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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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106<br />

C Ergebnisse<br />

C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />

C 2.2 Wirkungen auf den Boden<br />

Fast noch e<strong>in</strong>deutiger feststellbar s<strong>in</strong>d die positiven Wirkungen regelmäßiger Kompostgaben<br />

auf den Wasserhaushalt des Bodens. In <strong>der</strong> Regel wird die Wasserkapazität <strong>der</strong> Böden, die<br />

das Wasserb<strong>in</strong>dungspotenzial und damit die Kompostwirkung im Idealfall wi<strong>der</strong>spiegelt, deutlich<br />

verbessert, wie die Versuche im E<strong>in</strong>klang mit Literaturergebnissen und Praxisbeobachtungen<br />

belegen. Beson<strong>der</strong>s deutliche und gesicherte Anhebungen <strong>der</strong> Wasserkapazität waren auf<br />

den mittleren und schweren Böden, ger<strong>in</strong>gere auf dem sandigen Boden Forchheim zu beobachten.<br />

Diese positive Tendenz dokumentiert sich im allgeme<strong>in</strong>en auch im Wassergehalt des<br />

Bodens, wie die Anhebungen von absolut 1 - 2 % nach <strong>Kompostanwendung</strong> im Vegetationsverlauf<br />

2002 zeigten (ANONYM 2003A). E<strong>in</strong>zelmessungen als „Momentaufnahmen“ können<br />

davon abweichen, bis h<strong>in</strong> zu Absenkungen <strong>der</strong> Wassergehalte (Standort Stockach 2006), die<br />

sich aber durch e<strong>in</strong>e größere Wassernutzung <strong>der</strong> Pflanzen als Folge <strong>der</strong> <strong>Kompostanwendung</strong><br />

erklären lassen. Ähnliches gilt für die nutzbare Feldkapazität - durch den Anstieg des Anteils an<br />

Mittel- und Grobporen für den „pflanzenverfügbaren“ Wassergehalt maßgebend -, die bei Komposte<strong>in</strong>satz<br />

grundsätzlich positiv bee<strong>in</strong>flusst wird, aber im E<strong>in</strong>zelfall auch unverän<strong>der</strong>t bleiben<br />

kann. Insgesamt ist <strong>der</strong> erhöhte verfügbare Wasservorrat des Bodens, wie die drei Parameter<br />

belegen, e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> entscheidenden Vorteilswirkungen <strong>der</strong> <strong>Kompostanwendung</strong>. Bei länger anhalten<strong>der</strong><br />

Trockenheit können die Pflanzenbestände dadurch Perioden von Trockenstress besser<br />

überstehen, vor allem auf leichten bzw. grundwasserfernen Böden. E<strong>in</strong>e mögliche Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Wasserdurchlässigkeit <strong>der</strong> Böden bei <strong>Kompostanwendung</strong> konnte bisher aus messtechnischen<br />

Gründen (zu große Streuung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelwerte) noch nicht belegt werden. Unabhängig<br />

davon kann man aber auf Grund <strong>der</strong> Beobachtungen an den Versuchen und auch von<br />

praktischen Landwirten, nach denen e<strong>in</strong>e schnellere Abtrocknung <strong>der</strong> mit Kompost behandelten<br />

Böden nach Starkregenereignissen belegbar ist, von e<strong>in</strong>er solchen Vorteilswirkung ausgehen,<br />

zumal dafür auch die Bodenlockerung und die Zunahme des Porenanteils sprechen.<br />

E<strong>in</strong>deutig und klar zeigten sich nach Abschluss <strong>der</strong> langjährigen Versuche die positiven Wirkungen<br />

regelmäßiger <strong>Kompostanwendung</strong> auf die maßgebenden Parameter <strong>der</strong> Bodenbiologie,<br />

die mikrobielle Biomasse, die N-M<strong>in</strong>eralisation und die Phosphatase-Aktivität, die fast<br />

durchweg hochsignifikant verbessert wurden. Bei mikrobieller Biomasse und N-M<strong>in</strong>eralisation 49<br />

war die Ausprägung <strong>der</strong> Kompostwirkung dabei stärker als im Jahre 2002 (DBU-Bericht vgl.<br />

ANONYM 2003A), e<strong>in</strong> Indiz dafür, dass regelmäßige Kompostgaben neben Bodenstruktur und<br />

Wasserhaushalt vor allem die mikrobielle Aktivität des Bodens, d.h. das für die Bodenfruchtbarkeit<br />

so wesentliche Bodenleben, spürbar verbessern können.<br />

Für zunehmende Gehalte an mikrobieller Biomasse s<strong>in</strong>d neben <strong>der</strong> organischen Substanz und<br />

dem damit korrelierenden Humusgehalt sehr wahrsche<strong>in</strong>lich auch steigende pH-Werte, die<br />

durch die Kalkwirkung <strong>der</strong> Kompostgaben bewirkt werden, verantwortlich. Das Cmic/Corg-<br />

Verhältnis <strong>der</strong> Böden ermöglicht H<strong>in</strong>weise darauf, ob die Biomassegehalte lediglich Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> organischen Substanz des Bodens wi<strong>der</strong>spiegeln o<strong>der</strong> ob zusätzliche An- bzw. Abreicherungsprozesse<br />

wirksam wurden. Während die Entwicklung aktiver Biomasse durch die<br />

<strong>Kompostanwendung</strong> auf dem Versuch Stockach stärker geför<strong>der</strong>t wurde als <strong>der</strong> Humusaufbau,<br />

war auf dem Versuch Heidenheim e<strong>in</strong>e gegenteilige Entwicklung zu beobachten: Die Steigerung<br />

<strong>der</strong> Biomassegehalte konnte mit <strong>der</strong> Humusakkumulation nicht Schritt halten. Beson<strong>der</strong>s<br />

49 Die Phosphatase-Aktivität war 2002 nicht bestimmt worden, so dass e<strong>in</strong> Vergleich nicht möglich ist.

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