28.04.2013 Aufrufe

Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

114<br />

C Ergebnisse<br />

C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />

C 2.4 Düngewirksamkeit <strong>der</strong> Nährstoffzufuhren mit Kompostgaben<br />

ger<strong>in</strong>geren Spannweiten <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelversuche ist auf die ausreichende N-Bereitstellung durch die<br />

hohe N2-Gabe zurückzuführen, durch die auch negative Werte <strong>der</strong> N-Ausnutzung („N-<br />

Immobilisierung“) vermieden werden.<br />

Die Versuche belegen auch, dass mit entzugsstarken Fruchtfolgen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tendenz höhere N-<br />

Ausnutzungsraten erreicht werden als mit entzugsschwächeren Fruchtfolgen. Beispielhaft zeigt<br />

das <strong>der</strong> Versuch Forchheim 55 mit K.Mais-Fruchtfolge im Vergleich zu den drei Versuchen mit<br />

S.Mais-Fruchtfolge (jeweils Mittel <strong>der</strong> 2. - 4. Rotation, vgl. Abbildung 34). Letztere nutzen die N-<br />

Zufuhr aus den Kompostgaben, bed<strong>in</strong>gt durch den hohen N-Bedarf von S.Mais, im Mittel deutlich<br />

besser aus als die K.Mais-Fruchtfolge.<br />

Beson<strong>der</strong>s deutlich zeigt sich das bei fehlen<strong>der</strong> N-Düngung (N0): Die S.Maisversuche erreichten<br />

mittlere N-Ausnutzungsraten von 13 - 16 %, im Vergleich zu 7 - 10 % im Versuch Forchheim<br />

mit K.Mais. Auch bei „halber“ N-Gabe (N1) lagen diese Raten mit 10 - 13 % bei den<br />

S.Maisversuchen noch über den Ergebnissen des Versuches Forchheim mit 4 - 7 %. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

führte e<strong>in</strong>e volle N-Ergänzungsdüngung (N2) <strong>in</strong> Forchheim bei allen Kompoststufen zu höheren<br />

N-Ausnutzungsraten von 7 - 13 % im Vergleich zu den S.Maisversuchen mit 6 - 8 %, vermutlich<br />

bed<strong>in</strong>gt durch die deutliche Ertragssteigerung bei K.Mais als Folge <strong>der</strong> hohen N-Gabe. Diese<br />

Ergebnisse geben allerd<strong>in</strong>gs nur e<strong>in</strong>e Tendenz wie<strong>der</strong>, da e<strong>in</strong> vollgültiger Vergleich auf Grund<br />

<strong>der</strong> Bed<strong>in</strong>gungen (E<strong>in</strong>zelstandort Forchheim - leichter Boden, Mittel von drei S.Maisstandorten<br />

- mittlere bis schwere Böden) nicht möglich ist.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Versuchs- und Auswertungskonzept <strong>der</strong> Kompost-Anwendungsversuche<br />

den Verhältnissen des praktischen Komposte<strong>in</strong>satzes <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong><br />

gut entspricht und objektive, belastbare Ergebnisse geliefert hat. Nach den „Regeln<br />

guter fachlicher Praxis“ wird Kompost <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> wie<strong>der</strong>holt und <strong>in</strong> pflanzenbaulich<br />

zulässigen, d.h. mäßigen Gaben - und nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>malig sehr hohen Mengen - e<strong>in</strong>gesetzt. Für<br />

diese Bed<strong>in</strong>gungen geben Richtwerte zur N-Ausnutzung, die über Fruchtfolgerotationen bzw.<br />

längere Anwendungszeiträume h<strong>in</strong>weg gewonnen worden s<strong>in</strong>d, die realen Verhältnisse e<strong>in</strong>deutig<br />

realistischer wi<strong>der</strong> als z.B. e<strong>in</strong>malige Ergebnisse, zumal wenn sie aus Versuchen mit überhöhten<br />

Kompostgaben abgeleitet wurden.<br />

Die Ergebnisse erhärten die E<strong>in</strong>schätzung, die schon im DBU-Projektbericht (ANONYM 2003A)<br />

getroffen worden ist, dass beim Komposte<strong>in</strong>satz <strong>in</strong>sgesamt mit nur mäßigen anrechenbaren<br />

Beiträgen zur N-Düngebilanz zu rechnen ist. Das ergibt sich schon aus den - im Vergleich zu<br />

Phosphor und Kalium - relativ ger<strong>in</strong>gen löslichen N-Anteilen an den N-Gesamtgehalten <strong>der</strong><br />

Komposte von im Mittel 3 - 5 % (vgl. Punkt C 1.1.1, Tabelle 18). Dass die N-Ausnutzung aus<br />

Komposten aber mittelfristig deutlich über diesen Werten liegt, ist e<strong>in</strong> Beleg für die zunehmende<br />

N-M<strong>in</strong>eralisierung aus <strong>der</strong> organischen Kompostsubstanz. Sie ist das Ergebnis des Zusammenwirkens<br />

mehrerer Faktoren, wie <strong>der</strong> Humusanreicherung und <strong>der</strong> zunehmenden mikrobiologischen<br />

Belebung des Bodens, die - zudem geför<strong>der</strong>t durch die ergänzende N-Düngung - das<br />

M<strong>in</strong>eralisierungsgleichgewicht allmählich <strong>in</strong> Richtung höherer löslicher N-Anteile verschiebt. Die<br />

langjährigen Versuche belegen recht klar, dass nach e<strong>in</strong>er Anfangphase, <strong>in</strong> <strong>der</strong> nach erstmaliger<br />

<strong>Kompostanwendung</strong> bis zu drei Jahren - wenn überhaupt - nur mit m<strong>in</strong>imalen N-M<strong>in</strong>eralisierungsraten<br />

zu rechnen ist, das Gleichgewicht sich bei regelmäßiger <strong>Kompostanwendung</strong><br />

55 Der Versuch Weierbach, gleichfalls mit K.Mais-Fruchtfolge, zeigte auf Grund e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren, atypischen<br />

Kompostwirkung überwiegend niedrigere N-Ausnutzungsraten (vgl. Anhang 1, Tabelle 2-20) und<br />

wurde deshalb <strong>in</strong> den Vergleich nicht e<strong>in</strong>bezogen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!