Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft
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A <strong>Nachhaltige</strong> <strong>Kompostanwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> - Kurzfassung des Projektberichtes<br />
A 2 Pflanzenbauliche Vorteilswirkungen<br />
A 2.1 Organische Substanz, Humusreproduktion des Bodens und Bodenverbesserung<br />
digen Böden zu erwarten. Deshalb kann <strong>der</strong> Komposte<strong>in</strong>satz vor allem auf mittleren bis schweren<br />
Böden mit ungünstiger Bodenstruktur (Bodenverdichtungen) vorteilhaft wirken, weil sich<br />
dadurch die Elastizität und damit die Belastbarkeit positiv bee<strong>in</strong>flussen lassen. Die Böden werden<br />
leichter bearbeitbar, wodurch sich, wie Erfahrungen von Landwirten zeigen, auch <strong>der</strong><br />
Treibstoffverbrauch verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n kann. Letztlich ist die verr<strong>in</strong>gerte Erosionsneigung auf hängigen<br />
Flächen, vorrangig e<strong>in</strong> Ergebnis steigen<strong>der</strong> Humusgehalte, als e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Vorteilswirkung<br />
zu bewerten.<br />
Recht e<strong>in</strong>deutig waren die positiven Wirkungen regelmäßiger Kompostgaben auf den Wasserhaushalt<br />
des Bodens. In <strong>der</strong> Regel wurde die Wasserkapazität deutlich verbessert. Beson<strong>der</strong>s<br />
deutliche und gesicherte Anhebungen <strong>der</strong> Wasserkapazität waren auf den mittleren und<br />
schweren Böden, ger<strong>in</strong>gere auf dem sandigen Boden Forchheim zu beobachten. Diese positive<br />
Tendenz dokumentiert sich im allgeme<strong>in</strong>en auch im Wassergehalt, wie die Anhebungen von<br />
absolut 1 - 2 % nach <strong>Kompostanwendung</strong> im Vegetationsverlauf 2002 zeigten. Ähnliches gilt<br />
für die nutzbare Feldkapazität (nFK) - durch den Anstieg des Anteils an Mittel- und Grobporen<br />
für den „pflanzenverfügbaren“ Wassergehalt maßgebend -, die bei Komposte<strong>in</strong>satz überwiegend<br />
positiv bee<strong>in</strong>flusst wurde. Insgesamt ist <strong>der</strong> erhöhte verfügbare Wasservorrat des Bodens,<br />
wie die drei Parameter belegen, e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> entscheidenden Vorteilswirkungen <strong>der</strong> <strong>Kompostanwendung</strong>.<br />
Bei länger anhalten<strong>der</strong> Trockenheit können die Pflanzenbestände dadurch<br />
Perioden von Trockenstress besser überstehen, vor allem auf leichten bzw. grundwasserfernen<br />
Böden. E<strong>in</strong>e mögliche Erhöhung <strong>der</strong> Wasserdurchlässigkeit <strong>der</strong> Böden bei <strong>Kompostanwendung</strong><br />
konnte bisher aus messtechnischen Gründen 2 noch nicht belegt werden. Beobachtungen an<br />
den Versuchen und auch von praktischen Landwirten belegen aber e<strong>in</strong>e schnellere Abtrocknung<br />
<strong>der</strong> mit Kompost behandelten Böden nach Starkregenereignissen.<br />
Als beson<strong>der</strong>s vorteilhaft ist die deutliche För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> maßgebenden Parameter <strong>der</strong> Bodenbiologie<br />
nach regelmäßiger <strong>Kompostanwendung</strong> anzusehen. Anhand <strong>der</strong> Versuchsergebnisse<br />
konnte e<strong>in</strong>deutig belegt werden, dass landwirtschaftlich genutzte Boden durch regelmäßige<br />
Kompostgaben <strong>in</strong> ihrem Bodenleben nachhaltig aktiviert und verbessert werden können, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
durch die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umsetzungsprozesse im Boden (M<strong>in</strong>eralisation <strong>der</strong> organischen<br />
Substanz, Freisetzung von düngewirksamen Nährstoffen) - e<strong>in</strong> Ergebnis, das <strong>in</strong>zwischen<br />
durch zahlreiche Feldbeobachtungen von praktischen Landwirten bestätigt wurde.<br />
Die Anteile an mikrobieller Biomasse, die N-M<strong>in</strong>eralisation und die Phosphatase-Aktivität wurden<br />
im Versuchsverlauf durchweg hoch signifikant verbessert. Dabei fiel die Ausprägung <strong>der</strong><br />
Kompostwirkung bei mikrobieller Biomasse und N-M<strong>in</strong>eralisation stärker aus als im Jahre 2002,<br />
e<strong>in</strong> Indiz für die nachhaltige Wirkung langjähriger Kompostgaben. Von praktischer Bedeutung<br />
ist die gesicherte Feststellung, dass die N-M<strong>in</strong>eralisation des Bodens nach <strong>Kompostanwendung</strong><br />
stärker steigt, als es die leicht zunehmenden N-Gesamtgehalte erwarten lassen.<br />
Das N-M<strong>in</strong>eralisierungsgleichgewicht im Boden wird offenkundig nach mehrjähriger <strong>Kompostanwendung</strong><br />
- wie auch die dann höheren N-Ausnutzungsraten belegen - durch die Aktivierung des Bodenlebens verstärkt<br />
<strong>in</strong> Richtung löslicher und damit düngewirksamer N-Anteile verschoben. Die anfangs ger<strong>in</strong>ge düngewirksame<br />
N-Fracht (vgl. Punkt A 2.2) steigt demnach mit zunehmen<strong>der</strong> Anwendungsdauer an. Vorteilhaft<br />
ist auch die gesicherte Zunahme <strong>der</strong> Phosphatase-Aktivtät des Bodens. Dadurch wird die M<strong>in</strong>eralisierung<br />
organisch gebundener Phosphoranteile <strong>der</strong> Kompostgaben geför<strong>der</strong>t. Das ist e<strong>in</strong> weiterer Beleg<br />
2 Sehr große Streuung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelwerte, so dass ke<strong>in</strong>e gesicherten Tendenzen ableitbar waren.<br />
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