Richtlinien - Orthopädische Fachklinik Schwarzach

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klinikschwarzach
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28.04.2013 Aufrufe

Orthopädische Fachklinik Schwarzach Dekan-Graf-Straße 2–6, 94374 Schwarzach Tel. 09962/209-0, Fax 09962/209-525 Abteilung für Anästhesie Chefärzte Jürgen Wittgrebe und Dr. med. Charilaos Zourelidis Präoperative Patientenvorbereitung und Eigenblutspende Informationen für einweisende Ärzte Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege, Nachdem es von Haus zu Haus unterschiedliche Wünsche für die präoperative Patientenvorbereitung gibt, wollen wir zusammenfassen, welche Untersuchungen und Befunde für uns an der Orthopädischen Fachklinik Schwarzach wichtig sind. Da wir neben der maschinellen Autotransfusion des Wundblutes auch die Eigenblutspende bei den großen orthopädischen Operationen einsetzen, fassen wir nachfolgend für die jeweiligen Eingriffe die Kriterien zusammen, die eine präoperative Eigenblutspende sinnvoll erscheinen lassen. Bei Problemfällen stehen wir Ihnen natürlich jederzeit auch telefonisch für Absprachen zur Verfügung (Tel.: 09962/209-571 oder 209–0). Empfehlungen für die präoperative Patientenvorbereitung 1. EKG Bei allen Patienten mit erhöhtem kardiopulmonalem Risiko Routinemäßig nur bei Frauen und Männern > 65 Jahren 2. Röntgen Thorax und Lungenfunktionsuntersuchung (z.B. Spirometrie) Bei Patienten über 50 Jahren und chronischen, therapiebedürftigen Atemwegserkrankungen. 3. Labor Die präoperativen Laborbestimmungen können in unserer Klinik erfolgen. Bei überwachungsbedürftigen Laborwerten bitten wir Sie die aktuellen Werte mitzugeben. 4. Aktuelle Medikamentenliste Bitte denken Sie daran, Medikamente wie Metformin, Phenprocoumon, ASS und andere langwirkende Thrombozytenaggregationshemmer rechtzeitig abzusetzen bzw. umzustellen. 5. Anamnestische Besonderheiten und relevante Untersuchungsbefunde Empfehlungen für die präoperative Eigenblutspende Die Eigenblutspende sollte ca. drei bis fünf Wochen vor der Operation erfolgen, damit unter Eisensubstitution bis zur OP wieder ein (annähernd) normales Blutvolumen erreicht wird. Sind zwei Eigenblutspenden nötig, so wird in der Regel fünf Wochen vor der OP mit der Blutabnahme begonnen. Der Abstand zwischen den Abnahmen beträgt zwei bis drei Wochen. Das Eigenblut ist als Vollblut bzw. als Erythrozytenkonzentrat maximal 42 Tage haltbar. Mit der Eisensubstitution sollte schon eine Woche vor dem ersten Vorstellungstermin begonnen werde. Wir bitten Sie das Eisenpräparat zu rezeptieren.

<strong>Orthopädische</strong> <strong>Fachklinik</strong> <strong>Schwarzach</strong><br />

Dekan-Graf-Straße 2–6, 94374 <strong>Schwarzach</strong><br />

Tel. 09962/209-0, Fax 09962/209-525<br />

Abteilung für Anästhesie<br />

Chefärzte Jürgen Wittgrebe und Dr. med. Charilaos Zourelidis<br />

Präoperative Patientenvorbereitung und Eigenblutspende<br />

Informationen für einweisende Ärzte<br />

Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,<br />

Nachdem es von Haus zu Haus unterschiedliche Wünsche für die präoperative Patientenvorbereitung<br />

gibt, wollen wir zusammenfassen, welche Untersuchungen und Befunde für uns an<br />

der <strong>Orthopädische</strong>n <strong>Fachklinik</strong> <strong>Schwarzach</strong> wichtig sind.<br />

Da wir neben der maschinellen Autotransfusion des Wundblutes auch die Eigenblutspende bei<br />

den großen orthopädischen Operationen einsetzen, fassen wir nachfolgend für die jeweiligen<br />

Eingriffe die Kriterien zusammen, die eine präoperative Eigenblutspende sinnvoll erscheinen<br />

lassen.<br />

Bei Problemfällen stehen wir Ihnen natürlich jederzeit auch telefonisch für Absprachen zur<br />

Verfügung (Tel.: 09962/209-571 oder 209–0).<br />

Empfehlungen für die präoperative Patientenvorbereitung<br />

1. EKG<br />

Bei allen Patienten mit erhöhtem kardiopulmonalem Risiko<br />

Routinemäßig nur bei Frauen und Männern > 65 Jahren<br />

2. Röntgen Thorax und Lungenfunktionsuntersuchung (z.B. Spirometrie)<br />

Bei Patienten über 50 Jahren und chronischen, therapiebedürftigen Atemwegserkrankungen.<br />

3. Labor<br />

Die präoperativen Laborbestimmungen können in unserer Klinik erfolgen. Bei<br />

überwachungsbedürftigen Laborwerten bitten wir Sie die aktuellen Werte mitzugeben.<br />

4. Aktuelle Medikamentenliste<br />

Bitte denken Sie daran, Medikamente wie Metformin, Phenprocoumon, ASS und andere<br />

langwirkende Thrombozytenaggregationshemmer rechtzeitig abzusetzen bzw. umzustellen.<br />

5. Anamnestische Besonderheiten und relevante Untersuchungsbefunde<br />

Empfehlungen für die präoperative Eigenblutspende<br />

Die Eigenblutspende sollte ca. drei bis fünf Wochen vor der Operation erfolgen, damit unter<br />

Eisensubstitution bis zur OP wieder ein (annähernd) normales Blutvolumen erreicht wird.<br />

Sind zwei Eigenblutspenden nötig, so wird in der Regel fünf Wochen vor der OP mit der<br />

Blutabnahme begonnen. Der Abstand zwischen den Abnahmen beträgt zwei bis drei<br />

Wochen. Das Eigenblut ist als Vollblut bzw. als Erythrozytenkonzentrat maximal 42 Tage<br />

haltbar. Mit der Eisensubstitution sollte schon eine Woche vor dem ersten<br />

Vorstellungstermin begonnen werde. Wir bitten Sie das Eisenpräparat zu rezeptieren.


1. Primäre TEP Knie und Knie-TEP-Wechsel<br />

Bei Hb-Werten < 11,0g% sollte keine elektive OP geplant werden, sofern eine<br />

therapierbare Anämie vorliegt.<br />

Bei Hb-Werten zwischen 11,0 – 13,0g% ist eine Eigenblutspende sinnvoll. Die<br />

Ursache der Anämie muss bekannt sein und die Therapie sollte bereits erfolgreich<br />

initiiert worden sein.<br />

Bei Hb-Werten > 13,0% ist keine Eigenblutspende nötig, außer bei ASA 3 Patienten,<br />

einem Alter > 80 Jahren und Patienten, die es explizit wünschen.<br />

Bei Knie-TEP-Wechsel ist eine Eigenblutspende auch bei Hb-Werten bis 15,0g% zu<br />

empfehlen.<br />

2. Primäre TEP Hüfte, Hüft-TEP-Wechsel und große Eingriffe am Femur<br />

Bei Hb-Werten < 11,0g% sollte keine elektive OP geplant werden, sofern eine<br />

therapierbare Anämie vorliegt.<br />

Bei Hb-Werten zwischen 11,0 – 13,5% ist eine Eigenblutspende sinnvoll. Die<br />

Ursache der Anämie muss bekannt sein und die Therapie sollte bereits erfolgreich<br />

initiiert worden sein.<br />

Bei Hb-Werten > 13,5% ist keine Eigenblutspende nötig, außer bei ASA 3 Patienten,<br />

einem Alter > 80 Jahren und Patienten, die es explizit wünschen.<br />

Bei Hüft-TEP-Wechsel sollte immer eine Eigenblutspende erfolgen.<br />

3. Beckenumstellung<br />

Bei Hb-Werten < 11,0g% sollte keine elektive OP geplant werden, sofern eine<br />

therapierbare Anämie vorliegt.<br />

Bei höheren Hb-Werten ist eine Eigenblutspende immer sinnvoll. Sofern die Hb-<br />

Werte im anämischen Bereich liegen, muss die Therapie der Anämie bereits<br />

erfolgreich initiiert worden sein.<br />

4. Wirbelsäulenoperationen<br />

Bei Hb-Werten < 11,5g% sollte keine elektive OP geplant werden, sofern eine<br />

therapierbare Anämie vorliegt.<br />

Bei anämischen Patienten mit Hb-Werten größer 11,5g% muss vor Beginn der OP-<br />

Planung die Ursache der Anämie diagnostiziert und die Therapie bereits erfolgreich<br />

initiiert worden sein.<br />

Bei ausgedehnten dorsalen Wirbelsäuleneingriffen, d.h. Spondylodesen,<br />

Dekompressionen und/oder interkorporellen Fusionen über mehrere Segmente, ist<br />

eine Eigenblutspende immer zu erwägen. Sofern noch keine Vorstellung des<br />

Patienten in unserer Wirbelsäulenabteilung erfolgt sein sollte, bitten wir Sie Ihre<br />

Patienten präoperativ über das Ambulanzsekretariat (09962/209-571) bei uns<br />

anzumelden, um die Frage einer Eigenblutspende zu klären,<br />

Bei ventralen Wirbelsäulenoperationen ist in der Regel keine Eigenblutspende nötig.<br />

Kontraindikationen für eine Eigenblutspende (z.B. instabile KHK, globale respiratorische<br />

Insuffizienz, chonische und akute Infekte, metastasierende Tumorerkrankungen, etc.)<br />

müssen natürlich beachtet werden. Sollten hier Zweifel bestehen, rufen Sie uns bitte an.<br />

Bei anämischen Patienten, die ihre Operation explizit nicht aufschieben wollen, kann nach<br />

individueller Risikoabwägung eine OP erfolgen, wenn ansonsten keine weiteren<br />

medizinischen Kontraindikationen vorliegen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Jürgen Wittgrebe und Dr. med. Charilaos Zourelidis

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