strong>in</strong>ge Befahrung<br />

<strong>der</strong> Ackerflächen gewährleistet. Zudem entsprechen die dabei ausgebrachten düngewirksamen<br />

Zufuhren an Phosphor und Kalium e<strong>in</strong>er Vorratsdüngung, die bei <strong>der</strong> Grunddüngung<br />

üblich ist.<br />

Pflanzenbaulich ist die kumulierte <strong>Kompostanwendung</strong> aber, wie die Dauerversuche gezeigt haben,<br />

kaum von Vorteil. Die e<strong>in</strong>malig hohen Kompostgaben verursachen im Anwendungsjahr erhebliche Nährstoffüberschüsse<br />

und damit auch erhöhte Auswaschungsrisiken. Die erste Frucht erhält zudem e<strong>in</strong>e unnötige<br />

„Luxusversorgung“ an Nährstoffen, während die Versorgung <strong>der</strong> Folgefrüchte ger<strong>in</strong>ger ausfällt.<br />

E<strong>in</strong>e jährliche <strong>Kompostanwendung</strong>, die sich <strong>in</strong> den Dauerversuchen als überlegen erwiesen hat, ist allerd<strong>in</strong>gs<br />

kaum praktikabel. Als Kompromiss ist, sofern aus Kostengründen tragbar, e<strong>in</strong>e <strong>Kompostanwendung</strong><br />

im 2jährigen Turnus zu empfehlen.<br />

Tabelle 10 Regeln für die nachhaltige <strong>Kompostanwendung</strong> im landwirtschaftlichen<br />

Pflanzenbau: Geeignete Anwendungsterm<strong>in</strong>e und verfahrenstechnische Regeln<br />

Kriterien Regeln Beachten<br />

vor <strong>der</strong> Saat<br />

bzw. vor dem<br />

Pflanzen<br />

Frostausbr<strong>in</strong>gung<br />

Ausbr<strong>in</strong>gungs<strong>in</strong>tervalle<br />

Ausbr<strong>in</strong>gungsverfahren<br />

Geeignete Anwendungsterm<strong>in</strong>e<br />

– W<strong>in</strong>tergetreide/Zwischenfrüchte:<br />

August - September<br />

– Silo-/Körnermais: März - April<br />

– Kartoffeln/Zuckerrüben: Februar - März<br />

Januar - Februar<br />

W<strong>in</strong>tergetreide: Applikation auf bestockten<br />

Bestand problemlos<br />

Verfahrentechnische H<strong>in</strong>weise<br />

– kumuliert alle 3 Jahre<br />

Vorteil: Senkung Ausbr<strong>in</strong>gungskosten<br />

– jährlich bzw. 2jährig<br />

Vorteil: kont<strong>in</strong>uierlichere Zufuhr <strong>der</strong><br />

Nähr- und Wertstoffe, ausgeglichenere<br />

Nährstoffsalden, nachhaltigere Wirkung<br />

– flach e<strong>in</strong>arbeiten (5 - 10 cm)<br />

– bei Erosionsgefahr: auch<br />

Mulchaufbr<strong>in</strong>gung ohne E<strong>in</strong>arbeitung<br />

Frischkomposte für Herbstausbr<strong>in</strong>gung<br />

geeignet:<br />

B<strong>in</strong>dung von Rest-Stickstoff <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

W<strong>in</strong>terperiode<br />

Vorteile:<br />

ke<strong>in</strong>e Bodenverdichtung, schnellere<br />

Bodenerwärmung<br />

Mögliche Nachteile kumulierter<br />

Ausbr<strong>in</strong>gung:<br />

Diskont<strong>in</strong>uierliche Zufuhr an Wert-<br />

und Nährstoffen, zur 1. Frucht<br />

Nährstoffüberschüsse und Auswaschungsgefahr,<br />

ger<strong>in</strong>gere Versorgung<br />

<strong>der</strong> Folgefrüchte<br />

Kompost nicht e<strong>in</strong>pflügen!<br />

Problem:<br />

Fäulnis, Wurzelschädigung

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