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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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112<br />

C Ergebnisse<br />

C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />

C 2.4 Düngewirksamkeit <strong>der</strong> Nährstoffzufuhren mit Kompostgaben<br />

mit möglichst niedrigen Schwermetallgehalten e<strong>in</strong>gesetzt werden. Der Anteil <strong>der</strong> Strohabfuhr<br />

trägt dabei nur bei den Schwermetallen Cd, Cu, Zn und Hg, das heißt nur bei höheren Relativanteilen<br />

an <strong>der</strong> Schwermetallzufuhr, messbar zur Senkung des Positivsaldos bei (vgl.<br />

Abbildung 32). Diese Anteile betrugen <strong>in</strong> den Versuchen im Mittel bei Zn 16 %, Cu und Hg 25<br />

%, Cd 44 % des Gesamtentzuges.<br />

Zusammenfassend ist e<strong>in</strong>zuschätzen, dass e<strong>in</strong> Positivsaldo an Schwermetallen im Boden bei<br />

pflanzenbaulich optimalen Kompostgaben objektiv unvermeidlich ist, weil die ger<strong>in</strong>gen Schwermetallentzüge<br />

<strong>der</strong> Ernteprodukte die Schwermetallzufuhr grundsätzlich nicht kompensieren<br />

können. Möglichkeiten zur Senkung des Positivsaldos bestehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anwendung von Komposten<br />

mit niedrigen Schwermetallgehalten bei mo<strong>der</strong>aten Gaben unter jährlich 10 t/ha TM und<br />

zu entzugsstarken Fruchtfolgen (Mais, Zuckerrüben, Gemüsearten), mit denen höhere<br />

Schwermetallanteile abgefahren werden können. Damit kann e<strong>in</strong>e mögliche Schwermetallanreicherung<br />

<strong>in</strong> Böden, die an sich schon <strong>in</strong> großen Zeiträumen abläuft (vgl. Punkt C 2.2.1.7),<br />

weiter h<strong>in</strong>ausgezögert werden.<br />

C 2.4 Düngewirksamkeit <strong>der</strong> Nährstoffzufuhren mit Kompostgaben<br />

C 2.4.1 Stickstoff<br />

Für die praktische <strong>Kompostanwendung</strong> ist es wichtig, möglichst exakt zu wissen, welcher düngewirksame<br />

N-Anteil <strong>der</strong> N-Gesamtzufuhr <strong>der</strong> Kompostgaben - im Mittel jährlich 80 - 110 kg/ha<br />

N (vgl. Punkt C 1.1.2.2 und Tabelle 19) - <strong>in</strong> <strong>der</strong> N-Düngebilanz anzurechnen ist. Diese düngewirksame<br />

N-Ausnutzung <strong>der</strong> Kompostgaben, d.h. ihre N-Düngeeffizienz, ergibt sich bei <strong>der</strong><br />

gewählten Versuchskonzeption (vgl. Punkt B 3.2.2) aus <strong>der</strong> N-Bilanz, d.h. aus den N-<br />

Mehrentzügen <strong>der</strong> Ernteprodukte als Folge <strong>der</strong> <strong>Kompostanwendung</strong>. Die <strong>in</strong>zwischen langjährigen<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Kompost-Anwendungsversuche liefern dazu e<strong>in</strong>e solide Grundlage, um die<br />

kurzfristigeren Resultate des DBU-Projektberichtes zur N-Düngeeffizienz (ANONYM 2003A) zu<br />

präzisieren.<br />

Zur Methodik:<br />

Die N-Ausnutzung relativ zur N-Zufuhr errechnet sich bei den e<strong>in</strong>zelnen Kompoststufen K1, K2 bzw. K3<br />

bei jeweils vergleichbarer m<strong>in</strong>eralischer N-Ergänzungsdüngung (N-Stufen N0, N1 bzw. N2) wie folgt:<br />

N-Mehrentzug Ernteprodukt (kg/ha) x 100<br />

N-Ausnutzung =<br />

(% Nt-Zufuhr Kompost) Nt-Zufuhr (kg/ha)<br />

Der N-Mehrentzug <strong>der</strong> Ernteprodukte wird bei den e<strong>in</strong>zelnen Kompoststufen K1, K2 bzw. K3 wie folgt<br />

bestimmt:<br />

N-Mehrentzug = N-Entzug K-Stufen - N-Entzug K-Stufe K0 ohne Kompost<br />

Dieser Berechnungsansatz liefert, trotz bekannter E<strong>in</strong>schränkungen 54 , praktisch relevante Ergebnisse,<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> unmittelbar angewendet werden können. Denn für die landwirtschaftliche Kom-<br />

54 Der Mehrentzug <strong>der</strong> Ernteprodukte gründet auf dem löslichen N-Pool im Boden, <strong>der</strong> sich als Summe<br />

<strong>der</strong> M<strong>in</strong>eralisierung bodenbürtiger N-Reserven (Humus) und <strong>der</strong> N-Zufuhr <strong>der</strong> Kompostgaben gebildet<br />

hat. Der Kompostanteil an diesem gesamten löslichen N-Pool und damit auch am N-Mehrentzug ist

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