Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft
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C Ergebnisse<br />
C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />
C 2.2 Wirkungen auf den Boden<br />
e<strong>in</strong>e deutlich för<strong>der</strong>nde Wirkung. Die Aggregatstabilität nahm bei Kompostgaben von jährlich<br />
10 bzw. 20 t/ha TM im Vergleich zur Kontrolle absolut um 4,4 bzw. 6,0 % zu, trotz <strong>der</strong> großen<br />
Streuung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelwerte statistisch gesichert. Als Ursache dafür s<strong>in</strong>d die - im Vergleich zu den<br />
an<strong>der</strong>en Versuchen - die sehr lockere Lagerung und <strong>der</strong> hohe Schluffanteil des Bodens anzusehen,<br />
optimale Bed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>e Stabilisierung <strong>der</strong> Bodenkrümel durch Zufuhr an organischer<br />
Substanz. Diese Kompostwirkung ist, angesichts des relativ strukturlabilen Bodens, als<br />
e<strong>in</strong>deutig positiv zu bewerten, da sie dazu beiträgt, <strong>der</strong> Oberflächenverschlämmung durch Nie<strong>der</strong>schläge<br />
entgegenzuwirken.<br />
C 2.2.2.1.2 Auswirkungen auf den Wasser- und Lufthaushalt des Bodens<br />
Auf Parameter des Wasserhaushaltes <strong>der</strong> Versuchsböden hatte <strong>der</strong> Komposte<strong>in</strong>satz im Ganzen<br />
e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss. Beson<strong>der</strong>s deutlich zeigte sich das bei <strong>der</strong> Wasserkapazität, mit<br />
<strong>der</strong> die potenzielle Wasserhaltefähigkeit <strong>der</strong> Bodenaggregate beschrieben wird (vgl. Abbildung<br />
30 unten l<strong>in</strong>ks). Sie stieg <strong>in</strong> allen Versuchen mit steigen<strong>der</strong> Kompostgabe gesichert an, beson<strong>der</strong>s<br />
deutlich auf dem mittleren Boden <strong>in</strong> Stockach.<br />
Auch die nutzbare Feldkapazität, die den real von den Pflanzen nutzbaren Wasseranteil repräsentiert,<br />
nahm nach <strong>Kompostanwendung</strong> zu, allerd<strong>in</strong>gs nur beim leichten Standort Forchheim<br />
- im E<strong>in</strong>klang mit Ergebnissen aus dem Jahre 2002 - statistisch gesichert (vgl. Abbildung 30<br />
oben l<strong>in</strong>ks). Messbare Anhebungen auf dem Boden Heidenheim s<strong>in</strong>d angesichts <strong>der</strong> großen<br />
Streuungen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelwerte nur als Tendenz zu werten. In Stockach zeigte sich - im Unterschied<br />
zu deutlich positiven Wirkungen im Jahre 2002 - ke<strong>in</strong> messbarer Komposte<strong>in</strong>fluss. Das<br />
ist darauf zurückzuführen, dass durch die <strong>Kompostanwendung</strong> vorrangig <strong>der</strong> Anteil an Grobporen<br />
zunahm, während die für die Wasserb<strong>in</strong>dung maßgebenden Fe<strong>in</strong>- und Mittelporen nicht<br />
bee<strong>in</strong>flusst wurden.<br />
E<strong>in</strong> differenziertes Bild liefern die Ergebnisse zur Luftkapazität des Bodens (vgl. Abbildung 30<br />
rechts oben), die sich aus <strong>der</strong> Differenz zwischen dem Porenanteil und dem Wassergehalt bei<br />
Feldkapazität ergibt. Während die Kompostgaben auf dem Boden Stockach zu deutlichen und<br />
signifikanten Anhebungen führten, zeigte sich <strong>in</strong> Forchheim nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>g positive, nicht gesicherte<br />
Tendenz. In Heidenheim schien die Luftkapazität sogar zurückzugehen. Allerd<strong>in</strong>gs ist<br />
diese Tendenz angesichts <strong>der</strong> großen Streuungen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelwerte als zufällig e<strong>in</strong>zustufen. Ursache<br />
für diese sche<strong>in</strong>bar wi<strong>der</strong>sprüchlichen Ergebnisse ist <strong>der</strong> komplexe Wirkmechanismus,<br />
da <strong>in</strong> die Bestimmung <strong>der</strong> Luftkapazität mehrere Parameter, wie die Trockenrohdichte, die<br />
Kornrohdichte und die Feldkapazität e<strong>in</strong>gehen, was <strong>in</strong> <strong>der</strong> Summe zu deutlichen Unterschieden<br />
zwischen e<strong>in</strong>zelnen Standorten führen kann. Sie ist damit für Beurteilungen <strong>der</strong> Kompostwirkungen<br />
eher nachrangig.<br />
Auch <strong>der</strong> Wassergehalt des Bodens fällt zwischen den drei Standorten unterschiedlich aus<br />
(vgl. Abbildung 30 unten rechts), vorrangig dadurch bed<strong>in</strong>gt, dass er e<strong>in</strong>e „Momentaufnahme“<br />
zum Probenahmezeitpunkt nach <strong>der</strong> Ernte und nicht die gesamte Situation im Vegetationsverlauf<br />
darstellt. Deshalb s<strong>in</strong>d Ergebnisse des Jahres 2002, die über die gesamte Vegetationsperiode<br />
gewonnen worden s<strong>in</strong>d (ANONYM 2003A), als eher relevant e<strong>in</strong>zustufen. Unter dieser<br />
Prämisse ergibt sich auf dem leichten Standort Forchheim e<strong>in</strong> ähnliches Bild wie 2002: signifi-<br />
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