28.04.2013 Aufrufe

Download - Städtisches Klinikum Karlsruhe

Download - Städtisches Klinikum Karlsruhe

Download - Städtisches Klinikum Karlsruhe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Dr. med. T. Ruck<br />

Städt. <strong>Klinikum</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />

Dr. med. F. Andres<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-<br />

Langensteinbach<br />

19.10.2010<br />

<strong>Karlsruhe</strong><br />

mê~ÉÜçëéáí~äÉë<br />

pÅÜä~Ö~åÑ~ääã~å~ÖÉãÉåí=<br />

C=åÉìÉ=qÜÉê~éáÉçéíáçåÉå<br />

Vorstellung eines<br />

Rettungsdienst-Assessments<br />

Was gibt es jenseits der 3-h-Lyse ?


Thrombolyse im KKL (blau) und den SK KA (badisch)<br />

Absolutw erte<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2009 Gesamt-Ba.Wü.: 2218<br />

2007<br />

2<br />

2008<br />

2009<br />

Prognose 2010<br />

209<br />

54<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Thrombolyse im KKL (blau) und den SK KA (badisch)<br />

Prozentanteil der Ischämien<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

3<br />

2007<br />

Lyse aller Pat. im 3-h-Fenster<br />

2009 Gesamt-Ba.Wü.: 18,9%<br />

2009 KKL: 33%<br />

2008<br />

2009<br />

Prognose 2010<br />

29 %<br />

22%<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Hauptziele der ESO und DSG zu<br />

Zuweisung und Patiententransport<br />

• Es wird empfohlen, potentielle Schlaganfallpatienten<br />

ohne Zeitverlust in das nächste Krankenhaus mit einer<br />

Stroke Unit und der Möglichkeit einer Akuttherapie zu<br />

transportieren Ehä~ëëÉ=fffI=pí®êâÉ=_F=<br />

• Alle Schlaganfallpatienten sollten auf einer Stroke Unit<br />

behandelt werden Ehä~ëëÉ=fI=pí®êâÉ=^F<br />

• Es wird empfohlen, dass Patienten mit einer<br />

möglichen TIA ohne Zeitverzug in eine TIA-Klinik o.<br />

ein Zentrum mit einer Stroke Unit eingeliefert<br />

werden, in der Diagnostik und Therapie umgehend<br />

durchgeführt werden 4 können SRH <strong>Klinikum</strong> Ehä~ëëÉ=fffI=pí®êâÉ=_F=<br />

Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


[…]<br />

[…]<br />

5<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Was hat das mit Ihnen zu tun?<br />

Die Behandlung des Schlaganfalls muss<br />

als Notfall erfolgen (Time is brain!).<br />

Gründe für Verzögerungen sind:<br />

fehlendes Erkennen der Symptome oder ihrer<br />

Bedeutung durch Patienten, Angehörige, Passanten,<br />

und die Hoffnung auf rasche Besserung.<br />

ein langsamer Start<br />

der Rettungskette<br />

6<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Warum geht es schon wieder um Lyse?<br />

Praehospitale Phase Door-to-needle<br />

Ø KKL 2009:<br />

98 min 48 min<br />

7<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Entwicklung der Praehospitalzeit im<br />

Schlaganfallregister Nordwest-Deutschland<br />

2007-2009 (n= 115.705)<br />

%<br />

< 2 Std<br />

2- < 3 Std<br />

3- < 6 Std<br />

6- < 24 Std<br />

>/= 24 Std<br />

unbekannt<br />

2007<br />

15,9<br />

12,7<br />

20,3<br />

20,7<br />

19,2<br />

11,3<br />

2008<br />

17,1<br />

13,1<br />

20,8<br />

20,9<br />

18,0<br />

10,1<br />

2009<br />

18,5<br />

13,8<br />

19,3<br />

20,7<br />

17,6<br />

10,1<br />

Heuschmann PU 8 et al., SRH <strong>Klinikum</strong> Akt. Karlsbad-Langensteinbach Neurologie gGmbH 9/2010


Der Transport in eine<br />

Schlaganfallstation bleibt manchmal<br />

hinter den Erwartungen zurück<br />

9<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Penumbrakonzept<br />

Infarktkern<br />

Penumbra = Risikogewebe<br />

0 h 1 h 8 h 8-12 12 h<br />

Alarm - 112<br />

Prähospitales<br />

Management<br />

Akut-Therapie<br />

10<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Wahrscheinlichkeit für ein<br />

günstiges Lyse-Ergebnis<br />

11<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Unerwartete Nachteile des<br />

Arzttransports in Kopenhagen<br />

Stadt Kopenhagen, 2003-2004, ca. 590.000 Einw.<br />

50% aller Schlaganfallpatienten über 112<br />

Zentrale Notarztstelle mit FÄ >7 J. nach Studium,<br />

ohne neurologisches Training<br />

Keine Zeiten gemessen<br />

558 Pat. mit V.a. Stroke (TIA, Ischämie, ICB) eingeliefert<br />

30,1% hatten tatsächlich einen Stroke<br />

1/3 war „neurologisch“<br />

1/3 war ???<br />

Fischer et al. Eur J Neurology 2008<br />

12<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Unerwartete Nachteile des<br />

Hausarztanrufs in Holland<br />

Wer wurde angerufen? HA 66% R‘dienst 34%<br />

Richtige Diagnose Stroke HA 61% R‘dienst 66%<br />

Notfalltransport HA 33% R‘dienst 82%<br />

Thrombolyse HA 7% R‘dienst 19%<br />

Van de Wetering et al. Int J Stroke 2009<br />

Das Einschalten des Hausarztes<br />

verlängert das Eintreffen<br />

im Krankenhaus um 100%!<br />

13<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Wann Notarzt<br />

nachfordern?<br />

Da beim Schlaganfall anders als beim Herzinfarkt<br />

in der Mehrzahl aller Fälle keine unmittelbare<br />

vitale Bedrohung vorliegt, ist unter dem Primat<br />

der Vermeidung jeglichen Zeitverlustes eine<br />

regelhafte Begleitung durch den Notarzt nicht<br />

zwingend erforderlich<br />

14<br />

EK IV, GCP<br />

Je kürzer die Zeit seit Beschwerdebeginn<br />

Desto größer ist der therapeutische Benefit<br />

Desto schneller muss der Transport sein<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Wann Notarzt nachfordern?<br />

1. bei Bewußtseinsstörungen<br />

2. Störung der Atmung<br />

3. Herz-Kreislauf-Störungen<br />

4. Starke Schmerzzustände<br />

15<br />

In Anlehnung an<br />

Indikationskatalog<br />

für Notarzteinsatz BÄK<br />

Empfehlung DSG<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Es kommt auf den<br />

Rettungsassistenten an<br />

• Er sollte idealerweise jeden Schlaganfall erkennen<br />

= Hohe Sensitivität<br />

• Ihn zeitsparend erhärten<br />

= Hohe Spezifität<br />

• Und Thrombolysekandidaten identifizieren,<br />

diesen Verdacht durch wichtige Informationen<br />

unterfüttert sehr pragmatisch an einen gut<br />

gelaunten, aufnahmebereiten ZNA- oder Stroke<br />

Unit-Arzt telefonisch kommunizieren, der dann<br />

eine Thrombolyse anbahnt<br />

= sinnvolle Konsequenz<br />

16<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Hauptziele der ESO zu<br />

Zuweisung und Patiententransport<br />

Es wird empfohlen, dass Rettungsleitstellen-<br />

Koordinatoren und Rettungswagenpersonal<br />

unter Verwendung standardisierter<br />

Instrumente wie z.B. dem Face-Arm–Speech-<br />

Test in der Diagnose des Schlaganfalls trainiert<br />

werden<br />

Ehä~ëëÉ=fsI=d`mF<br />

17<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Optimale Erkennung des<br />

Schlaganfalls vor Ort Klinische Tests, die sich als<br />

c^pq<br />

i^=mêÉJeçëéáí~ä=<br />

píêçâÉ=pÅ~äÉ<br />

olpfbo<br />

sinnvoll für<br />

Rettungspersonal<br />

herausgestellt haben<br />

PJfíÉãJpíêçâÉ=pÅ~äÉ<br />

j^pp=jÉäÄçìêåÉ=^ãÄìä~åÅÉ<br />

píêçâÉ pÅêÉÉå<br />

`áåÅáå~ííá mêÉJeçëéáí~ä=<br />

píêçâÉ=pÅ~äÉ=`mpp<br />

18 SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Was bringen diese Tests?<br />

Sensitivität<br />

Spezifität<br />

LAPPS<br />

78%<br />

85%<br />

19<br />

CPSS<br />

95%<br />

56%<br />

MASS<br />

90%<br />

74%<br />

Evaluation eines Strokes durch R‘sanitäter<br />

18 R‘sanitäter an 100 Pat.<br />

100% Sensitivität bei Lysepatienten<br />

Braya et al. Cerebrovasc Diseases 2005<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Die Tests sollen 2 Ziele erreichen:<br />

• Schlaganfall erkennen<br />

→ FAST (hat höchste Sensitivität)<br />

• Thrombolysepatienten identifizieren<br />

→ 3 - Item–Stroke-Scale<br />

20<br />

Möglichst kein<br />

Zeitverlust<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Minimalprogramm FAST<br />

Erkennung des Schlaganfalls<br />

1. Mimik testen:<br />

Zähne zeigen lassen!<br />

Asymmetrie<br />

2. Besteht eine Armlähmung?<br />

Arme horizontal vorhalten!<br />

Handinnenfläche hoch!<br />

Augen zu!<br />

Absinken?<br />

3. Sprache und Sprechen<br />

Verwaschen? Silbentauscher?<br />

Unverständlich? Versteht nicht?<br />

21<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Minimalprogramm<br />

Erkennung des Schlaganfalls<br />

Ein Problem – Schlaganfall!!<br />

Führt in den meisten Fällen zur richtigen<br />

Diagnose!<br />

Sensitivität FAST durch 95% Rettungspersonal Spezifität 56% macht die Zeit vor<br />

Ort länger, den Transport schneller, be-schleunigt<br />

die Gesamtzeit ins KH signifikant!<br />

FAST durch Rettungspersonal bringt Pat.<br />

schneller < 3h ins 22 KH (Harbinson SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach et al., Stroke 2003)<br />

gGmbH


Negativer FAST-Kurztest<br />

Erweitertes Minimalprogramm<br />

+ Bewußtseinsstörung?<br />

+ Sehstörung/Gesichtsfeld? Doppelbilder?<br />

+ Blickwendung? Oder Kopfwendung?<br />

+ Beinschwäche (30° einzeln hochhalten)?<br />

+ Halbseitige Gefühlsstörung?<br />

23<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


3-Item Stroke Scale (Uni Frankfurt)<br />

PJfíÉãJpíêçâÉ=pÅ~äÉ Ecê~åâÑìêíF<br />

- Einfache Schlaganfallskala<br />

- kürzer als der NIH-SS aber ähnlich sensitiv zur<br />

Detektion von Gefäßverschlüssen im vorderen<br />

Stromgebiet (T-Gabel, M1, M2) (!Lyse!)<br />

- Beschleunigung der Praehospitalzeit<br />

- Limitation: keine Skala zur Identifizierung von<br />

Schlaganfällen oder zur Abgrenzung von<br />

Stroke Mimics<br />

24<br />

Singer et al., Stroke 2005<br />

Ziegler et al., Akt. Neurologie 2006<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


3-Item Stroke Scale<br />

PJfíÉãJpíêçâÉ=pÅ~äÉ<br />

Vigilanz /Wachheit:<br />

wach 0, bedingt ansprechbar 1, nicht ansprechbar 2.<br />

Kopf- und Blickwendung:<br />

keine 0, nur Blickwendung 1, Kopf- und Blickwendung 2<br />

Hemiparese (Arm):<br />

keine 0, leicht 1, schwer 2<br />

PJfppJpÅçêÉ pÉåëáíáîáí®í=ÑΩê=<br />

ÇáÉ=bêâÉååìåÖ=ÇÉë=<br />

éêçñáã~äÉå<br />

dÉÑ®≈îÉêëÅÜäìëëÉë<br />

≥ 1 95% 44%<br />

≥ 2 90% 69%<br />

≥ 3 76% 85%<br />

≥ 4 67% 92%<br />

≥ 5 38% 100%<br />

péÉòáÑáí®í<br />

≥ 6 14% 100% 25<br />

Punktzahl > 4 ist<br />

Mit dem Vorliegen<br />

Eines Gefäßverschlusses<br />

Im vorderen Stromgebiet<br />

assoziiert<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


26<br />

Schlaganfall-<br />

Assessment<br />

Rettungsdienst<br />

• benutzt, überarbeitet<br />

und bewährt<br />

• nicht in Stein gemeißelt, soll mit<br />

Ihnen verbessert werden<br />

• Bogen soll verändert werden:<br />

frank.andres@kkl.srh.de<br />

• noch nicht durchschriftfähig,<br />

kann aber kopiert werden<br />

• wird geschult und verbreitet<br />

diesen Herbst<br />

• keine Pflicht, führt aber dazu,<br />

dass Rettungsassistent nicht<br />

nach der Schuhgröße gefragt<br />

wird.<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Ziel: Schlaganfall erkennen!<br />

27<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Ziel: Thrombolysekandidaten finden!<br />

28<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


29<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Es soll benutzt werden!<br />

Idealerweise überall und identisch!<br />

Deshalb kontinuierliche Verbesserung!<br />

Senden an: frank.andres@kkl.srh.de<br />

Ziel: 2011 auf allen RTWs<br />

30<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH


Hauptziele der ESO & DSG<br />

Allg. “Transport”-Maßnahmen<br />

• ABC, periphere Kanüle am guten Arm,<br />

• Sauerstoffzufuhr (4 l) wenn sPO 2 unter 95% Ebh=fffF=<br />

außer bei COPD<br />

• Kardiopulmonale Stabilisierung<br />

• Oberkörperhochlagerung<br />

• Langsame RR-Senkung bei >200 // > 120 mmHg<br />

(sanft: Urapidil, Captopril, Metoprolol)<br />

• Fluid bei < 120 mmHg wenn kardial möglich<br />

• Glucose < 60 mg% → i.v. 20-40 %ige Glucose<br />

• Glucose > 200 mg% → Flüssigkeitszufuhr<br />

• Keine antithrombotische Subst. oder TAH<br />

31<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH<br />

Guidelines Ischaemic Stroke ESO 2008


Herzlichen Dank<br />

Für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

32<br />

SRH <strong>Klinikum</strong> Karlsbad-Langensteinbach gGmbH

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!