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Nachhaltige Kompostanwendung in der Landwirtschaft

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88<br />

C Ergebnisse<br />

C 2 Kompostwirkungen <strong>in</strong> den Anwendungsversuchen<br />

C 2.2 Wirkungen auf den Boden<br />

des Umweltbundesamtes „Gleiches zu Gleichem“, ANONYM 2005) s<strong>in</strong>d nach <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Datenlage nicht zielführend.<br />

C 2.2.1.8 Gehalte an organischen Schadstoffen<br />

Ähnlich wie bei den Schwermetallen boten die Kompost-Anwendungsversuche e<strong>in</strong>e hervorragende<br />

Möglichkeit, nach e<strong>in</strong>er Versuchsdauer von 9 bzw. 12 Jahren e<strong>in</strong>e zwar kaum wahrsche<strong>in</strong>liche,<br />

aber mögliche Kontam<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Böden mit organischen Schadstoffen nach langjährigem<br />

Komposte<strong>in</strong>satz quantitativ zu prüfen.<br />

Dazu wurden nach Abschluss <strong>der</strong> Versuche Proben aus <strong>der</strong> Bodenschicht 0 - 25 cm <strong>der</strong> Versuchsvarianten<br />

3 (Kontrolle), 9 (jährlich 10 t/ha TM Kompost) und 12 (jährlich 20 t/ha TM Kompost) auf alle <strong>der</strong>zeit<br />

für den Bodenschutz als relevant diskutierten organischen Schadstoffe (Polychlorierte Biphenyle - PCB,<br />

Polychlorierte Diox<strong>in</strong>e und Furane - PCDD/F, Organochlorpestizide, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

- PAK, Phthalate, Organo-Z<strong>in</strong>n-Verb<strong>in</strong>dungen, Chlorphenole, Nonylphenole, Bisphenol A,<br />

Moschusverb<strong>in</strong>dungen) untersucht, um mögliche E<strong>in</strong>flüsse <strong>der</strong> langjährigen Kompostgaben zu erfassen.<br />

Die e<strong>in</strong>gesetzten Komposte waren jährlich auf PCB und PCDD/F untersucht worden. Nach Punkt C 1.2.2<br />

bewegten sich die Gehalte durchweg auf e<strong>in</strong>em sehr niedrigen Niveau.<br />

E<strong>in</strong>e komprimierte Darstellung <strong>der</strong> umfangreichen Untersuchungsergebnisse (E<strong>in</strong>zeldaten vgl. Anhang 1,<br />

Tabellen 1-08 bis 5-08, jeweils Punkt 2) zeigt Tabelle 29. Anhand dieser Übersichtsmatrix konnte - angesichts<br />

<strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> untersuchten E<strong>in</strong>zelverb<strong>in</strong>dungen <strong>der</strong> organischen Stoffgruppen und auch <strong>der</strong><br />

noch lückenhaften Vergleichsdaten über Referenzwerte unbelasteter Böden (herangezogen wurden aktuelle<br />

Projektergebnisse aus ANONYM 2003B und ANONYM 2005) - allerd<strong>in</strong>gs nur e<strong>in</strong>e grundsätzliche<br />

allgeme<strong>in</strong>e Beurteilung vorgenommen werden, von <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelfälle durchaus abweichen können.<br />

Die Ergebnisse und ihre Bewertung:<br />

Die Gehalte <strong>der</strong> untersuchten organischen Stoffgruppen im Boden bewegen sich nach Versuchsende,<br />

d.h. nach 9 bzw. 12jähriger <strong>Kompostanwendung</strong>, auf e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong> sehr niedrigen<br />

Gehaltsniveau (µg/kg TM), überwiegend im Bereich o<strong>der</strong> kurz oberhalb <strong>der</strong> analytischen<br />

Nachweisgrenze (Kennzeichnung grün bzw. hellblau <strong>in</strong> Tabelle 29). Soweit Referenzwerte für<br />

unbelastete Böden bekannt s<strong>in</strong>d, trifft das auch für ger<strong>in</strong>g höhere Gehalte an PAK und vere<strong>in</strong>zelt<br />

an PCDD/F (Forchheim und Weierbach) zu (Kennzeichnung blau <strong>in</strong> Tabelle 29). E<strong>in</strong>zelne<br />

Abweichungen (<strong>in</strong> den Fel<strong>der</strong>n von Tabelle 29 mit Buchstaben A - F dokumentiert, siehe Anmerkungen)<br />

erwiesen sich dabei als nicht typische Ausnahmen bzw. auch als mögliche Analysenfehler.<br />

Durchweg - und das ist die entscheidende Aussage <strong>der</strong> umfangreichen Recherche -<br />

war ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> langjährigen <strong>Kompostanwendung</strong> zu erkennen, auch nicht durch sehr<br />

hohe Gaben von jährlich 20 t/ha TM.<br />

Zusammenfassend ergeben sich aus den Kompost-Anwendungsversuchen ke<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise,<br />

dass e<strong>in</strong>e regelmäßige <strong>Kompostanwendung</strong> zur Anreicherung von organischen Schadstoffen<br />

im Boden führt. E<strong>in</strong> entsprechendes Risiko besteht nach <strong>der</strong> vorliegenden umfangreichen Datenlage<br />

nicht.

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