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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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A <strong>Nachhaltige</strong> <strong>Kompostanwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> - Kurzfassung des Projektberichtes<br />

A 3 Mögliche Risiken<br />

A 3.2 Weitere mögliche Risiken<br />

Gehalte, d.h. im Mittel um etwa 10 - 15 % <strong>der</strong> pflanzenbaulich erfor<strong>der</strong>lichen N-Gabe, verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

wird.<br />

Fremdstoffe und Ste<strong>in</strong>e bilden beim E<strong>in</strong>satz gütegesicherter Komposte <strong>in</strong>zwischen praktisch<br />

ke<strong>in</strong> Problem mehr. Die Gehalte an Fremdstoffen >2 mm bewegen sich im Mittel (Medianwerte)<br />

unter 0,1 % TM und unterschreiten auch im ungünstigen Fall (90. Quantil) den Grenzwert lt.<br />

Bioabfall-Verordnung deutlich (vgl. Tabelle 9 und Punkt C 1.2.3). Trotzdem bleibt es für die Akzeptanz<br />

<strong>der</strong> landbaulichen <strong>Kompostanwendung</strong> unverzichtbar, dass Komposte frei von Fremdstoffen<br />

s<strong>in</strong>d, vor allem frei von Plastikfolien 14 , die das optische Ersche<strong>in</strong>ungsbild nach <strong>der</strong><br />

Kompostausbr<strong>in</strong>gung massiv bee<strong>in</strong>trächtigen können, obwohl ke<strong>in</strong>e Gefährdung für Böden und<br />

Ernteprodukte besteht. Ste<strong>in</strong>e können im Vergleich zu an<strong>der</strong>en unerwünschten Stoffen als<br />

nachrangiges Risiko e<strong>in</strong>gestuft werden. Im Mittel <strong>der</strong> Übersichtsuntersuchungen betrug <strong>der</strong><br />

Ste<strong>in</strong>anteil >5 mm von Komposten 1,0 - 1,5 % TM.<br />

Die Seuchen- und Phytohygiene <strong>der</strong> pflanzenbaulich verwerteten Komposte, d.h. die Freiheit<br />

von seuchenhygienisch bedenklichen Krankheitserregern (Leit-Mikroorganismus Salmonella)<br />

sowie Erregern von Pflanzenkrankheiten, ist - wie zahlreiche Untersuchungen belegen (vgl.<br />

Tabelle 9 und Punkt C 1.3) - stets gewährleistet, wenn e<strong>in</strong>e ordnungsgemäße Heißrotte (m<strong>in</strong>destens<br />

65 o C über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 7 Tagen) durchgeführt wurde. Stichprobenartige Untersuchungen<br />

an Komposten des Projektes zeigten, dass sich auch die Anteile koliformer Keime<br />

unterhalb von unbedenklichen Orientierungswerten bewegten. An den gleichen Proben wurden<br />

hohe Gehalte an Bakterien und Pilzen festgestellt. Sie s<strong>in</strong>d als Ausdruck für biologisch aktive<br />

Komposte zu werten, die die mikrobiologische Aktivität des Bodens <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel för<strong>der</strong>n.<br />

Auch die Anzahl keimfähiger Samen und austriebsfähiger Pflanzenteile <strong>der</strong> Komposte bewegt<br />

sich im unbedenklichen Bereich, wenn e<strong>in</strong>e ordnungsgemäße Heißrotte erfolgt ist - e<strong>in</strong>e<br />

wesentliche Voraussetzung für ihren landwirtschaftlichen E<strong>in</strong>satz (vgl. Tabelle 9 und Punkt C<br />

1.2.4). Das belegten die umfangreichen Übersichtsuntersuchungen <strong>der</strong> Kompost-Gütesicherung<br />

(vgl. Tabelle 17), die im Mittel e<strong>in</strong>e Anzahl von 0,09 Keimpflanzen/l FM erbrachten - e<strong>in</strong><br />

Wert, mit dem <strong>der</strong> Grenzwert lt. Bioabfall-Verordnung von 2 Keimpflanzen/l FM um Größenordnungen<br />

unterschritten wird. Gütegesicherte Komposte s<strong>in</strong>d demnach praktisch frei von keimfähigen<br />

Samen und austriebsfähigen Pflanzenteilen. Das wurde auch durch die jährlichen Beobachtungen<br />

des Unkrautbesatzes auf den Versuchsflächen bestätigt. Im Ergebnis von 54 (!)<br />

Jahresbonituren des Gesamt-Unkrautdeckungsgrades (GUD) konnte <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Fall e<strong>in</strong> messbarer<br />

Unkrautbesatz festgestellt werden, <strong>der</strong> auf die <strong>Kompostanwendung</strong> zurückzuführen gewesen<br />

wäre. Ergänzende Recherchen bei Landwirten, die Komposte regelmäßig e<strong>in</strong>setzen,<br />

haben diesen Befund bestätigt. Damit ist die häufig geäußerte Befürchtung, dass mit <strong>der</strong> <strong>Kompostanwendung</strong><br />

e<strong>in</strong>e zunehmende Verunkrautung <strong>der</strong> Ackerflächen verbunden se<strong>in</strong> könnte,<br />

fachlich wi<strong>der</strong>legt und nicht zutreffend.<br />

14 Die BGK e.V. hat dazu <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>en weiteren Bewertungsmaßstab für die Gütesicherung von<br />

Komposten e<strong>in</strong>geführt, <strong>der</strong> vor allem den Anteil an Plastikfolien erfasst.

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