Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft
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A <strong>Nachhaltige</strong> <strong>Kompostanwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> - Kurzfassung des Projektberichtes<br />
A 3 Mögliche Risiken<br />
A 3.1 Unerwünschte Stoffe<br />
(vgl. Tabelle 7 und Punkt C 2.3.2.1). Bei Pb, Cd, Cr und Ni waren sogar ger<strong>in</strong>ge Absenkungen<br />
zu beobachten. E<strong>in</strong>e Gefährdung <strong>der</strong> Qualität pflanzlicher Nahrungsmittel durch Schwermetalle<strong>in</strong>träge<br />
mit regelmäßigen Kompostgaben ist damit nach den langjährigen Versuchsergebnissen<br />
praktisch ausgeschlossen.<br />
Abschließend ist zur Schwermetallsituation festzustellen, dass - über sehr lange Zeiträume<br />
betrachtet - e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Anhebung <strong>der</strong> Schwermetallgehalte des Bodens angesichts des Positivsaldos<br />
an Schwermetallen bei regelmäßiger <strong>Kompostanwendung</strong> <strong>in</strong> hohen Gaben re<strong>in</strong> rechnerisch<br />
nicht auszuschließen ist. E<strong>in</strong>e Risikoabwägung anhand <strong>der</strong> vorliegenden objektiven<br />
Fakten zeigt jedoch e<strong>in</strong>deutig, dass das mögliche Risiko praktisch nachrangig und damit beherrschbar<br />
und kalkulierbar ist. E<strong>in</strong>e Bodenakkumulation verläuft ausgesprochen langsam und<br />
ist im M<strong>in</strong>imum nach 10 - 20 Jahren überhaupt erst analytisch feststellbar. Durch Bodenuntersuchungen<br />
10 <strong>in</strong> großen Abständen kann zuverlässig gewährleistet werden, dass solche Anhebungen<br />
nicht unerkannt auftreten. Gefahren durch irreversible, schädigende Bodenkontam<strong>in</strong>ationen<br />
bestehen damit def<strong>in</strong>itiv nicht. Die Frachten an Cu und Zn s<strong>in</strong>d angesichts <strong>der</strong> Tatsache,<br />
dass beide Schwermetalle als essenzielle Spurennährstoffe von den Pflanzen zw<strong>in</strong>gend benötigt<br />
werden, nicht nur von Nachteil. Diese - absolut ger<strong>in</strong>gen - Frachten s<strong>in</strong>d - im Gegenteil - auf<br />
Böden mit niedrigen Gehalten dieser Spurennährstoffe sogar erwünscht, denn sie tragen zur<br />
ausreichenden Versorgung <strong>der</strong> Pflanzen bei (reguläre Düngergaben dieser Spurennährstoffe<br />
fallen um den Faktor 5 - 10 höher aus!). Solange geogene H<strong>in</strong>tergrundwerte sowie die Bodengrenzwerte<br />
lt. Bioabfall-Verordnung deutlich unterschritten werden, s<strong>in</strong>d deshalb die Cu- und<br />
Zn-Frachten regelmäßiger Kompostgaben auf jeden Fall tolerierbar.<br />
Trotzdem bleibt es e<strong>in</strong>e permanente Aufgabe, im S<strong>in</strong>ne des vorsorgenden Bodenschutzes dafür<br />
zu sorgen, dass sich <strong>der</strong> Schwermetallstatus des Bodens durch die <strong>Kompostanwendung</strong><br />
nicht verschlechtert. Dazu ist die Schwermetallzufuhr mit Kompostgaben so weit als möglich<br />
abzusenken („M<strong>in</strong>imierungsgebot“). Außerdem sollte Kompost nur auf Böden e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />
welche die Vorsorgewerte lt. Bundes-Bodenschutz-Verordnung unterschreiten.<br />
A 3.1.2 Organische Schadstoffe<br />
Langjährige regelmäßige Untersuchungen <strong>der</strong> <strong>in</strong> den Versuchen e<strong>in</strong>gesetzten Komposte auf<br />
persistente PCB und PCDD/F zeigten, dass die Gehalte absolut sehr niedrig ausfallen und sich<br />
im Bereich nahe <strong>der</strong> H<strong>in</strong>tergrundbelastung bewegen (vgl. Tabelle 8 und Punkt C 1.2.2). Entsprechend<br />
blieben auch die Gehalte <strong>der</strong> regelmäßig mit Kompost behandelten Böden <strong>in</strong> den<br />
Feldversuchen unbee<strong>in</strong>flusst, selbst bei überhöhten Kompostgaben von jährlich 20 t/ha TM. Sie<br />
bewegen sich im Bereich von H<strong>in</strong>tergrundwerten unbelasteter Böden (PCB -