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Eine Autobiographic von Adolf HORION - Koleopterologie.de

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unsere kollegiale Freundschaft unvergePlich<br />

gewor<strong>de</strong>n sind.<br />

Im Sommer 1928 war ich zum<br />

ersten Mal in <strong>de</strong>r stidlichen Rheinprovinz<br />

zum Kaferfang, mit <strong>de</strong>m Standquartier<br />

in Mtinster am Stein. Drei<br />

Wochen lang wur<strong>de</strong> das untere Nahetal,<br />

<strong>de</strong>r stidliche Hunsrtick (bes. Stromberg)<br />

und das Rheintal <strong>von</strong> Bingen bis<br />

Boppard besuchtund eifrig besammelt.<br />

Da kamen mir zum ersten Male die<br />

merkwardigen Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Zusammensetzung unserer nie<strong>de</strong>rrheinischen<br />

Kafer-Fauna und <strong>de</strong>r Fauna<br />

dieser Gebiete mit ihrem starken thermophilen<br />

Einschlag zum BewuPtsein.<br />

Um die Gran<strong>de</strong> dieser verschie<strong>de</strong>nen<br />

Verbreitung <strong>de</strong>r Kafer kennen zu lernen,<br />

mute ich die Faunistik <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Arten studieren. Aber ich erkannte<br />

bald, dai3 dartiber sehr wenig<br />

zuverlassiges Material vorlag und fing<br />

damals schon an, mir aus alien mir<br />

zuganglichen Quellen die einzelnen<br />

sicheren Fundangaben zusammenzustellen.<br />

So wur<strong>de</strong> <strong>von</strong> vornherein die<br />

Faunistik <strong>de</strong>r Kafer mein Spezialgebiet,<br />

auf <strong>de</strong>m ich auch bis heute unablassig<br />

gearbeitet habe.<br />

Die Grundlage aller Kafer-Arbeit ist<br />

die sichere Determination <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Stticke. Ich habe in diesem Punkte<br />

beson<strong>de</strong>rs viel <strong>de</strong>m erfahrenen Kollegen<br />

Wasthoff zu verdanken, zu <strong>de</strong>m<br />

ich sehr haufig mit meinem Determinan<strong>de</strong>n-Kastchen<br />

gefahren bin und <strong>de</strong>r<br />

mir viele wertvolle Vergleichsstacke<br />

aus seiner Sammlung <strong>de</strong>dizierte.<br />

Im Frtihjahr 1928 gltickte uns in<br />

einem Wiesenmoor ein Massenfang <strong>de</strong>r<br />

bis dahin nur in wenigen Stacken ge-<br />

81<br />

fangenen tyrphobionten Art Stenus<br />

Kiesenwetteri; ich konnte da<strong>von</strong> 20<br />

Sttick bei <strong>de</strong>r Firma Reitter in Troppau<br />

gegen die sehr hohe Zahl <strong>von</strong> 200<br />

Einheiten pro Stack gegen gewohnliche<br />

mitteleuropaische Arten eintauschen.<br />

Dazu kamen noch 20 Stack <strong>de</strong>s seltenen<br />

Ancyrophorus flexuosus, <strong>de</strong>n wir<br />

an <strong>de</strong>r hi<strong>de</strong> bei Stolberg-Aachen und<br />

an <strong>de</strong>r Nahe bei Minster a.St. in muhen<br />

Mengen gefangen hatten. Ich<br />

bekam damals <strong>von</strong> Reitter c. 1000<br />

Arten in sicheren Stacken, sodail ich<br />

schon gleich nach einem Jahr meiner<br />

Sammeltatigkeit Ober eine stattliche<br />

Sammlung verfilgte. Sonst habe ich<br />

kaum etwas getauscht und nie etwas<br />

verkauft, wie ich auch spater kaum<br />

etwas bei Handlem gekauft habe.<br />

Ein beson<strong>de</strong>rs lieber Kollege und<br />

Sammelgefahrte wur<strong>de</strong> mir damals<br />

auch Dr. Walter Arnold aus Aachen,<br />

<strong>de</strong>r sich auf sein Medizinal-Assessor-Examen<br />

vorbereitete undsich ebenso<br />

wie ich leicht far ein paar Tage frei<br />

machen konnte. Im August 1927 machten<br />

wir zusammen eine kleine Eifeltour,<br />

er besuchte mich haufig in Tenbolt<br />

und 1929 wur<strong>de</strong> er mein Schwager.<br />

Um gleich nach <strong>de</strong>m Examen eine<br />

selbstandige Stellung zu bekommen,<br />

ging er nach Schwerin an <strong>de</strong>r Warthe,<br />

wo ich ihn vielfach besucht habe und<br />

so auch die Fauna <strong>de</strong>s Ostens grandlich<br />

kennengelernt habe. Mit ihm zusammen<br />

machte ich ausge<strong>de</strong>lmte Sammelreisen<br />

zur Ostsee (Riigen und Warneman<strong>de</strong>)<br />

und spater unsere herrlichen,<br />

alljahrlichen, vierwachigen Autoreisen<br />

durch <strong>de</strong>utsches Land zu <strong>de</strong>n bayerischen<br />

Alpen. Im Herbst 1938 wur<strong>de</strong>

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