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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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C Ergebnisse<br />

C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />

C 2.3 Wirkungen auf die Ernteprodukte<br />

wertvoll war die gesicherte Feststellung, dass die N-M<strong>in</strong>eralisation <strong>der</strong> Böden nach <strong>Kompostanwendung</strong><br />

stärker steigt, als es die leicht zunehmenden N-Gesamtgehalte erwarten lassen.<br />

Das N-M<strong>in</strong>eralisierungsgleichgewicht im Boden wird offenkundig nach mehrjähriger <strong>Kompostanwendung</strong><br />

- wie auch die dann höheren N-Ausnutzungsraten belegen (vgl. Punkt C 2.4.1) -<br />

durch die Aktivierung des Bodenlebens verstärkt <strong>in</strong> Richtung löslicher und damit düngewirksamer<br />

N-Anteile verschoben. Die anfangs ger<strong>in</strong>ge düngewirksame N-Fracht steigt demnach mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> Anwendungsdauer an. Als sehr vorteilhaft ist auch die gesicherte Zunahme <strong>der</strong><br />

Phosphatase-Aktivtät des Bodens zu bewerten. Dadurch wird die M<strong>in</strong>eralisierung organisch<br />

gebundener Phosphoranteile <strong>der</strong> Kompostgaben geför<strong>der</strong>t, sehr wahrsche<strong>in</strong>lich bei nicht zu<br />

hohen Anteilen an löslichem Phosphat im Boden mehr als dem Biomasseanteil entspricht. Das<br />

ist als weiterer Beleg für die vergleichsweise hohe Düngewirksamkeit <strong>der</strong> P-Gesamtzufuhren<br />

mit Kompostgaben zu werten, die nach den Untersuchungen zur P-Ausnutzung (vgl. Punkt C<br />

2.4.2) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Düngebilanz voll angerechnet werden können.<br />

Insgesamt belegen die wissenschaftlichen Ergebnisse zur Bodenbiologie, dass landwirtschaftlich<br />

genutzte Boden mit regelmäßigen Kompostgaben <strong>in</strong> ihrem Bodenleben nachhaltig aktiviert<br />

und verbessert werden können, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umsetzungsprozesse<br />

im Boden (M<strong>in</strong>eralisation <strong>der</strong> organischen Substanz, Freisetzung von düngewirksamen Nährstoffen)<br />

- e<strong>in</strong> Ergebnis, dass <strong>in</strong>zwischen durch zahlreiche Feldbeobachtungen von praktischen<br />

Landwirten bestätigt wurde. Nicht zuletzt kann auch das phytosanitäre Potenzial des Bodens,<br />

se<strong>in</strong>e Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit gegen Schadorganismen, verbessert werden. Das kann sich, wie <strong>in</strong><br />

den Versuchen beobachtet wurde, z.B. positiv auf die Unterdrückung von Fusarien bei<br />

W.Weizen auswirken, <strong>in</strong>dem <strong>in</strong>fektiöse Erntereste zügiger abgebaut werden (GRISOT 2002,<br />

GUEINZIUS und THALMANN 2003). Nach den Erfahrungen aus den langjährigen Kompost-<br />

Anwendungsversuchen hat sich damit <strong>der</strong> Gesamte<strong>in</strong>druck erhärtet, dass <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Bodenbiologie e<strong>in</strong> wesentlicher Anteil an <strong>der</strong> allmählichen Verbesserung <strong>der</strong> Bodenfruchtbarkeit<br />

als Folge regelmäßiger Kompostgaben zukommt.<br />

C 2.3 Wirkungen auf die Ernteprodukte<br />

C 2.3.1 Nährstoffgehalte und -entzüge<br />

Im Vergleich zur ausführlichen Beurteilung <strong>der</strong> Nährstoffgehalte <strong>in</strong> Haupt- und Nebenernteprodukten <strong>in</strong><br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Kompostgabe im DBU-Bericht 2003 (ANONYM 2003A) hat die Versuchsperiode<br />

bis zum Versuchsabschluss 2006 ke<strong>in</strong>e neueren Erkenntnisse erbracht. Nachfolgend werden deshalb<br />

die Ergebnisse aus <strong>der</strong> letzten Fruchtfolgerotation 2004 - 2006 komprimiert ausgewertet.<br />

C 2.3.1.1 Nährstoffgehalte<br />

Haupternteprodukte<br />

Im Mittel aller Versuche (vgl. Anhang 1, Tabelle 6-10) wurden die N-Gehalte von S.Mais (Ausnahme<br />

Versuch Stockach: Anhebung) bzw. K.Mais (Versuchsjahr 2004) durch Kompostgaben<br />

nicht bee<strong>in</strong>flusst. In den Versuchsjahren 2005 (W.Weizen) und 2006 (W.Gerste) zeigte sich e<strong>in</strong>e<br />

Tendenz zu erhöhten N-Gehalten im Korn. Die K-Gehalte im Korn wurden kaum verän<strong>der</strong>t,<br />

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