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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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A <strong>Nachhaltige</strong> <strong>Kompostanwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> - Kurzfassung des Projektberichtes<br />

A 3 Mögliche Risiken<br />

A 3.1 Unerwünschte Stoffe<br />

Nachfolgend werden die Ergebnisse e<strong>in</strong>er Risikoabwägung vorgestellt, die auf wissenschaftlichen<br />

Ergebnissen aufbaut, diese umfassend und unter E<strong>in</strong>beziehung von Literaturangaben<br />

und Praktikererfahrungen überprüft und dabei auch Besorgnisse <strong>der</strong> Öffentlichkeit e<strong>in</strong>bezieht.<br />

Ziel ist es, die möglichen Risiken <strong>in</strong> ihrer Relevanz (Rangfolge) für den Umwelt- und Verbraucherschutz<br />

objektiv herauszuarbeiten, um letztlich e<strong>in</strong>e ganzheitliche Beurteilung vorzulegen.<br />

A 3.1 Unerwünschte Stoffe<br />

A 3.1.1 Schwermetallsituation<br />

Die Gehalte <strong>der</strong> gütegesicherten Komposte an unerwünschten Schwermetallen (Pb, Cd, Cr, Ni,<br />

Hg) unterschreiten die Grenzwerte <strong>der</strong> Bioabfall-Verordnung, wie umfangreiche Übersichtsuntersuchungen<br />

belegen, mittlerweile deutlich (vgl. Tabelle 7 und Punkt C 1.2.1.1). Die Ausschöpfungsraten<br />

bewegen sich im Mittel unter 30 %, im ungünstigen Fall (90 % aller Ergebnisse) unter<br />

50 % <strong>der</strong> Grenzwerte. Damit ist e<strong>in</strong>e wesentliche Voraussetzung für den nachhaltigen Bodenschutz<br />

beim E<strong>in</strong>satz von Komposten gewährleistet. Höhere Ausschöpfungsraten bei Cu<br />

und Zn, im Mittel unter 50 %, im ungünstigen Fall unter 80 %, s<strong>in</strong>d noch tolerierbar, solange<br />

sich die geogenen Gehalte <strong>der</strong> Böden unterhalb von nicht zu überschreitenden H<strong>in</strong>tergrundwerten<br />

bewegen und durch die ger<strong>in</strong>gen Zufuhren ke<strong>in</strong>e merkliche Anhebung <strong>der</strong> Bodengehalte<br />

erfolgt.<br />

Bed<strong>in</strong>gt durch die m<strong>in</strong>imalen Schwermetallentzüge <strong>der</strong> Pflanzen (Ernteprodukte) verbleibt allerd<strong>in</strong>gs<br />

stets e<strong>in</strong> Positivsaldo im Boden, <strong>der</strong> jedoch absolut ger<strong>in</strong>g ausfällt und damit aus Sicht<br />

des Bodenschutzes kalkulierbar bleibt. Das belegen anschaulich die Schwermetall-Gesamtgehalte<br />

des Bodens (vgl. Tabelle 7 und Punkt C 2.2.1.7):<br />

Die Gehalte an unerwünschten Schwermetallen (Pb, Cd, Cr, Ni, Hg) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Feldversuchen<br />

nach 9 bzw. 12jähriger <strong>Kompostanwendung</strong> nicht angestiegen - auch nicht bei überhöhten<br />

Kompostgaben von jährlich 20 t/ha TM, d.h. dem Zweifachen <strong>der</strong> maximal zulässigen Kompostgabe.<br />

Lediglich die Cu- und Zn-Gehalte zeigten bei Gaben ab jährlich 10 t/ha TM <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Ackerkrume e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>g steigende Tendenz, die allerd<strong>in</strong>gs angesichts <strong>der</strong> bodenbed<strong>in</strong>gten<br />

Streuung analytisch nicht gesichert ist. Auch <strong>in</strong> tieferen Bodenschichten (30 - 60 cm und 60 -<br />

90 cm) waren nach mehrjähriger <strong>Kompostanwendung</strong> durchweg ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Schwermetallgehalte festzustellen (vgl. Punkt C 2.2.1.9). E<strong>in</strong>e Verlagerung von Schwermetallen<br />

im Bodenprofil ist demnach, wie die Versuche belegen, praktisch ausgeschlossen.<br />

Die mobilen Schwermetallgehalte des Bodens blieben, wie <strong>der</strong> DBU-Projektbericht 2003<br />

gezeigt hat, bei Pb und Cr unverän<strong>der</strong>t und g<strong>in</strong>gen bei Cd, Ni und Zn, bed<strong>in</strong>gt durch die s<strong>in</strong>kende<br />

Löslichkeit auf Grund <strong>der</strong> nach Kompostgaben gestiegenen pH-Werte, sogar deutlich<br />

zurück. Der mobile Cu-Gehalt zeigte vere<strong>in</strong>zelt ger<strong>in</strong>gfügige Anstiege. Gefahren durch bedenkliche<br />

Mobilisierungen <strong>der</strong> Schwermetalle nach <strong>Kompostanwendung</strong> s<strong>in</strong>d nach diesen Ergebnissen<br />

praktisch nicht relevant.<br />

Angesichts gleichbleiben<strong>der</strong> Schwermetall-Gesamtgehalte und e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong> fehlenden, bei<br />

Cd, Ni und Zn sogar rückläufigen Mobilisierung blieben die Schwermetallgehalte <strong>der</strong> Ernteprodukte<br />

im Versuchsverlauf im Vergleich zur Kontrolle ohne Kompost durchweg unverän<strong>der</strong>t<br />

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