Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft
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C Ergebnisse<br />
C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />
C 2.2 Wirkungen auf den Boden<br />
zum Probenahmezeitpunkt anzusehen (nur ca. 80 % <strong>der</strong> Feldkapazität). Unter diesen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
haben die nachweislich höheren Pflanzenaufwüchse auf den Kompostvarianten (vgl.<br />
Punkt C 2.5) mit ihrer größeren Wurzelmasse sehr wahrsche<strong>in</strong>lich zu e<strong>in</strong>em im Vergleich zur<br />
Kontrolle erhöhten Verbrauch des im Boden gespeicherten Wassers geführt - im Grunde e<strong>in</strong>e<br />
positive Kompostwirkung. Auch e<strong>in</strong>e höhere Evapotranspiration auf den Kompostvarianten ist<br />
denkbar.<br />
Zur Wasserdurchlässigkeit des Bodens, auch als Wasser<strong>in</strong>filtration bzw. -durchleitung bezeichnet,<br />
konnten ke<strong>in</strong>e Wirkungen festgestellt werden, die auf die Kompostgabe zurückzuführen<br />
wären (E<strong>in</strong>zelergebnisse vgl. Anlage 2, Teil 2, Tabelle 2.2.8). Ursache dafür war überwiegend<br />
die hohe bis sehr hohe Wasserdurchlässigkeit <strong>der</strong> Böden (Stechzyl<strong>in</strong><strong>der</strong>proben). Während<br />
das auf dem leichten Boden Forchheim auf die sandige Struktur zurückzuführen ist, waren<br />
auf den b<strong>in</strong>digeren Böden Stockach und Heidenheim sehr wahrsche<strong>in</strong>lich „Gröbstporen“, d.h.<br />
Regenwurmgänge, dafür verantwortlich, die zu e<strong>in</strong>er sehr hohen Streuung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelwerte<br />
führten. Auch mit <strong>der</strong> verwendeten Labormethode waren damit ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>en Ergebnisse zu<br />
erzielen als mit <strong>der</strong> Feldmethode im Jahre 2002: Signifikant positive E<strong>in</strong>flüsse <strong>der</strong> Kompostgaben<br />
auf die Wasserdurchleitung waren mit den gegebenen Untersuchungsmethoden nicht zu<br />
bestimmen, überwiegend bed<strong>in</strong>gt durch die zu große Streuung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelergebnisse. Dieses<br />
Ergebnis steht nicht im Wi<strong>der</strong>spruch zu den Beobachtungen auf den Kompost-<br />
Anwendungsversuchen sowie verschiedener befragter Landwirte, die e<strong>in</strong>e bessere Wasserdurchlässigkeit<br />
und schnellere Abtrocknung <strong>der</strong> Böden nach Starkregenereignissen konstatierten,<br />
wenn Kompost e<strong>in</strong>gesetzt worden war.<br />
C 2.2.2.2 Bodenbiologische Wirkungen<br />
Für die bodenbiologischen Untersuchungen wurden nach Abschluss <strong>der</strong> ausgewählten Kompost-<br />
Anwendungsversuche Forchheim, Stockach und Heidenheim im Sommer 2006 Schürfproben aus den<br />
Varianten 3, 9 und 12 entnommen (feldfeuchte Mischproben aus 4 Wie<strong>der</strong>holungen/Variante, Bodentiefe<br />
10 - 15 cm). Die ausgewählten Parameter mikrobielle Biomasse, N-M<strong>in</strong>eralisation und alkalische Phosphatase<br />
wurden nach den Methoden gemäß Punkt B 3.3.2, Tabelle 16 untersucht. Zu den E<strong>in</strong>zelergebnissen<br />
und ihrer ausführlichen Bewertung vgl. Anhang 2, Teil 3.<br />
Ergebnisse und ihre Bewertung:<br />
Zu den maßgebenden bodenbiologischen Parametern zählt die mikrobielle Biomasse, die die<br />
Abbau- und Syntheseleistungen <strong>der</strong> Bakterien und Pilze charakterisiert, durch die letztlich anorganische<br />
Nährstoffe und Spurennährstoffe aus <strong>der</strong> organischen Substanz im Boden mobilisiert<br />
und damit pflanzenverfügbar werden. Die mikrobielle Biomasse nahm auf allen drei<br />
Standorten mit steigen<strong>der</strong> Kompostgabe hochsignifikant zu (vgl. Relativwerte 46 <strong>in</strong> Abbildung 31<br />
oben). Dabei fiel die Anhebung zwischen <strong>der</strong> Kontrollvariante ohne Kompost (V3) und <strong>der</strong><br />
Kompostgabe von jährlich 10 t/ha TM (V9) auf den mittleren bis schweren Böden <strong>der</strong> Standorte<br />
Stockach und Heidenheim überwiegend höher aus als e<strong>in</strong>e weitere Erhöhung <strong>der</strong> Kompostgabe<br />
auf jährlich 20 t/ha TM (V12), beson<strong>der</strong>s deutlich im Versuch Stockach. Bestimmend für die<br />
Höhe <strong>der</strong> mikrobiellen Biomasse s<strong>in</strong>d sowohl die Menge an organischer Substanz als auch <strong>der</strong><br />
46 Die Absolutwerte <strong>der</strong> mikrobiellen Biomasse fallen auf den mittleren bis schweren Böden <strong>der</strong> Standorte<br />
Stockach und Heidenheim deutlich höher aus als auf dem leichten Boden Forchheim (vgl. Anhang<br />
2, Teil 3, Tabelle 1).<br />
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