Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

kompostwerkwestheim
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28.04.2013 Aufrufe

A Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft - Kurzfassung des Projektberichtes A 2 Pflanzenbauliche Vorteilswirkungen A 2.2 Zufuhren an Nährstoffen und Kalk und ihre Düngewirksamkeit etwa 20 - 35 % der N-Zufuhr einer Kompostgabe düngewirksam (!). Unter sehr günstigen Voraussetzungen, z.B. bei entzugsstarken Fruchtarten (Gemüsearten, S.Mais u.ä.), umsatzstarken Standorten sowie Komposten mit hohen N-Zufuhren und guter N- Verfügbarkeit (z.B. durchgerottete Biokomposte), sind maximale Raten von jährlich 15 - 20 % der jeweils letzten Gabe möglich. Diese hohen jährlichen Raten sind unbedingt in der N- Düngebilanz zu veranschlagen, d.h. die reguläre N-Düngung ist entsprechend zu reduzieren, damit keine überhöhten löslichen N-Anteile im Boden auftreten. In Fällen geringer N- Mineralisierung, also bei Grün- und Frischkomposten, sind jedoch nicht mehr als jährlich 5 % der N-Zufuhr anzurechnen, um eine unzureichende N-Versorgung der Pflanzen infolge einer möglichen N-Immobilisierung und im ungünstigen Fall dadurch bedingte Ertragseinbußen zu vermeiden. Tabelle 6 Bereiche düngewirksamer N-Anteile aus Komposten zur Anrechnung in der N-Düngebilanz Gültig für Kompostgaben von 20 bis maximal 30 t/ha TM im 3jährigen Turnus Jährliche N-Gesamtzufuhr absolut (kg/ha) Mittel 90 - 130 Spannweite 50 - 180 Jährlich anrechenbarer N-Anteil in der Düngebilanz (% N-Gesamtzufuhr) - kurzfristig (1 - 3 Jahre) Mittel 0 - 3 Spannweite -5 - 10 Mittel 5 - 12 - mittelfristig (4 - 12 Jahre) Spannweite 0 - 20 Anrechenbarer N-Anteil in der N-Düngebilanz (Erläuterung): Untere Werte: Komposte mit niedrigem löslichen N-Anteil (Regelfall Grünkomposte, Frischkomposte) Fruchtfolgen mit geringen/mittleren N-Entzügen (z.B. Getreidearten) Obere Werte: Komposte mit hohem löslichen N-Anteil (Regelfall Biokomposte, Fertigkomposte) Fruchtfolgen mit hohen N-Entzügen bzw. langer Vegetationszeit (z.B. S.Mais) Die Versuche haben klar gezeigt, dass bei regelmäßigem Komposteinsatz mit zunehmender Anwendungsdauer eine verstärkte N-Mineralisierung aus der organischen Kompostsubstanz eintritt. Sie ist das Ergebnis des Zusammenwirkens mehrerer Faktoren, wie der Humusanreicherung und der wachsenden mikrobiologischen Belebung des Bodens, die - zudem gefördert durch die ergänzende N-Düngung - das Mineralisierungsgleichgewicht allmählich in Richtung höherer löslicher N-Anteile verschiebt. Die ergänzende N-Düngung kann präzisiert werden, indem zusätzlich zur N-Ausnutzungsquote der Kompostgaben auch die mögliche Anhebung der Nmin-Gehalte im Boden als Folge der Kompostapplikation quantitativ berücksichtigt wird. In der Regel erfolgt das bei der N-Düngungsplanung anhand von regionalen oder speziell für den Standort ermittelten Mess- 13

14 A Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft - Kurzfassung des Projektberichtes A 3 Mögliche Risiken werten. Sind solche Richtwerte nicht vorhanden, sollte - ausgehend von den Versuchserfahrungen (vgl. Punkt C 2.2.1.4) - unter Bedingungen einer ergänzenden N-Düngung eine kompostbedingte Anhebung der Nmin-Gehalte von im Mittel von 5 - 15 kg/ha veranschlagt werden. Höhere Werte bis zu 25 kg/ha sind möglich (vgl. auch Tabelle 9 und Punkt A 3.2). A 2.2.4 Abschlussbewertung Zusammenfassend, das zeigen die Ergebnisse des Abschnittes A 2 „Pflanzenbauliche Vorteilswirkungen“, besteht die mittel- bis langfristige Wirkung regelmäßiger Kompostgaben in einer nachhaltigen Verbesserung aller überprüften physikalischen und biologischen Parameter sowie des Humushaushaltes des Bodens. Vor allem die für die pflanzenbauliche Bodennutzung wesentlichen Eigenschaften, wie Befahrbarkeit, Bodenaktivität, Wasserspeicherung und Erosionsminderung, zeigten eine positive Entwicklung. Ergänzt werden diese Vorteilswirkungen durch die Zufuhren an Nährstoffen und Kalk, aus denen sich wertvolle Einsparpotenziale ergeben. Dadurch wird die Bodenfruchtbarkeit allgemein und letztlich auch der Ernteertrag (vgl. Punkt C 2.5) gefördert, der unter Bedingungen intensiver Pflanzenproduktion Mehrerträge von 5 - 10 % erreichen kann. A 3 Mögliche Risiken Ausgehend von der ganzheitlichen Konzeption war es ein maßgebendes Ziel des Kompostprojektes, neben der Ermittlung der relevanten Vorteilswirkungen auch alle denkbaren Risikoaspekte der Kompostanwendung umfassend und objektiv zu prüfen. Denn nur, wenn die Belange des Umweltschutzes (Boden- und Gewässerschutzes) sowie des Verbraucherschutzes (qualitativ hochwertige pflanzliche Nahrungsmittel) langfristig gewährleistet sind, kann von einer nachhaltigen, also auch umweltgerechten Kompostanwendung in der Pflanzenproduktion gesprochen werden. Die Kompost-Anwendungsversuche boten dafür mit ihrem einheitlichen und über Jahre konsequent verfolgten Versuchsansatz eine wertvolle, solide Grundlage. Mit Hilfe der Feldversuche wurden alle Fragen zur Risikobewertung der Kompostanwendung, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten in der Fachöffentlichkeit aufgeworfen und diskutiert wurden, in - teilweise sehr umfangreichen und kostenaufwendigen - Untersuchungsprogrammen geprüft. Gegenstand der Untersuchungen waren im wesentlichen folgende Punkte: Schwermetallsituation: Gehalte und Frachten der Kompostgaben, Einflüsse auf Böden und Ernteprodukte organische Schadstoffe: umfassendes Monitoring zu Gehalten in Böden Seuchen- und Phytohygiene: Situation von Komposten Unkrautsamen: Besatz in Komposten und Böden Fremdstoffe und Steine: Situation von Komposten N-Mineralisation: Bewertung möglicher N-Positivsalden von Böden, Auswirkungen auf Nmin-Gehalte

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A <strong>Nachhaltige</strong> <strong>Kompostanwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> - Kurzfassung des Projektberichtes<br />

A 3 Mögliche Risiken<br />

werten. S<strong>in</strong>d solche Richtwerte nicht vorhanden, sollte - ausgehend von den Versuchserfahrungen<br />

(vgl. Punkt C 2.2.1.4) - unter Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>er ergänzenden N-Düngung e<strong>in</strong>e kompostbed<strong>in</strong>gte<br />

Anhebung <strong>der</strong> Nm<strong>in</strong>-Gehalte von<br />

im Mittel von 5 - 15 kg/ha<br />

veranschlagt werden. Höhere Werte bis zu 25 kg/ha s<strong>in</strong>d möglich<br />

(vgl. auch Tabelle 9 und Punkt A 3.2).<br />

A 2.2.4 Abschlussbewertung<br />

Zusammenfassend, das zeigen die Ergebnisse des Abschnittes A 2 „Pflanzenbauliche Vorteilswirkungen“,<br />

besteht die mittel- bis langfristige Wirkung regelmäßiger Kompostgaben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

nachhaltigen Verbesserung aller überprüften physikalischen und biologischen Parameter<br />

sowie des Humushaushaltes des Bodens. Vor allem die für die pflanzenbauliche Bodennutzung<br />

wesentlichen Eigenschaften, wie Befahrbarkeit, Bodenaktivität, Wasserspeicherung und Erosionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung,<br />

zeigten e<strong>in</strong>e positive Entwicklung. Ergänzt werden diese Vorteilswirkungen<br />

durch die Zufuhren an Nährstoffen und Kalk, aus denen sich wertvolle E<strong>in</strong>sparpotenziale ergeben.<br />

Dadurch wird die Bodenfruchtbarkeit allgeme<strong>in</strong> und letztlich auch <strong>der</strong> Ernteertrag (vgl.<br />

Punkt C 2.5) geför<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> unter Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong>tensiver Pflanzenproduktion Mehrerträge von<br />

5 - 10 % erreichen kann.<br />

A 3 Mögliche Risiken<br />

Ausgehend von <strong>der</strong> ganzheitlichen Konzeption war es e<strong>in</strong> maßgebendes Ziel des Kompostprojektes,<br />

neben <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> relevanten Vorteilswirkungen auch alle denkbaren Risikoaspekte<br />

<strong>der</strong> <strong>Kompostanwendung</strong> umfassend und objektiv zu prüfen. Denn nur, wenn die Belange<br />

des Umweltschutzes (Boden- und Gewässerschutzes) sowie des Verbraucherschutzes (qualitativ<br />

hochwertige pflanzliche Nahrungsmittel) langfristig gewährleistet s<strong>in</strong>d, kann von e<strong>in</strong>er<br />

nachhaltigen, also auch umweltgerechten <strong>Kompostanwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflanzenproduktion gesprochen<br />

werden.<br />

Die Kompost-Anwendungsversuche boten dafür mit ihrem e<strong>in</strong>heitlichen und über Jahre konsequent verfolgten<br />

Versuchsansatz e<strong>in</strong>e wertvolle, solide Grundlage. Mit Hilfe <strong>der</strong> Feldversuche wurden alle Fragen<br />

zur Risikobewertung <strong>der</strong> <strong>Kompostanwendung</strong>, die <strong>in</strong> den vergangenen zwei Jahrzehnten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fachöffentlichkeit<br />

aufgeworfen und diskutiert wurden, <strong>in</strong> - teilweise sehr umfangreichen und kostenaufwendigen<br />

- Untersuchungsprogrammen geprüft. Gegenstand <strong>der</strong> Untersuchungen waren im wesentlichen folgende<br />

Punkte:<br />

Schwermetallsituation: Gehalte und Frachten <strong>der</strong> Kompostgaben,<br />

E<strong>in</strong>flüsse auf Böden und Ernteprodukte<br />

organische Schadstoffe: umfassendes Monitor<strong>in</strong>g zu Gehalten <strong>in</strong> Böden<br />

Seuchen- und Phytohygiene: Situation von Komposten<br />

Unkrautsamen: Besatz <strong>in</strong> Komposten und Böden<br />

Fremdstoffe und Ste<strong>in</strong>e: Situation von Komposten<br />

N-M<strong>in</strong>eralisation: Bewertung möglicher N-Positivsalden von Böden, Auswirkungen auf<br />

Nm<strong>in</strong>-Gehalte

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