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kdhn (Page 2) - Klinik Bavaria

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Foto: LINIK BAVARIA KREISCHA TOP-Gesundheitsforum Dresden / Ostsachsen 2012<br />

Begleiterkrankungen die chirurgische<br />

Therapie der Adipositas derzeit die Behandlung<br />

der Wahl ist. Die Behandlung<br />

mit einem Magenband wird praktisch<br />

nicht mehr durchgeführt, da die Effektivität<br />

einer solchen Therapievariante zu<br />

gering ausgeprägt ist. Moderne Methoden<br />

der Adipositas-Chirurgie beinhalten<br />

die Sleeve-Gastrektomie (Schlauchmagen)<br />

und den Magenbypass. Mit diesen<br />

Verfahren sind durchaus Gewichtsreduktionen<br />

von 50 bis 100 kg möglich.<br />

Es macht Sinn, dass derartige Patienten<br />

auch im Rahmen einer Rehabilitationsmaßnahme<br />

auf die chirurgischen Therapieverfahren<br />

vorbereitet werden. Hier<br />

macht eine Kostumstellung mit einem<br />

hohen Anteil an Eiweiß in der Ernährung<br />

und wiederum Sport sehr viel Sinn, da<br />

dadurch beispielsweise das Lebervolumen<br />

um bis zu 25 % in 4 Wochen reduziert<br />

werden kann und somit für den<br />

Chirurgen sehr viel bessere Bedingungen<br />

geschaffen werden. Daneben dient der<br />

Aufenthalt in der Rehaklinik natürlich<br />

auch dazu, den Patienten intensiv auf das<br />

vor ihm liegende Leben als Patient nach<br />

chirurgischer Gewichtsreduktion zu<br />

schulen und vorzubereiten.<br />

Adipositas führt zu Diabetes, Bluthochdruck,<br />

Herzinfarkt, Schlaganfall, Darmkrebs,<br />

Arthrose, Schlafapnoe, Sterilität,<br />

Fehlgeburten und vieles mehr. Adipositas<br />

verkürzt das Leben und führt zu vorzeitigem<br />

Tod. Um Folgeerkrankungen durch<br />

starkes Übergewicht zu vermeiden, können<br />

die Kosten für chirurgische Behandlungen<br />

von den Krankenkassen im Einzelfall<br />

übernommen werden. Wie beantragt<br />

man solche Operationen beim<br />

Kostenträger?<br />

Wir arbeiten hier durchaus eng mit den<br />

von den sächsischen Krankenkassen zertifizierten<br />

und genehmigten <strong>Klinik</strong>en<br />

zusammen, die solche chirurgische Behandlungen<br />

ausführen dürfen. Das sind<br />

die Universität Leipzig, das <strong>Klinik</strong>um<br />

Auch bei der Bewegungstherapie sollten physikalische Gesetzmäßigkeiten Beachtung finden.<br />

So empfindet der adipöse Patient Bewegungen im Wasser aufgrund der Auftriebskraft als weniger<br />

belastend. Gleichzeitig erhöhen Gruppentherapien die Freude an der Bewegung.<br />

St. Georg Leipzig, das <strong>Klinik</strong>um Dresden-<br />

Neustadt und die Weißeritztal-<strong>Klinik</strong>en<br />

Freital-Dippoldiswalde.<br />

In der Regel müssen sich die Patienten<br />

mindestens einem 1-jährigen multimodalen<br />

Programm zur Gewichtsreduktion<br />

unterziehen, das die bereits ja hier besprochenen<br />

Komponenten Ernährungsumstellung,<br />

Sport und Verhaltenstherapie<br />

beinhalten muss.<br />

In Einzelfällen bei erheblichstem Übergewicht<br />

und vielfältigsten Folgeerkrankungen<br />

kann auch direkt ein Antrag für<br />

Kostenübernahme bei der Krankenkasse<br />

des Patienten gestellt werden. Dieser<br />

wird dann vom Medizinischen Dienst der<br />

Krankenkassen beurteilt und die entsprechende<br />

Entscheidung Patient und Arzt<br />

mitgeteilt.<br />

Letztlich handelt es sich also hier um<br />

ein Gutachten des behandelnden Arztes,<br />

dem außerdem ein Gutachten der Ernährungsberater<br />

sowie ein psychologisches<br />

Gutachten beigefügt sein müssen.<br />

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Das Magenband beseitigt aber nicht das<br />

auslösende Problem, das zu schwerem<br />

Übergewicht geführt hat. Gibt es trotzdem<br />

eine „Garantie“, dass man durch<br />

operative Verfahren wieder das Idealgewicht<br />

erreicht?<br />

Garantien gibt es bekanntermaßen in der<br />

Medizin nicht. Trotzdem sind die operativen<br />

Verfahren derzeit die effektivsten<br />

Behandlungsvarianten für extrem übergewichtige<br />

Patienten. Ganz besonders effektiv<br />

sind diese Verfahren für insulingemästete<br />

Diabetiker, die infolge der hochdosierten<br />

Insulinbehandlung (die ja wegen<br />

eines entgleisten Blutzuckers ausgeführt<br />

wird) zunehmen und auch ihr Gewicht<br />

nicht reduzieren können.<br />

Hier haben wir Patienten gesehen, die<br />

mit einer Ausgangsdosis von über 200<br />

Einheiten Insulin schließlich ohne Insulin<br />

ausgekommen sind. Einige wenige Patienten<br />

erreichen auch ihr Idealgewicht.<br />

Dies ist aber sicher nicht das Ziel, dass<br />

extrem Übergewichtige zum Idealgewicht<br />

gebracht werden, sondern Ziel ist, dass<br />

die Komplikationsdichte bei adipösen<br />

Patienten reduziert wird.<br />

Letztlich muss auch vermerkt werden,<br />

dass Langzeitdaten zu diesen Operationen<br />

ja noch nicht vorliegen.<br />

Wer dagegen sein Gewicht drastisch reduziert,<br />

kann nicht nur sein persönliches<br />

Risiko erheblich senken, auch ein Typ 2-<br />

Diabetes lässt sich durch die Gewichtsabnahme<br />

regulieren?<br />

Die Beziehung zwischen Körpergewicht<br />

und Typ 2-Diabetes ist praktisch linear ab<br />

einem BMI von 25 kg/m 2 . Insofern kann<br />

jeder Bundesbürger, der mit seinem Gewicht<br />

über diesem Wert liegt, durch eine<br />

Gewichtsreduktion sein Diabetesrisiko<br />

senken und je höher das Ausgangsgewicht<br />

liegt, umso drastischer wirksam<br />

ist diese Maßnahme. ■<br />

Das Interview führte Andreas Frädrich<br />

An der Wolfsschlucht 1-2<br />

01731 Kreischa<br />

www.klinik-bavaria.de<br />

TOP-GESUNDHEITSFORUM 063

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