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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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104<br />

C Ergebnisse<br />

C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />

C 2.2 Wirkungen auf den Boden<br />

Tabelle 32 Cmic/Corg-Verhältnis <strong>der</strong> Böden (mg Cmic/g Corg) <strong>der</strong> drei Versuchsstandorte<br />

Kompostgabe<br />

Standort<br />

jährlich t/ha TM Forchheim Stockach Heidenheim<br />

ohne 15,0 21,4 25,1<br />

10 15,1 27,3 22,5<br />

20 14,7 25,7 20,0<br />

C 2.2.2.3 Abschließende Bewertung <strong>der</strong> bodenphysikalischen und<br />

-biologischen Wirkungen<br />

Die bodenkundlichen Untersuchungsergebnisse nach Abschluss <strong>der</strong> ausgewählten Versuche,<br />

d.h. nach neun (Heidenheim) bzw. zwölf Versuchsjahren (Forchheim, Stockach), unterstreichen<br />

die Bewertungen <strong>der</strong> ersten Versuchsperiode 1995 - 1997 (vgl. ANONYM 1999) sowie <strong>der</strong><br />

zweiten Versuchsperiode 1998 - 2002 (DBU-Projekt vgl. ANONYM 2003A), dass die maßgebende,<br />

häufig sogar vorrangige Bedeutung <strong>der</strong> regelmäßigen <strong>Kompostanwendung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> allseitigen<br />

Verbesserung <strong>der</strong> bodenphysikalischen und -biologischen Bodenparameter besteht. Entscheidend<br />

dafür ist die beträchtliche Zufuhr an organischer Substanz, da die relevanten Bodenparameter<br />

letztlich über die Anhebung und Optimierung des Humusgehaltes positiv bee<strong>in</strong>flusst<br />

werden.<br />

Die Untersuchungen belegen anschaulich, dass dabei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel komplexe funktionale Beziehungen<br />

zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Bodenparametern typisch s<strong>in</strong>d. Meist werden mit Faktoren <strong>der</strong> Bodenstruktur<br />

auch Parameter des Wasserhaushaltes und <strong>der</strong> Bodenbiologie verän<strong>der</strong>t und umgekehrt. Ausdruck dieser<br />

komplexen Zusammenhänge ist es auch, wie sich bei den Untersuchungen gezeigt hat, dass <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

von Standort- und Bodenbed<strong>in</strong>gungen große Schwankungen zu verzeichnen s<strong>in</strong>d und die vorteilhaften<br />

Verän<strong>der</strong>ungen - im Unterschied z.B. zur P- und K-Düngewirkung von Komposten - überwiegend<br />

erst mittel- bis langfristig wirksam werden, dabei aber auch von kurzfristigen Effekten überlagert,<br />

manchmal sogar aufgehoben werden können. Bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> bodenverbessernden Kompostwirkungen<br />

ist deshalb davon auszugehen, dass e<strong>in</strong>deutig belegbare, statistisch gesicherte Ergebnisse <strong>in</strong><br />

diesem Bereich eher selten s<strong>in</strong>d, gleichwohl die Vorteilswirkungen praktisch nachweisbar auftreten und<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er allmählich verbesserten Bodenfruchtbarkeit und steigenden Erträgen nie<strong>der</strong>schlagen.<br />

Ausgehend von diesen grundsätzlichen Erwägungen wird die Beurteilung <strong>der</strong> bodenphysikalischen<br />

und -biologischen Wirkungen regelmäßiger Kompostgaben anhand <strong>der</strong> aktuellen Versuchsergebnisse<br />

nach Versuchsabschluss (vgl. Punkte C 2.2.2.1 und C 2.2.2.2) unter E<strong>in</strong>beziehung<br />

<strong>der</strong> Erfahrungen und Schlussfolgerungen früherer Untersuchungen <strong>der</strong> Kompost-<br />

Anwendungsversuche (ANONYM 1999, ANONYM 2003A) sowie auch unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> neuesten Literatur und <strong>der</strong> praktischen Erfahrungen von Landwirten vorgenommen. Daraus<br />

ergibt sich folgendes Gesamtbild (vgl. Tabelle 33):<br />

Unter den Parametern <strong>der</strong> Bodenstruktur wird die Trockenrohdichte bzw. Lagerungsdichte<br />

durch Kompostgaben recht e<strong>in</strong>deutig abgesenkt. Umgekehrt nimmt mit abnehmen<strong>der</strong> Lagerungsdichte<br />

<strong>der</strong> gesamte Porenanteil überwiegend spürbar zu, auf schweren Böden aber seltener.<br />

Durch die lockerere Lagerung und die zunehmenden Porenanteile <strong>der</strong> Böden verbessern<br />

sich Dra<strong>in</strong>age und Durchlüftung <strong>der</strong> Böden, e<strong>in</strong>e konkrete Vorteilswirkung. Letztlich kann auch<br />

die Luftkapazität von Böden ansteigen, wenn Porenanteil und Lagerungsdichte verbessert wer-

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