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Eine Autobiographic von Adolf HORION - Koleopterologie.de

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Staudinger in Dres<strong>de</strong>n-Blasewitz noch<br />

einiges nach vielen Bitten sandte; <strong>von</strong><br />

dieser Firma bekam ich auch noch<br />

einige kleine, altere Schranke u. Gestelle,<br />

so daP ich wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Aufbau<br />

<strong>de</strong>r Sammlung gehen konnte. Den<br />

graPten ZuschuP zu meiner neuen<br />

Sammlung leistete mir die Firma Albert<br />

Winkler in Wien, die mir die<br />

groPen Rest-Bestan<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Sammlung<br />

<strong>de</strong>s karzlich verstorbenen Obersten<br />

Natterer schenkte und mir auch sonst<br />

viele gute Arten lieferte. Von Krichelsdorff-Berlin<br />

konnte ich die Sammlung<br />

<strong>de</strong>s verst. Sammlers Klitschka fir geringes<br />

Geld kaufen; fiber 10 000 Stack,<br />

die aber meist un<strong>de</strong>terminiert waren<br />

und es auch meist heute noch sind.<br />

Kollege Kleine sandte mir aus <strong>de</strong>n<br />

Doppelten-Bestan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s groPen Stettiner<br />

Museums je ein Beleg-Exemplar<br />

fast aller im Reitter aufgefahrten Arten,<br />

was far mich eine ganz grope Hilfe<br />

be<strong>de</strong>utete. Die Firma Reitter in Troppau<br />

sandte mir erst groPe Versprechungen,<br />

dann aber, als ich etwas energischer<br />

urn Erfallung <strong>de</strong>r Versprechungen<br />

bat, eine sehr grobe Absage, weil<br />

ich in meinem 1. Band <strong>de</strong>r Faunistik<br />

ein Wortchen Ober die Verquickung<br />

<strong>von</strong> "Wissenschaft" und Geschaft durch<br />

<strong>de</strong>n alten Reifter riskiert hatte.<br />

Meine Arbeit an <strong>de</strong>r Faunistik ging<br />

rastig weiter, da ich glacklicherweise<br />

meine Kartei und meine gesamte faunistische<br />

Literatur mit ganz geringen<br />

Ausnahmen gerettet hatte. Aber <strong>de</strong>r 2.<br />

Band, <strong>de</strong>r erst 1943 fertig gesetzt war<br />

nach vielen Bitten und Ermahnungen,<br />

ist nicht mehr gedruckt wor<strong>de</strong>n. Von<br />

<strong>de</strong>r Firma Lichtner war <strong>de</strong>r Papieran-<br />

87<br />

trag nicht rechtzeitig gestellt wor<strong>de</strong>n;<br />

und als ich schliePlich die Nachricht<br />

bekam, dar3 <strong>de</strong>r Antrag an die Zentralstelle<br />

nach Berlin gestellt sei und ich<br />

durch einen sehr einfluPreichen Herrn<br />

<strong>de</strong>n Antrag beftirworten lassen wollte,<br />

muPte dieser Herr sich sagen lassen,<br />

daf3 gar kein Antrag vorlag. Ich war<br />

<strong>von</strong> Lichtner glatt belogen wor<strong>de</strong>n! Als<br />

er dann schliePlich - es war mittlerweile<br />

1944 gewor<strong>de</strong>n - gestellt war,<br />

war nichts mehr zu erreichen. Meine<br />

1000 RM Anzahlung auf diesen Band,<br />

<strong>de</strong>n ich aufdringen<strong>de</strong> Bitten hin geleistet<br />

hatte, waren verloren. Ich habe <strong>von</strong><br />

Lichtner direkt nichts mehr gehart.<br />

Nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch ist auf<br />

meine Bitten <strong>de</strong>r Wiener Kollege Paul<br />

Meyen einmal hingegangen, <strong>de</strong>r mir<br />

mitteilte, dal3 <strong>de</strong>r Satz auseinan<strong>de</strong>rgenommen<br />

wor<strong>de</strong>n ist, urn die Typen<br />

an<strong>de</strong>rweitig zu verwen<strong>de</strong>n.<br />

Um in die auf Dauer etwas eintanige<br />

Arbeit an <strong>de</strong>r Faunistik etwas<br />

Abwechslung zu schaffen, habe ich im<br />

Jahre 1946 zwischendurch eine "Kaferkun<strong>de</strong><br />

fir Naturfreun<strong>de</strong>" geschrieben,<br />

ein mehr populares Buch mit <strong>de</strong>n interessantesten<br />

biologischen und faunistischen<br />

Darstellungen aus <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Kaferwelt. Das Buch mute reich illustriert<br />

sein. Neben einigen Bil<strong>de</strong>m, die<br />

ich <strong>de</strong>r Literatur entnehmen muP, liefert<br />

mir Freund Koch aus Diisseldorf<br />

ganz hervorragen<strong>de</strong> Habitusbil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

wichtigsten Arten. Vielleicht tragt<br />

dieses Buch, wenn es einmal erschienen<br />

ist, etwas far die Werbung unseres<br />

Nachwuchses bei.<br />

Hier in Cberlingen habe ich keinen<br />

koleopterologischen Kollegen. Der

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