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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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A <strong>Nachhaltige</strong> <strong>Kompostanwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> - Kurzfassung des Projektberichtes<br />

A 2 Pflanzenbauliche Vorteilswirkungen<br />

A 2.1 Organische Substanz, Humusreproduktion des Bodens und Bodenverbesserung<br />

TM stiegen die Humusgehalte im Mittel sogar um 0,4 - 0,8 % an. Noch höhere Anstiege von 1,4<br />

-1,8 % waren bei sehr hohen Kompostgaben von jährlich 20 t/ha TM zu verzeichnen, die allerd<strong>in</strong>gs<br />

nur für Bodensanierungen (Böden mit extrem niedrigerer Humusversorgung) praktische<br />

Bedeutung haben. Die Zunahme <strong>der</strong> Humusgehalte fiel auf sandigem Boden (Standort Forchheim),<br />

bed<strong>in</strong>gt durch die hohe mikrobiologische Aktivität bei vergleichsweise hohen Temperaturen,<br />

ger<strong>in</strong>ger aus als auf mittleren bis schweren Böden. In <strong>der</strong> Größenordnung kann nach den<br />

vorliegenden Ergebnissen mit e<strong>in</strong>er Anhebung des Humusgehaltes im Boden von<br />

0,1 % je 8 - 9 t/ha TM an organischer Kompostsubstanz<br />

gerechnet werden (E<strong>in</strong>zelheiten vgl. Punkt C 2.2.1.2).<br />

In <strong>der</strong> Regel beschränkte sich die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Humusgehalte auf die Ackerkrume. Vere<strong>in</strong>zelt<br />

waren auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bodenschicht 30 - 60 cm Anstiege zu verzeichnen (vgl. Punkt C 2.2.1.9).<br />

Insgesamt ist festzustellen, dass sich abfallrechtlich zulässige und pflanzenbaulich mögliche<br />

Kompostgaben von bis zu maximal 30 t/ha TM im 3jährigen Turnus über den notwendigen<br />

Kompostgaben für die e<strong>in</strong>fache Humusreproduktion bewegen. Sie s<strong>in</strong>d damit gut geeignet, wie<br />

die Kompost-Anwendungsversuche bestätigt haben, die Humusbilanz des Bodens positiv zu<br />

gestalten und se<strong>in</strong>e Humusgehalte zu optimieren. In den Versuchen kam es dabei nicht zu e<strong>in</strong>em<br />

erhöhten Abbau von organischem Kohlenstoff im Boden, wie das nach Empfehlungen zur<br />

Humusbilanzierung für leichter abbaubare organische Dünger zu erwarten ist. Damit erbrachten<br />

die Versuche klare H<strong>in</strong>weise für e<strong>in</strong>e nachhaltige Humusanreicherung im Boden bei<br />

regelmäßiger <strong>Kompostanwendung</strong> (vgl. Punkt A 2.2.2). Dies unterstreicht, dass <strong>der</strong> Komposte<strong>in</strong>satz<br />

angesichts knapper Ressourcen durch se<strong>in</strong>e beträchtlichen Zufuhren an organischer<br />

Substanz mit e<strong>in</strong>em relativ hohen Humus-reproduzierbarem Anteil vor allem <strong>in</strong> Marktfruchtbetrieben<br />

mit ihrem meist hohen Humusbedarf und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Rekultivierung<br />

stark humusverarmter Böden zunehmend an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen wird.<br />

Der nachhaltig positive E<strong>in</strong>fluss auf die Humusbilanz des Bodens hat sich - das unterstreichen<br />

die Versuchsergebnisse - als die entscheidende Voraussetzung für die bodenverbessernden<br />

Wirkungen <strong>der</strong> regelmäßigen Kompostgaben erwiesen (vgl. Punkt C 2.2.2 und Übersichts-<br />

Tabelle 33). Beson<strong>der</strong>s deutlich - und wesentlich ausgeprägter als zum Untersuchungszeitpunkt<br />

2002 (DBU-Projektbericht 2003) - zeigte sich das bei den bodenbiologischen Parametern<br />

(vgl. Punkt C 2.2.2.2). Aber auch die bodenphysikalischen Parameter, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die des<br />

Wasserhaushaltes, haben sich im Versuchszeitraum nachhaltig verbessert (vgl. Punkt C<br />

2.2.2.1).<br />

Die Projektergebnisse <strong>der</strong> Kompost-Anwendungsversuche und ihre Auswirkungen für die Bodennutzung<br />

im Überblick (vgl. Tabelle 2):<br />

Unter den Parametern <strong>der</strong> Bodenstruktur wurde die Trockenrohdichte bzw. die Lagerungsdichte<br />

durch Kompostgaben e<strong>in</strong>deutig abgesenkt. Umgekehrt nahm mit abnehmen<strong>der</strong> Lagerungsdichte<br />

<strong>der</strong> gesamte Porenanteil überwiegend spürbar zu, auf schweren Böden aber seltener.<br />

Durch die lockerere Lagerung und die zunehmenden Porenanteile <strong>der</strong> Böden verbesserten<br />

sich Dra<strong>in</strong>age und Durchlüftung <strong>der</strong> Böden, e<strong>in</strong>e konkrete Vorteilswirkung. Letztlich kann auch<br />

die Luftkapazität von Böden ansteigen, wenn Porenanteil und Lagerungsdichte verbessert werden.<br />

Weniger e<strong>in</strong>deutig - aber häufiger feststellbar - war e<strong>in</strong>e Zunahme <strong>der</strong> Aggregatstabilität<br />

<strong>der</strong> Böden. Sie ist vorrangig auf mittleren und schweren Böden, kaum jedoch auf leichten san-

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