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Mitgliederversammlung - Landesverband Westfalen und Lippe der ...

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NADESHDA ist Hoffnung<br />

NADESHDA (russisch: Hoffnung) – das<br />

ist Hoffnung für über 20.000 Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

Jugendliche, die in den letzten elf Jahren<br />

im Kin<strong>der</strong>zentrum Erholung von<br />

den Folgen <strong>der</strong> Reaktorkatastrophe in<br />

Tschernobyl gef<strong>und</strong>en haben. Das Erholungszentrum<br />

liegt in einem unbelasteten<br />

Naturschutzgebiet gut 80 km<br />

von <strong>der</strong> belarussischen Hauptstadt Minsk<br />

entfernt. Der Ausgangspunkt für die<br />

Entstehung von NADESHDA ist die Tschernobyl-Reaktorkatastrophe<br />

1986. Für viele<br />

Menschen aus aller Welt war Tschernobyl<br />

damals ein Schockereignis, das<br />

ihnen schlagartig die lebensbedrohlichen,<br />

grenzüberschreitenden Gefahren<br />

<strong>der</strong> zivilen Nutzung <strong>der</strong> Atomenergie<br />

vor Augen geführt hat. Wenn auch über<br />

die Jahre die Erinnerung an diese Katastrophe<br />

verblasst, so ist sie dennoch<br />

in Belarussland heute allgegenwärtig:<br />

70 % des radioaktiven Fallouts sind<br />

hier nie<strong>der</strong>gegangen auf ein Viertel <strong>der</strong><br />

Bevölkerung dieses Landes, unter ihnen<br />

500.000 Kin<strong>der</strong>. Und wer heute vor<br />

Ort ist, muss lei<strong>der</strong> erkennen, dass <strong>der</strong><br />

unsichtbare Feind, die Radioaktivität,<br />

sich nicht vertreiben ließ, Boden, Wasser,<br />

Luft, Tiere, Pflanzen <strong>und</strong> Menschen<br />

fest im Griff hat <strong>und</strong> das vermutlich für die nächsten<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte! Kin<strong>der</strong> – die Zukunft dieser Erde – sind<br />

von den radioaktiven Gefahren am stärksten betroffen.<br />

Tödliche Missbildungen, Immunschwäche, Schilddrüsen-<br />

<strong>und</strong> Blutkrebs sind heute in den verstrahlten<br />

Gebieten erschreckend oft anzutreffen <strong>und</strong> zwar um<br />

den Faktor 10 – 20 mal höher im Vergleich zu unbelasteten<br />

Gebieten! Wer in Belarussland von Tschernobyl<br />

unmittelbar betroffen ist, für den gibt es kein Zurück zu<br />

einem unbelasteten Leben in seinem Heimatdorf.<br />

Mit NADESHDA keimt für diese Menschen ganz viel Hoffnung!<br />

Junge Menschen können für einige Wochen ihr<br />

Leben ohne Angst vor <strong>der</strong> Strahlung leben, sauberes<br />

Wasser trinken <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es Obst <strong>und</strong> Gemüse essen.<br />

Was verbindet<br />

die westfälischen Gartenfre<strong>und</strong>e<br />

mit NADESHDA?<br />

Viele Gartenfre<strong>und</strong>e aus <strong>Westfalen</strong> unterstützen<br />

NADESHDA nach Kräften auf vielfältige Weise. Wolf-<br />

Globale Entwicklung<br />

Ein gutes <strong>und</strong> erfolgreiches Miteinan<strong>der</strong> in 2005 wünschen sich Werner Bol<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Slawa Makuschinsky. Mathias Krahnke, stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> des LV (li.) mit<br />

dem neuen Bildkalen<strong>der</strong> von NADESHDA; Wolfgang Menzel (re.), Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des BZV Hamm-Kreis Unna <strong>und</strong> Mitinitiator von NADESHDA.<br />

gang Menzel, ehemaliger Vorsitzen<strong>der</strong> des Bezirksverbandes<br />

Hamm-Kreis Unna, legte vor gut einem<br />

Jahrzehnt den Gr<strong>und</strong>stein für diese Aktivitäten. Gartenfre<strong>und</strong>e<br />

aus Hamm, Unna <strong>und</strong> Bergkamen helfen<br />

vor Ort als Handwerker beim Aufbau des Erholungszentrums.<br />

Und so entwickelt sich ein Dorf mit Wohnhäusern,<br />

eigener Verwaltung, Mensa, Schreinerei,<br />

Gärtnerei, Sportplätzen, Schule sowie Kultur- <strong>und</strong><br />

Sozialeinrichtungen. Im Rahmen <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong><br />

Agenda 21 beschließen die Projektpartner 1999 den<br />

Aufbau einer Gartenabteilung. Auch hier sind die<br />

Gartenfre<strong>und</strong>e mit dabei, entwickeln in Zusammenarbeit<br />

mit den belarussischen Partnern Pläne für den<br />

naturnahen Anbau von Obst <strong>und</strong> Gemüse, beschaffen<br />

Saatgut, Pflanzen <strong>und</strong> Gartengeräte.<br />

Lei<strong>der</strong> ist <strong>der</strong> Initiator <strong>und</strong> Motor all dieser Aktivitäten,<br />

Wolfgang Menzel, viel zu früh von uns gegangen.<br />

Er starb am 9. Dezember 2005 wenige Tage vor<br />

seinem 61. Geburtstag auf dem Wege nach Belarussland.<br />

<strong>Mitglie<strong>der</strong>versammlung</strong> 2006<br />

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