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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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A <strong>Nachhaltige</strong> <strong>Kompostanwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> - Kurzfassung des Projektberichtes<br />

A 2 Pflanzenbauliche Vorteilswirkungen<br />

A 2.2 Zufuhren an Nährstoffen und Kalk und ihre Düngewirksamkeit<br />

angebauten Fruchtart und <strong>der</strong> dadurch bed<strong>in</strong>gten Länge <strong>der</strong> Vegetationsperiode bee<strong>in</strong>flusst<br />

werden können.<br />

Umfassende Auswertungen zur Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Humusqualität des Bodens durch die <strong>Kompostanwendung</strong><br />

haben dazu aufschlussreiche neue Erkenntnisse erbracht (vgl. Punkt C<br />

2.2.1.5):<br />

Der heißwasserlösliche Stickstoffgehalt des Bodens (Nhwl) stieg <strong>in</strong> allen Versuchen mit steigenden<br />

Kompostgaben analog dem heißwasserlöslichen Kohlenstoffgehalt (Chwl) an, beson<strong>der</strong>s<br />

deutlich <strong>in</strong> den Versuchen mit S.Mais-Fruchtfolge. Dabei wurde <strong>der</strong> umsetzbare Anteil des Gesamtstickstoffs<br />

im Boden (Nums) durch die Kompostgaben wesentlich deutlicher bee<strong>in</strong>flusst als<br />

<strong>der</strong> umsetzbare Anteil des organischen Kohlenstoffs (Cums). Die umsetzbaren Stickstoffanteile,<br />

die die Größenordnung des potenziell m<strong>in</strong>eralisierbaren N-Gesamtgehaltes im Boden repräsentieren,<br />

erreichten <strong>in</strong> den Versuchen mit S.Mais-Fruchtfolge Werte von 30 - 40 % des Gesamtstickstoffs<br />

im Boden, <strong>in</strong> den Versuchen mit K.Mais-Fruchtfolge sogar Werte deutlich über<br />

50 %. Hohe Kompostgaben hatten dabei offenkundig e<strong>in</strong>e ausgleichende Wirkung auf das<br />

Stickstoff-Freisetzungsverhalten <strong>der</strong> Böden: Während auf Böden mit ger<strong>in</strong>geren Nums-Anteilen<br />

am Gesamtstickstoff gesicherte Anstiege <strong>der</strong> Nums-Werte festzustellen waren, g<strong>in</strong>gen die Nums-<br />

Anteile bei hohen Ausgangswerten mit steigen<strong>der</strong> Kompostzufuhr zurück. Der <strong>in</strong>erte Anteil des<br />

Gesamtstickstoffs im Boden (N<strong>in</strong>ert), <strong>der</strong> längere Zeit im Boden verbleibt, ohne wesentlich <strong>in</strong> die<br />

boden<strong>in</strong>ternen Stoffumsätze e<strong>in</strong>bezogen zu werden, wurde durch alle e<strong>in</strong>gesetzten Komposte<br />

statistisch gesichert angehoben, beson<strong>der</strong>s deutlich durch Fertigkomposte. Dieses Ergebnis<br />

erklärt und unterstreicht die auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> N-Ernteentzüge gewonnene E<strong>in</strong>schätzung,<br />

dass bei regelmäßiger <strong>Kompostanwendung</strong> nur mit relativ ger<strong>in</strong>gen Düngebeiträgen <strong>der</strong> N-<br />

Gesamtzufuhr gerechnet werden kann.<br />

Aus den langfristigen Versuche liegen <strong>in</strong>zwischen umfangreiche Ergebnisse vor, die - über<br />

mehrere Fruchtfolgerotationen h<strong>in</strong>weg unter unterschiedlichen Boden- und Klimabed<strong>in</strong>gungen<br />

gewonnen - e<strong>in</strong>e differenzierte und praxisbezogene Beurteilung <strong>der</strong> N-Ausnutzung von Kompostgaben<br />

ermöglichen. Ausgehend davon sollten die düngewirksamen N-Anteile <strong>der</strong> N-<br />

Gesamtzufuhr mit Kompostgaben für praktische Verhältnisse, d.h. mit e<strong>in</strong>er regulären N-<br />

Ergänzungsdüngung, wie folgt <strong>in</strong> <strong>der</strong> N-Düngebilanz angerechnet werden (vgl. Tabelle 6, E<strong>in</strong>zelheiten<br />

vgl. Punkt C 2.4.1):<br />

Kurzfristig, d.h. nach erstmaliger <strong>Kompostanwendung</strong> und für Zeiträume von bis zu drei Jahren<br />

s<strong>in</strong>d im Mittel jährlich nur 3 bis maximal 5 % <strong>der</strong> N-Zufuhr düngewirksam anrechenbar. Diese<br />

ger<strong>in</strong>ge Rate bedeutet praktisch, dass die ergänzende N-Düngung nach „guter fachlicher<br />

Praxis“ ohne Abstriche zu geben ist. Unter günstigen Bed<strong>in</strong>gungen (hohe lösliche N-Anteile im<br />

Kompost, hohe N-Entzüge <strong>der</strong> Pflanzen) kann die N-Ausnutzungsrate auch bis auf jährlich<br />

10 % ansteigen. Sie ist dann durch e<strong>in</strong>e entsprechende Senkung <strong>der</strong> regulären N-<br />

Ergänzungsdüngung zu berücksichtigen. Unter ungünstigen Bed<strong>in</strong>gungen, vor allem bei holzreichen<br />

Grünkomposten (Frischkomposten), kann es dagegen zu e<strong>in</strong>er zeitweiligen N-<br />

Immobilisierung kommen, <strong>der</strong> durch entsprechende Zuschläge bei <strong>der</strong> N-Düngung zu begegnen<br />

ist.<br />

Mittelfristig s<strong>in</strong>d bei regelmäßigem Komposte<strong>in</strong>satz ab dem 4. Jahr bis zum 12. Jahr (2.<br />

Fruchtfolgerotation und aufwärts) höhere N-Ausnutzungsraten von jährlich 5 - 12 % düngewirksam<br />

anrechenbar. Das heißt, im 3jährigen Turnus werden im Mittel

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