Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft
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C Ergebnisse<br />
C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />
C 2.3 Wirkungen auf die Ernteprodukte<br />
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die langjährige <strong>Kompostanwendung</strong> ke<strong>in</strong>e Anhebungen<br />
<strong>der</strong> Schwermetallgehalte <strong>der</strong> Ernteprodukte verursacht hat. Es waren - im Gegenteil -<br />
bei e<strong>in</strong>igen Schwermetallen (Pb, Cd, Cr, Ni) sogar ger<strong>in</strong>ge Senkungen <strong>der</strong> Schwermetallkonzentrationen<br />
nach Komposte<strong>in</strong>satz zu beobachten. Die Schwermetallaufnahme wird damit offenkundig<br />
ganz überwiegend vom gegebenen Schwermetallpool des Bodens und se<strong>in</strong>er Pflanzenverfügbarkeit<br />
bestimmt. Die im Vergleich dazu ger<strong>in</strong>gen Schwermetallzufuhren mit den<br />
Tabelle 34 Mittlere Gehaltsbereiche für „natürliche“ 51 Schwermetallgehalte <strong>in</strong> mg/kg TM <strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> den Kompost-Anwendungsversuchen angebauten Fruchtarten<br />
Schwer- Getreidearten Körnermais Silomais<br />
metall Korn Stroh Korn Stroh Aufwuchs<br />
Pb 0,02 - 0,20 0,10 - 1,0 0,05 - 0,10 0,20 - 2,0 0,20 - 1,0<br />
Cd 0,01 - 0,10 0,02 - 0,20 0,005- 0,02 0,05 - 0,50 0,02 - 0,20<br />
Cr 0,03 - 0,20 0,20 - 2,0 0,10 - 0,50 0,50 - 3,0 0,10 - 1,0<br />
Ni 0,10 - 1,0 0,20 - 1,0 0,20 - 1,0 0,50 - 3,0 0,20 - 2,0<br />
Cu 2,0 - 8,0 2,0 - 8,0 1,5 - 5,0 3,0 - 10 3,0 - 10<br />
Zn 20 - 50 5,0 - 20 15 - 50 15 - 50 15 - 50<br />
Hg 0,005 - 0,030 0,010 - 0,025 0,010 - 0,050 0,010 - 0,050 0,010 - 0,050<br />
Kompostgaben s<strong>in</strong>d dem untergeordnet und fallen nicht <strong>in</strong>s Gewicht. Durch die gleichzeitige<br />
pH-Erhöhung wird zudem e<strong>in</strong>er erhöhten Pflanzenverfügbarkeit <strong>der</strong> Schwermetalle vorgebeugt.<br />
Nach den vorliegenden, nun langjährigen Versuchsergebnissen ist e<strong>in</strong>e Gefährdung <strong>der</strong> Qualität<br />
pflanzlicher Nahrungsmittel durch Schwermetalle<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> den Boden mit regelmäßigen<br />
Kompostgaben praktisch ausgeschlossen.<br />
C 2.3.2.2 Schwermetallentzüge<br />
Die Schwermetallentzüge <strong>der</strong> Ernteprodukte folgen <strong>in</strong> allen Feldversuchen weitgehend <strong>der</strong><br />
Ertragsentwicklung (E<strong>in</strong>zelergebnisse vgl. Anhang 1, Tabellen 1-17 bis 6-17 Haupternteprodukt,<br />
Tabellen 1-18 bis 6-18 Nebenernteprodukt, Tabellen 1-19 bis 6-19 Summe Ernteprodukte).<br />
Sie bestätigen damit über e<strong>in</strong>en nun relativ langen Versuchszeitraum von 9 bzw. 12 Jahren<br />
e<strong>in</strong>en Trend, <strong>der</strong> sich schon im DBU-Projekt 2003 (ANONYM 2003A) abgezeichnet hatte.<br />
Ursache dafür ist die Schwermetallaufnahme <strong>der</strong> Pflanze, die - wie auch die kaum verän<strong>der</strong>ten<br />
Pflanzengehalte unterstreichen - ganz überwiegend vom gegebenen Schwermetallpool des<br />
Bodens und se<strong>in</strong>er Mobilität und Pflanzenverfügbarkeit abhängt, die durch die standorttypische<br />
Bewirtschaftung bee<strong>in</strong>flusst wird. Sie wird durch die Schwermetallzufuhr mit den Kompostgaben<br />
im Grunde nicht - <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen marg<strong>in</strong>al - tangiert.<br />
51 „Natürliche“ Gehaltsbereiche für Pflanzen <strong>in</strong> Anlehnung an BERGMANN (1993), wie sie auf Böden mit<br />
Schwermetallgehalten unterhalb <strong>der</strong> H<strong>in</strong>tergrundwerte und ohne anthropogene Kontam<strong>in</strong>ation bzw.<br />
ohne geogen erhöhte Gehalte gefunden werden.