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Alexander Fehling, Miriam Stein, Moritz Bleibtreu

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38<br />

ZUSAMMENHANG VON KUNST UND LEBEN IM FILM<br />

SEKUNDARSTUFE I + II – DEUTSCH, PHILOSOPHIE, KUNST<br />

Inhaltliche Filmanalyse, Erörterung, vergleichende Werkbetrachtung,<br />

Recherche, kreative Umsetzung<br />

Ebenso wie man dem WERTHER-Roman Anleitung zum Selbstmord<br />

vorgeworfen hatte, ebenso kann man ihn auch als<br />

künstlerische Form der Überwindung von Liebeskummer und<br />

Todessehnsucht verstehen. Die Kompensation von Weltschmerz<br />

durch Kunst einerseits und der Trost über künstlerische<br />

Krisen durch ein bewusst geführtes Leben andererseits ist ein<br />

großes Thema bei Goethe.<br />

a) Betrachtet unter diesem Aspekt insbesondere den Schluss<br />

des Filmes: Welche Erwartungen Goethes an seine Fähigkeiten<br />

erfüllen sich hier? In welchem Zusammenhang steht<br />

dies zu dem vorher Erlebten (Gesellschaft, Liebe, Job, Tod des<br />

Freundes)? Diskutiert in der Gruppe die Wirkzusammen -<br />

hänge für Johanns Lebenserfahrung und Kunstschöpfung.<br />

b) Erörtert kritisch, ob die Erzählform, die Dramaturgie des<br />

Films diesen Zusammenhang von Kunst und Leben betont<br />

oder beiläufig behandelt. Skizziert Spannungsbögen (z.B.<br />

die Vaterbeziehung; vom literarischen Scheitern zum Erfolg;<br />

Erlebnisse von Freundschaft, von Spott, von Tod; die Liebes -<br />

geschichte).<br />

BRIEFROMAN UND KOMMUNIKATION<br />

SEKUNDARSTUFE I + II – DEUTSCH, ETHIK, PHILOSOPHIE, SOZIALKUNDE, DARSTELLENDES SPIEL<br />

Text- und Filmanalyse in Auszügen, Sprachanalyse, Sprechakt,<br />

kreative Eigenarbeit, Präsentation<br />

Goethe hat die damals noch seltene und neue Form eines<br />

Briefromans gewählt, um eine Liebes- und Gesellschaftsgeschichte<br />

zu erzählen. Dabei wird aber keineswegs ein Briefwechsel<br />

wiedergegeben, sondern ein Brief-Monolog, der teils<br />

mögliche Antworten inhaltlich aufnimmt bzw. sehr expressiv<br />

persönliche Empfindungen tagebuchartig präsentiert. Die<br />

Briefform hatte die literarische Tradition der Nachahmung von<br />

persönlichen Gesprächen.<br />

SEKUNDARSTUFE II:<br />

c) In welchen anderen literarischen Werken oder Filmen erkennen<br />

Sie ähnliche Wechselwirkungen zwischen Kunst<br />

und Leben? Tragen Sie zusammen und beschreiben Sie den<br />

konkreten Werk- und Zeitzusammenhang. Unter „Werk“<br />

muss dabei nicht nur ein literarisches Werk verstanden<br />

werden; es kann auch ein Lebenswerk oder ein deutlich<br />

schöpferischer Vorgang sein.<br />

(z.B. Goethes TORQUATO TASSO; Thomas Manns TOD IN<br />

VENEDIG, SCHWERE STUNDE, DOKTOR FAUSTUS; Max Frischs<br />

STILLER; Welles´, CITIZEN KANE; Antonionis BLOW UP; Tykwers<br />

LOLA RENNT; Nolans INCEPTION; Gus van Saints PARANOID<br />

PARK)<br />

d) Stellen Sie aus dem WERTHER-Roman Schlüsselsätze und<br />

Motive zur Sicht auf Kunst und Leben zusammen. Stellen<br />

Sie diese Zitate in Bezug zum Zeitgeist der Aufklärung und<br />

des Sturm und Drang.<br />

e) Entwerfen Sie eine kurze Skizze in Bild und / oder Text<br />

zum Leiden eines heutigen Künstlers oder Dilettanten (z.B.<br />

Bin ich als Künstler beim Publikum anerkannt? Muss ich<br />

von meiner Kunst leben? Bin ich als remixender DJ auch<br />

Künstler oder ist es nur oder mehr der Komponist des Originalmusikstücks?).<br />

SEKUNDARSTUFE II<br />

a) Wie würden Sie den formalen und sprachlichen Duktus<br />

des WERTHER-Romans heute bezeichnen? (Stichworte:Tagebuch,<br />

Selbstdarstellung, individuelle Gefühlsäußerungen,<br />

Selbstkritik, Sehnsucht nach Verständnis, etc.) Spielen Sie<br />

einen Brief, der Ihnen charakteristisch für das Gesamtwerk<br />

erscheint, mit den erkannten Stilmitteln in passendem Gestus<br />

nach.<br />

b) Formulieren Sie den gleichen Inhalt als Chat mit einem<br />

fiktiven Gegenüber. Achten Sie darauf, in welchem Ton<br />

Ihnen geantwortet wird und wie Sie wiederum antworten.<br />

Können Sie sich in Werther’s Gefühle „hineinschreiben“<br />

oder bleiben Sie zitierend distanziert?

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