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Mitgliederversammlung - Landesverband Westfalen und Lippe der ...

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<strong>Mitglie<strong>der</strong>versammlung</strong> 2006<br />

16<br />

Politik<br />

Vorerst keine Än<strong>der</strong>ung<br />

des Kommunalabgabengesetzes<br />

Eine politische Vorstandsratssitzung:<br />

Der Innenminister will nicht!<br />

Und was will die CDU?<br />

Nachdenkliche Gesichter <strong>und</strong> wütende Kommentare –<br />

das war die Reaktion vieler Vorsitzen<strong>der</strong> im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Vorstandsratssitzung am 26. November 2005 auf<br />

die taufrische Mitteilung des Umweltministers Eckhard<br />

Uhlenberg, das Kommunalabgabengesetz nicht zu<br />

än<strong>der</strong>n. „Als Ergebnis teile ich Ihnen mit, dass eine<br />

Än<strong>der</strong>ung des Kommunalabgabengesetzes von Herrn<br />

Minister Dr. Wolf (Innenminister) <strong>der</strong>zeit nicht in<br />

Betracht gezogen wird“, so <strong>der</strong> Umweltminister in<br />

seinem Schreiben vom 17. November 2005 an die beiden<br />

Landesverbände <strong>Westfalen</strong>-<strong>Lippe</strong> <strong>und</strong> Rheinland.<br />

„Das ist Wortbruch“, „Wo bleibt die Verlässlichkeit <strong>der</strong><br />

Politik?“, waren erste Reaktionen aus <strong>der</strong> Vorstandsratssitzung.<br />

Mathias Krahnke, stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des <strong>Landesverband</strong>es: „Wenn Politiker in <strong>der</strong><br />

Regierungsverantwortung nicht mehr zu dem stehen,<br />

was sie in <strong>der</strong> Opposition gefor<strong>der</strong>t haben, för<strong>der</strong>n sie<br />

die Politikverdrossenheit des Wählers“.<br />

Was war geschehen? Ein kurzer Rückblick: Die För<strong>der</strong>ung<br />

des Kleingartenwesens in NRW ist ein Verfassungsauftrag!<br />

In Artikel 29 Abs. 3 <strong>der</strong> Verfassung des<br />

Landes NRW heißt es: „Die Kleinsiedlung <strong>und</strong> das<br />

Kleingartenwesen sind zu för<strong>der</strong>n“. Ganz in diesem<br />

Sinne hatte die Landtagsfraktion <strong>der</strong> CDU mit Unterstützung<br />

<strong>der</strong> FDP in Zeiten <strong>der</strong> Opposition einen Antrag<br />

in den Landtag eingebracht, in dem es klipp <strong>und</strong><br />

klar heißt: „Neben den Erschließungsbeiträgen werden<br />

künftig auch die Straßenausbaubeiträge zinslos gest<strong>und</strong>et,<br />

solange Gr<strong>und</strong>stücke als Kleingärten im Sinne<br />

des B<strong>und</strong>eskleingartengesetzes genutzt werden. Das<br />

nordrheinwestfälische Kommunalabgabengesetz ist<br />

entsprechend zu än<strong>der</strong>n“. Zum selben Thema äußerte<br />

sich Minister Uhlenberg am 28. Juli 2005 während eines<br />

Besuchs in <strong>der</strong> Landesschule noch eindeutig positiv:<br />

„Wir stehen auch nach <strong>der</strong> Wahl zu dem Anliegen,<br />

das Kommunalabgabengesetz im Sinne <strong>der</strong> Kleingärtner<br />

zu än<strong>der</strong>n. Das wird auf den Weg gebracht.“<br />

Wenige Monate später, dann die Kehrtwende. Die FDP<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Innenminister wollen nicht <strong>und</strong> <strong>der</strong> große<br />

Koalitionspartner folgt willig.<br />

Nach einer emotional aber sachlich geführten Diskussion<br />

waren sich alle einig: Die CDU hat ein Problem mit<br />

den Kleingärtnern, das sie lösen sollte. Die Vorstandsratsmitglie<strong>der</strong><br />

wollen in dieser Sache ihre Landtagsabgeordneten<br />

ansprechen <strong>und</strong> deutlich den Anspruch<br />

des NRW-Kleingartenwesens auf eine Än<strong>der</strong>ung des<br />

Kommunalabgabengesetzes for<strong>der</strong>n.<br />

Schnellbrief<br />

an die Städte <strong>und</strong> Gemeinden<br />

Zwischenzeitlich hat <strong>der</strong> Städte- <strong>und</strong> Gemeindeb<strong>und</strong><br />

NRW – dank einer Initiative <strong>der</strong> CDU – einen Schnellbrief<br />

an die Mitgliedsstädte <strong>und</strong> -gemeinden auf den<br />

Weg gebracht <strong>und</strong> seine Mitglie<strong>der</strong> aufgefor<strong>der</strong>t, das<br />

berechtigte Interesse <strong>der</strong> Kleingärtnerverbände auf<br />

St<strong>und</strong>ung <strong>der</strong> Anschluss- <strong>und</strong> Ausbaubeiträge anzuerkennen.<br />

Fazit des <strong>Landesverband</strong>es: Dieser Appell des Städte<strong>und</strong><br />

Gemeindeb<strong>und</strong>es ist für die Kleingärtnerorganisation<br />

lediglich ein Zwischenschritt auf dem Weg<br />

zu <strong>der</strong> gewünschten Än<strong>der</strong>ung des Kommunalabgabengesetzes.<br />

Werner Bol<strong>der</strong>:<br />

„Kleingärtner sind verlässliche <strong>und</strong> berechenbare Gesprächspartner<br />

<strong>und</strong> als solche wollen wir auch von Politikern behandelt werden.<br />

Wir bleiben am Ball“.

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